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Tafelvereine können die Spenden der Plöner Lions gut einsetzen

Plön/Preetz (los). Wenn Tafelvorsitzender Stefan Thomsen Spendengeld für den Verein entgegennimmt, ist eigentlich schon alles verplant, so auch die aktuelle Spende des Lions Clubs Plön von 5000 Euro. Erst vor ein paar Tagen, Ende September, hat die Plöner Tafel ihr neues Kühlfahrzeug von Iveco von OHLA in Lütjenburg in Empfang genommen. Und ab sofort werde für das nächste Auto gespart werden müssen, erklärt Thomsen. „Darauf wird fünf Jahre lang hingespart“, künftige Kosten für Wartung, Reparatur und neue Reifen eingeschlossen. Bedeutet: „Von so einer Spende müssen wir immer zwei Drittel als Rücklage auf die Seite legen.“ Der Grund liegt in der intensiven Nutzung des Fahrzeugs; dieses sei täglich „zweihundert Kilometer und mehr“ unterwegs, um Ware zu holen und zu bringen, denn die Plöner Tafel hat neben dem Plöner- auch in Wankendorf, Ascheberg und Lütjenburg Standorte. Und trotz aller Kostensteigerungen hat die Plöner Tafel gut gespart: „Das Auto haben wir komplett selbst bezahlt, ohne Unterstützung des Dachverbandes.“
Vorteil der Anschaffung bei einem der nahen Händler sei, dass im Falle einer Reparatur oder Wartung des Autos die Tafelarbeit mit Hilfe eines Ersatzfahrzeugs ohne große Unterbrechung fortgesetzt werden könne. „Das bedeutet für uns eine große Unterstützung“, sagt Thomsen, denn an den vier Standorten werden aktuell 730 Abholer versorgt, deren Kinder oder Lebenspartner nicht mitgerechnet. Diese Arbeit mit ihrer umfangreichen logistischen Komponente leisteten bei der Plöner Tafel derzeit 63 Ehrenamtler, erzählt Thomsen. Das klingt nach vielen Helfern, doch die Aufgaben dürften sich zwecks Entlastung gerne auf noch mehr Schultern verteilen, sagt er. Insbesondere auch im Vorstand sei weitere Unterstützung hoch willkommen, etwa um sich um die Routenplanung für das Kühlfahrzeug zu kümmern, Ersatzfahrten zu übernehmen, wenn jemand ausfällt, oder die Buchhaltung zu machen. Letztere sei kein Hexenwerk, da „komplett digitalisiert“. Jeder könne diese leicht durchschauen. Welche Aufgabe die Ehrenamtler auch übernehmen: „Es ist eine schöne Aufgabe“, unterstreicht Thomsen.
Auch die Preetzer Tafel kann die Lions-Spende im Wert von 5000 Euro gut einsetzen: „Wir bekommen die Spende in Form von Lebensmitteln“, erklärt Tafelvorsitzende Dorit Kuhnt. Gezielt werde ausgewählt, „was wir in unser Lager nehmen“. Der Grund liegt in der besonderen Situation der Tafel: „Wir können nichts in den Standort (in der Preetzer Gasstraße) investieren, da wir Anfang 2025 in ein neue Domizil ziehen.“ Erschwerend komme hinzu, dass die Zahl der Tafelkunden aktuell „sehr hoch gegangen“ sei, demgegenüber die Lebensmittelspenden jedoch abgenommen hätten, „besonderes frische Lebensmittel“. Daher solle das Lager nun mit haltbaren Lebensmitteln – zum Beispiel H-Milch, Haferflocken, Mehl, Nudeln, Reis, passierte Tomaten – aufgefüllt werden. „Damit die Leute etwas in der Tasche haben“, sagt Dorit Kuhnt, „wir haben über 1000 Menschen als Kunden.“ Für diese sind in Preetz und Umgebung 95 Ehrenamtler im Einsatz und auf Achse, so etwa mit dem Tafelmobil auch in Heikendorf und Schwentinental. „Wir haben tolle Leute, die uns helfen“, unterstreicht Dorit Kuhnt, und zwar Teamweise organisiert, ob beim Ware holen, sichten und sortieren oder als Ausgabeteam oder im Tafelmobil. Diese versorgten neben den Preetzer Kunden aktuell 30 Familien in Schwentinental, Heikendorf und Schellhorn.
In Preetz erfolgt die Ausgabe dreimal wöchentlich in der Gasstraße; eine zusätzliche Ausgabestelle gibt es im Bugenhagenhaus in der Kührener Straße. Mittwochs leisten die Ehrenamtler den Service, „Menschen, die schlecht zu Fuß sind“ und die Wohnung nicht verlassen können zu beliefern, auch im Umland. „So schaffen wir es, alle 14 Tage alle zu unterstützen“, sagt Dorit Kuhnt, „jeder Tag ist ausgefüllt, um alles zu erledigen.“ Was an Lebensmitteln übrig bleibt, werde an Familien mit vielen Kindern verteilt, „damit die frisches Obst und Gemüse bekommen“. Immer mehr Menschen benötigten diese Unterstützung, darunter 400 aus der Ukraine, die in den vergangenen Jahre nach Preetz kamen. „Wir stellen aber auch fest, dass zunehmend Rentner zu uns kommen.“ Man kennt sich: „Tafel ist mehr als nur Lebensmittel abholen“, erklärt Dorit Kuhnt. Das soziale Miteinander, das allen gut tut, sei besonders wichtig - „Einige unserer Helfer blühen richtig auf“, sagt sie.

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