Ereignisse in 100 Jahren Vereinsgeschichte
Lensahn. Mit über 1.000 Mitgliedern zählt der TSV Lensahn zu den größten Sportvereinen im Kreis Ostholstein. Seine Geschichte ist geprägt von Ereignissen, Emotionen, Persönlichkeiten und vor allem einem hohen Maß an ehrenamtlichem Engagement. (mg)
Nachfolgend die wichtigsten Daten der Vereinsgeschichte:
1924: Vereinsgründung
Zu Beginn der „goldenen Zwanziger“ wurde am 27. Mai 1924 der TSV Lensahn gegründet. An diesem Tage trafen sich unter der Leitung des Lehrers und Organisten Max Trede sportinteressierte Lensahner im Café Clasen (heute Café Mitte) und gründeten den Turn- und Sportverein Lensahn. Zum 1. Vorsitzenden wurde Sportfreund Trede von den 12 Gründungsmitgliedern gewählt, sein Stellvertreter wurde der Architekt Johannes Soltau.
1925: Bereitstellung Sportplatzgelände/Bau der ersten Turnhalle Lensahns
Nach der Vereinsgründung wurde der Vorsitzende Trede bezüglich einer Sportanlage beim Erbgroßherzog Friedrich August II und seinem Sohn Nikolaus Friedrich Wilhelm, der zwei Jahre zuvor den Gutsbezirk Lensahn „übernommen“ hatte, vorstellig. Durch geschickte Verhandlungen durfte sich Trede ein Stück Land aussuchen. Er wählte das heutige Sportplatzgelände, damals ein Feld am Rande von Lensahn. Der Erbgroßherzog schenkte dem jungen Verein prompt diese Fläche, trat dem TSV bei und wurde ein wohlwollender Förderer des Sports. Schon im Sommer dieses Jahres konnte hier die erste Turnhalle Lensahns erbaut und eingeweiht werden.
1926: Einweihung Badeanstalt am Mühlenteich
Ein Jahr nach der Bereitstellung des Sportplatzgeländes erhielt der Vorsitzende Trede vom Erbgroßherzog die Erlaubnis und Mittel, am Mühlenteich eine Badeanstalt zu bauen.
1931: Fertigstellung der Sportfreianlagen
Nachdem 1930 mit dem Schriftführer Max Prinz zu Waldeck und Pyrmont der Hochadel Einzug in den TSV-Vorstand gehalten hatte, wurde 1931 der Ausbau des Sportplatzes abgeschlossen. Bei Sport- und Spielfesten konnten nun auch Schlagball-, Handball- und Fußballspiele durchgeführt werden.
1932: Ausbau der Laufbahn
Bereits im Jahr 1930 erfolgte die Planung einer Laufbahn, worüber der Vorsitzende Trede mit dem Amtsvorsteher Willi Meimerstorf Einigkeit erzielte. Im Jahr 1932 wurde diese Laufbahn eingeweiht. 1934: Handball-Anmeldung
Die erstmalige Anmeldung zu einer (Feld-)Handballspielserie erfolgte. Der TSV Lensahn wurde der 4. Kreisklasse im Kreis Lübeck zugeteilt.
1935: Eintrag ins Vereinsregister
Am 29. April wurde der TSV Lensahn in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Oldenburg eingetragen und nannte sich jetzt TSV Lensahn von 1924 e. V.
1937/1938: Gründung Fußballabteilung/Teilnahme am Spielbetrieb
Durch Werner Steffen wurde im Jahr 1937 die Fußballsparte gegründet und am 8. Mai 1938 entschloss sich die Abteilung im Vereinslokal „Hotel Lensahn“ zur Teilnahme am organisierten Spielbetrieb.
1940: Letzte Jahreshauptversammlung vor dem Krieg
Der Spielbetrieb im TSV Lensahn musste 1940 eingestellt werden. „Die Spiele fallen bis auf Weiteres aus, da einfach zu viele von den Kameraden zur Wehrmacht eingezogen worden sind“, erklärte Willi Hamer bei der letzten Jahreshauptversammlung am 14. April.
1946: Neugründung des Vereins nach dem Krieg
Bereits am 26. Februar 1946 wurde der TSV trotz der katastrophalen Zustände in der Nachkriegszeit neu gegründet. Die Versammlung in der Schule mit 35 Personen wurde vom Bürgermeister Karl Frank geleitet. In geheimer Wahl wurden Willi Hamer zum 1. und Karl Frank zum 2. Vorsitzenden gewählt. Laut Bestimmung der alliierten Militärregierung durften „NSDAP-Parteigenossen von vor 1937 kein Vorstandsamt übernehmen“. Bei einer Versammlung am 5. April in der Gemeinschaftsküche wurde Wolfgang Rathmann nach einer „Zettelabstimmung“ zum Vorsitzenden gewählt. Am 9. Mai wurde der Verein förmlich aufgelöst, weil die Neugründung von einer Bestätigung des Vorstands abhängig war. Am selben Abend wurde der Verein erneut gegründet. Vorsitzender wurde Rathmann.
1947: Perle von Lensahn
Obwohl bereits kurze Zeit nach der Neugründung wieder erste Spiele auf dem Sportgelände stattfanden, wurde der Platz inklusive Laufbahn, Sprunggruben und Fußballfeld von 1947 bis 1949 nach den Plänen von Architekt Willi Schildknecht in Eigenregie umgebaut. Während der Arbeiten orakelte Mitinitiator Arno Schoen: „Diese Sportstätte wird nach ihrer Vollendung die Perle von Lensahn“.
1949: Fertigstellung des Sportplatzumbaus, Platzwartwohnung
Nach fast zwei Jahren war der Sportplatzumbau abgeschlossen. Insgesamt hatten 172 Vereinsmitglieder mit Spaten und Schaufel in mühevoller Arbeit das Spielfeld um 90 Grad gedreht. Der Einweihungstag am 28. August war ein stolzer Tag in der Vereinsgeschichte des TSV Lensahn. Nach Beendigung der Umbauarbeiten wurde Günter Hoffmann zum ersten Platzwart des Jahnstadions ernannt. Der Fußballer bezog eine neu errichtete Platzwartwohnung auf dem Sportplatzgelände neben der Turnhalle.
1952: Heim der Jugend, Vereinsfahne, Gründung Spielmannzug, Arno Schoen
Am 12. September wurde das „Heim der Jugend“ feierlich eingeweiht. Während der festlichen Veranstaltung wurde die erste Vereinsfahne eingeweiht, die Elli Sattler eigenhändig aus blau-weißer Seide selbst hergestellt und mit dem Lensahner Wappen bestickt hatte. Weiter wurde in diesem Jahr durch Willi Strauß der Spielmannzug im TSV gegründet und am 15. Januar wurde Arno Schoen zum Vorsitzenden gewählt. Der späte Ehrenvorsitzende leitete den Verein insgesamt 20 Jahre.
1958 bis 1961: Neugestaltung Sportplatzanlage
In diesem Zeitraum wurde die gesamte Sportplatzanlage einschließlich Spielfeld, Aschenbahn, Tribüne, Umkleideräume, Flutlichtanlage, Strahlrohrbarriere und ein Gedenkstein für die gefallenen Sportkameraden neugestaltet beziehungsweise erstellt.
1963: Einweihung Schulturnhalle
Am 6. März 1963 wurde die neue Turnhalle in der Jahnstraße eingeweiht.
1967: Umbau Nebenplatz
Im April wurden die Arbeiten zur Erstellung des Nebenplatzes - das ehemalige Reitgelände - als zweiten Trainingsplatz aufgenommen. Dieses Spielfeld sollte der gesamten Lensahner Jugend zur Verfügung stehen.
1969: Errichtung neuer Umkleidekabinen
Im Sommer wurden neue Umkleide- und Geräteräume zwischen der alten Turnhalle von 1925 und dem Jugendheim in Eigenarbeit errichtet, wobei 43 Vereinsmitglieder insgesamt 1.685,5 Arbeitsstunden geleistet haben.
1974: 50 Jahre TSV Lensahn
Vom 18. bis 26. Mai feierte der TSV sein 50-jähriges Bestehen. Bei dieser Sportwoche wurde ein „Bunter Rasen“ mit zahlreichen Turnieren in verschiedenen Sportarten organisiert. Zu diesem Ereignis spielte auch der Bundesligist Rot-Weiß Essen am 24. Mai im Jahnstadion. Essen besiegte eine Auswahl des TSV Lensahn/SV Hansühn vor 2.000 Zuschauern mit 9:1.
1976: Zuschauerrekord im Jahnstadion
2.228 zahlende Zuschauer am 11. Juli im Jahnstadion beim Spiel gegen den VfL Bochum (0:8).
1977: Einweihung Großsporthalle, Fertigstellung Handballkleinfelder
Im Januar wurde die Großsporthalle vor zahlreichen Ehrengästen und unter kräftiger Mitwirkung des TSV Lensahn mit einer „offenen Tür“ eingeweiht. In diesem Jahr wurden zudem die Handballkleinfelder hinter dem Nebenplatz fertiggestellt.
1978: Gründung Karateabteilung
1. Februar: Gründung der Karate-Sparte durch den späteren Landesmeister und Schwarzgurtträger Andreas Laue sowie Bernd Rahnenführer. Auch die Volleyballsparte wurde in diesem Jahr gegründet, kurz zuvor war bereits die Badmintonabteilung ins Leben gerufen worden.
1982: Gründung der Frauen-Mannschaft im Fußball
In diesem Jahr gingen erstmals auch Frauen auf Torejagd: Gründung einer Frauenfußballmannschaft unter Trainer Christian Ippig.
1983: Neubau Sportfreianlagen mit Tartanbahn
Kurz nach der Bezirksklassen-Meisterschaft und pünktlich zum Aufstieg der Lensahner Herrenfußballer wurde der umgebaute Sportplatz eingeweiht. Neben einer Tartanbahn, Kugelstoß- und Weitsprunganlage wurde auch ein neuer Tennenplatz erstellt.
1984: 60 Jahre TSV Lensahn
Zum 60-jährigen Vereinsjubiläum erfolgte im Hotel Lensahn ein großer Kommers mit Sportschau.
1986: Einweihung Lautsprecheranlage, überdachte Ersatzbänke
Zum Landesliga-Aufstieg der Fußballer tat sich im Umfeld einiges. Zwei blau-weiße Kassenhäuschen an den Zugängen, eine fest installierte Lautsprecheranlage sowie überdachte Ersatzbänke zierten nun das Jahnstadion, zudem konnte dank Urheber Dr. Harald Klückmann erstmals eine Stadionzeitung (Lensahner Liga-Depesche) herausgebracht werden.
1987: Aufbau der Triathlon-Sparte/Trennung TSV Lensahn und Blasorchester
In diesem Jahr begann der Aufbau der Triathlon-Sparte im TSV. Mitbegründer: Extremsportler Wolfgang Kulow sowie Mario Clemens. Trennung des als Spielmannszug gegründeten Blasorchester vom TSV Lensahn.
1991: Duathlon und Schülertriathlon
Erster Lensahn Duathlon (5 km Laufen, 30 km Radfahren, 5 km Laufen) am 5. Mai 1991. Kurz darauf der erste Schülertriathlon am 31. August.
1993: Errichtung Sitztribüne
Im Frühjahr wurde unter der Regie des 1. Vorsitzenden Klaus-Gerd Kuhlmann eine Sitzplatztribüne für circa 150 Zuschauer im Jahnstadion in Eigenregie errichtet.
1996: Neubau Vereinsheim
Am 20. September wurde das ebenfalls in Eigenarbeit erstellte TSV-Vereinsheim neben der Großsporthalle feierlich eingeweiht.
1998: Erste Triple-Ultra-Triathlon-Weltmeisterschaft
Seit 1992 organisierte der TSV Lensahn bereits die Triple-Ultra-Triathlon-Veranstaltungen und im Jahr 1998 konnte sogar erstmals die Weltmeisterschaft in dieser Sportart in den Waldort geholt werden. Es folgten sieben weitere sowie eine Europameisterschaft.
1999: 75 Jahre TSV Lensahn
In diesem Jahr feierte der TSV Lensahn seinen 75. Gebursttag mit einem „Bunten Rasen“ und einem zünftigen TSV-Ball.
2005: Wolfgang Prehn 1. Vorsitzender
Bei der Jahreshauptversammlung am 25. Februar wurde Wolfgang Prehn zum 1. Vorsitzenden des TSV Lensahn gewählt.
2007: Einweihung Kunstrasenplatz
Es wurde ein moderner Kunstrasenplatz anstelle des harten Tennenplatzes erstellt und eingeweiht.
2008: Vizemeisterschaft und Aufstieg in die Verbandsliga Ost
12:11 Sieg im Elfmeterschießen beim Entscheidungsspiel in Tremsbüttel (Trainer: Volker Ippig).
2009: Einweihung DFB-Minifeld, 1.000 Mitglieder, 80 Jahre im TSV Lensahn
Durch den Weltmeister Andreas Brehme wurde 2009 ein DFB-Minifeld eingeweiht. Zudem konnte der TSV in diesem Jahr das 1.000 Mitglied (Michael Anders) begrüßen und bei der Jahreshauptversammlung am 6. März wurde Heinz Meimerstorf für 80 Jahre Mitgliedschaft im Verein geehrt.
2014: 90 Jahre TSV Lensahn
Auch den 90. Geburtstag feierte der TSV Lensahn mit einem „Bunten Rasen“ (Tag der offenen Tür, Vorstellung aller Sparten).
2016: 25 Jahre Triple-Ultra-Triathlon in Lensahn
Die traditionsreichste Ultra-Triathlon-Veranstaltung der Welt.
2018: Deutsche Meisterschaft im Kugelstoßen
In diesem Jahr wurde der ehemalige 1. Vorsitzende, langjährige TSV-Fußballer und Leichtathlet Manfred Madsen Deutscher Meister im Kugelstoßen.
2022: Digitale Anzeigetafel
Neben zahlreichen Sitzschalen auf der Tribüne sowie auf den Bänken wurde in diesem Jahr auch eine digitale Anzeigetafel im Jahnstadion installiert.
2023: 8. Weltmeisterschaft im Triple-Ultra-Triathlon
Zum Jubiläum der 30. Veranstaltung im Triple-Ultra-Triathlon wieder eine WM in Lensahn.
2024: 100 Jahre TSV Lensahn
Zum Jubiläum werden ein Kommers, ein Open-Air-Konzert, eine Großraum-Disco und diverse weitere sportliche Ereignisse stattfinden.