Reporter Eutin

Auftanken – auch für die Seele

Preetz (vg). Da wird sich mancher Autofahrer sicher verdutzt die Augen reiben, wenn Pastoren und Ehrenamtler der evangelischen Kirchengemeinde Preetz dort auftauchen, wo man sie nun wirklich nicht vermutet: an der Tankstelle. Die Nordoel-Station in der Kieler Straße wird am Montag, 23. Dezember, zwischen 10.30 und 12 Uhr zum Standort der Pop-up-Church: Sie ploppt da auf, wo die Menschen sind.
In Zeiten, in denen Kirchen Mitglieder verlieren, sind Ideen gefragt. Eine lautet wie eine uralte Weisheit: Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg zum Propheten kommen. „Natürlich finden Gottesdienste auch weiterhin in der Kirche statt, aber wir müssen auch mal rausgehen an ungewöhnliche Orte“, betont Pastorin Yasmin Glatthor. Die Menschen also mal mit der Nase auf die Kirche stoßen.

Das passiert nun am Tag vor Heiligabend. „Gerade in dieser Zeit laufen die Leute mit wilden Gedankenpaketen herum. Viele wollen zu ihren Familien – ein auch nicht immer einfaches Thema. Wir sind zur Stelle, wünschen alles Gute sowie friedliche, gesegnete, inspirierende, fröhliche, kraftschöpfende und tapfere Weihnachten“, erläutert Propst Erich Faehling. Und Pastorin Glatthor ergänzt: „Wir wünschen den Autofahrern eine gute Fahrt, geben Segenswünsche mit auf den Weg und laden alle dazu ein, Herz und Seele aufzutanken.“ Außerdem verspricht Pastorin Eva Rahnenführer vom Orga-Team die eine oder andere weitere Überraschung.
Den Rahmen dazu bietet der bekannte „Weihnachtstruck“: Der geschmückte Lkw der Firma „Umzüge Preuß“ steht in einer Parkbucht, drumherum wird ein kleiner Pavillon für den Ausschank alkoholfreien Punsches und als Rückzugsort für Gespräche aufgebaut. Auch Weihnachtslieder sollen mit Posaunenbegleitung gesungen werden. „Wir wollen die Leute in ihrem Weihnachtsstress nicht festhalten oder sie gar missionieren, ihnen aber die Chance zum Luftholen bieten. Seelsorge und Segen sind die Kernkompetenzen von Kirche. Unser Anliegen ist es, dafür einen Begegnungsraum zu schaffen“, betont Propst Faehling und spricht von einem bewusst niedrigschwelligen Angebot.

Der Betreiber der Nordoel-Tankstelle, Sönke Mau, zeigte sich von Anfang an offen für die Idee der Preetzer Kirchengemeinde. „Er hat sich sofort bereit erklärt, uns zu unterstützen“, erzählt Pastorin Glatthor. Ebenso dankbar ist sie für die Unterstützung der Familie Bohnhoff. Die Inhaber der Firma „Umzüge Preuß“ sind selbst mit viel Engagement bei dieser Aktion dabei und setzen ihren Einsatz bei den Weihnachtstruck-Gottesdiensten am 24. und 25. Dezember fort.

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