Schönberg (mm). Seit Frühsommer dieses Jahres öffnet einmal wöchentlich das “Café International”. Der Treffpunkt im Familienzentrum hat erfolgreich Tritt gefasst. “Das offene und niederschwellige Angebot läuft gut”, freut sich Anna Kropp, die den Sammelpunkt für viele Kulturen gemeinsam mit Jana Krüger im Frühsommer dieses Jahres ins Leben gerufen hatte. Die beiden Frauen führen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement die Arbeit von Sabine und Henner Meckel weiter. Hintergrund: Seit Herbst 2014 kümmerte sich das Ehepaar um Flüchtlinge in Schönberg, gründete das Netzwerk Flüchtlingshilfe. “Damals wurden Geflüchtete bei Behördengängen oder beim Einkaufen direkt an die Hand genommen”, erinnert Kropp. Weil diese Aufgaben inzwischen vom Amt Probstei übernommen werden, sei das heute nicht mehr nötig. “Inzwischen geht es vor allem um Integration”, sagt sie. Dass dieser hohe Anspruch gelingt, macht ein Besuch vor Ort deutlich. An einem langen Tisch sitzt ein halbes Dutzend Männer und Frauen. Sie sind unterschiedlichen Alters und kommen aus mehreren Nationen. Holprig zwar, doch es wird deutsch gesprochen. “Das ergibt sich meist von ganz alleine”, erläutert Kropp. Denn diese Sprache bilde für die Menschen “eine natürliche Schnittmenge”. Wenn Worte fehlen, hilft das Handy beim Übersetzen. “Gäste des Café International kommen aus Eritrea, Syrien, Sudan, Libanonon, Irak und Iran”, erzählt Jana Krüger. Während die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen vielfältige Themen bereden, sind kleine Kinder ins gemeinsame Spiel vertieft. Offensichtlich ist, dass für sie Sprachbarriere ein Fremdwort ist. Spielerisch überwinden sie, wenn gemeinsame Worte fehlen. “Das Schöne ist, dass die Mischung der Besucher immer wieder neu ist, mal kommen mehr Familien, mal eher Ältere”, betont Anna Kropp. Besonders freuen sich die beiden Frauen, dass meistens auch Einheimische mit von der Partie sind. Dadurch habe sich der regelmäßige Treffpunkt als Ort für Austausch etabliert, bei dem sich “unbürokratisch” Lösungen finden ließen. “Und wo es hakt, da versuchen wir unterstützend einzugreifen”, sagen Jana Krüger und Anna Kropp. Sie verstehen sich als “Kümmerer” und erläutern einen weiteren Vorteil des Café International: Vom Familienzentrum ist nur wenige Gehminuten bis zur Schönberger Tafel. Deren Kunden haben daher Gelegenheit, Wartezeiten zu überbrücken. Manche Besucher nutzen das Angebot auch einfach, um ihr Deutsch zu verbessern, wenn die Sprachkurse Ferien machen. Krüger und Kropp sehen sich auf einem guten Weg. “Der Flüchtlingsstrom reißt ja nicht ab”, sagen sie. Vor allem Familien mit Kindern, die sonst in Gemeinschaftsunterkünften leben, fänden hier eine gute Gelegenheit, Einheimischen zu begegnen. Das “Café International” im Familienzentrum Schönberg (Eichkamp 24 - 26) hat jeden Mittwoch von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sind zu finden unter
https://fluechtlingshelfer-schoenberg.de/