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Neues Konzept für Jugendarbeit

Kiel (t). Mehr Mitsprache für junge Menschen in der Kirche: Einstimmig hat die Synode des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Altholstein, zu dem die Gemeinden Heikendorf und Schönkirchen gehören, am Sonnabend eine überarbeitete Konzeption für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen beschlossen. Sie regelt beispielsweise, welche Aufgaben das Jugendwerk mit Sitz in Neumünster wahrnimmt und welche Erwartungen an die Jugendkirche gestellt werden. Eine Kernaussage des Papiers ist, dass junge Menschen noch mehr mitbestimmen als bisher. Festgeschrieben wird durch die Konzeption ausdrücklich ein Recht auf Teilhabe in Gruppen, Aktivitäten und Angeboten. Das soll unter anderem eine eigene Kinder- und Jugendvertretung im Kirchenkreis sicherstellen.
Ein weiterer Schwerpunkt bei der Sitzung der Synode im Kieler Stadtteil Holtenau war die Prävention von sexualisierter Gewalt. Prävention ist in allen 53 Gemeinden des Kirchenkreis derzeit ein bestimmendes Thema. Mit Hochdruck wird daran gearbeitet, das schriftlich in sogenannten Schutzkonzepten festzuhalten. Das erfuhren die Mitglieder der Synode in einem Referat der Präventionsbeauftragten Altholsteins, Petra Dahmke. Sie zeigte auf, wie man an ein Schutzkonzept herangeht. Dabei steht am Anfang die sogenannte Risikoanalyse, also die Frage, wo Menschen in Kirchengemeinden durch sexualisierte Gewalt gefährdet sein könnten. Daraus werden dann Regeln und Absprachen entwickelt, die genau diese Gefahren ausschließen sollen. „Aber Regeln allein werden uns nie schützen. Es braucht eine andere Haltung, eine andere Kultur und außerdem Präventionsangebote“, betonte Dahmke in ihrem Vortrag. Sie wies auf ihre Angebote mit Onlineseminaren und Beratung vor Ort hin.
Noch mehr Input für die Mitglieder der Altholstein-Synode: Corinna Lehmann von der Ökumenischen Arbeitsstelle des Kirchenkreises brachte allen die weltweiten Partnerschaften näher. In den Gemeinden gibt es derzeit 16 Gruppen, die Beziehungen unter anderem nach El Salvador, Papua-Neuguinea, Tansania oder in die Demokratische Republik Kongo halten. Dabei unterstützen sie oft finanziell diakonische Projekte, wie den Bau einer Schule im Partnerland. „Aber Geld ist immer nur Mittel zum Zweck. Es ist praktisch, gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Aber es ersetzt keine Beziehungsarbeit“, mahnte Lehmann. Dafür brauche es in den Partnerschaften genauso Empathie und Mitgefühl. Für die Zukunft kündigte die Referentin der Ökumenischen Arbeitsstelle Jugendpartnerschaften an, die sich an verschiedenen Themen orientieren werden.
Eines dieser Themen könnte der Klimawandel sein. In einem weiteren Tagesordnungspunkt stellten Synodale den Antrag, wann immer möglich veganes Essen auf den Sitzungen und in Gremien anzubieten. Die Begründung: Durch den Verzicht auf Fleisch könne man einen Beitrag zur Klimaneutralität leisten. Die Mitglieder des Kirchenparlaments diskutierten kontrovers, lehnten den Antrag schließlich aber mit deutlicher Mehrheit ab. Es bleibt dabei, dass bei Sitzungen regionale Produkte auf den Tisch kommen sollen, möglichst fair gehandelt oder bio. Fleisch kann, muss aber nicht angeboten werden. Diese Regeln gelten schon seit dem Jahr 2013.

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