Petra Remshardt

Heller Hautkrebs

In Pandemiezeiten im Wartezimmer sitzen? Vielen Menschen ist das zurzeit zu riskant. Sie gehen mit kleineren Beschwerden häufig nicht gleich zum Arzt. Doch das kann sich im Nachhinein als Fehler erweisen. Denn bestimmte Krankheiten lassen sich an harmlos erscheinenden Vorzeichen erkennen und in diesem Stadium auch gut behandeln.

Ein Beispiel sind aktinische Keratosen, eine Vorstufe von Hellem Hautkrebs. Scheinbar harmlos, fallen sie zunächst kaum auf: raue oder krustige Hautstellen, die sich anfühlen wie Sandpapier. Die Farbe variiert von hautfarben über gelblich bis rötlich. Häufig sind diese Stellen zunächst nur ertastbar, bevor sie sichtbar werden. Besonders betroffen sind Hautbereiche, die der Sonne am häufigsten ausgesetzt sind - zum Beispiel Gesicht, unbehaarte Kopfhaut, Unterarme oder Dekolleté. Aktinische Keratosen zeigen sich meist in den mittleren Lebensjahren, nach Jahrzehnten oft ungeschützter Sonneneinstrahlung.
Zur Therapie stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Welche angewandt wird, hängt unter anderem von Anzahl und Lage der aktinischen Keratosen, ihrer Größe und Dicke und dem Wunsch des Patienten ab. Möglich sind die Vereisung, das Abtragen mit einem Laser, das Auftragen von wirkstoffhaltigen Cremes über einen bestimmten Zeitraum sowie die Photodynamische Therapie (PDT), die auch für großflächige Hautareale infrage kommt.
Hautschäden mit Licht behandeln
Bei der PDT wird zunächst ein Medikament auf die Haut aufgetragen, das die geschädigten Zellen lichtempfindlich macht („photosensibilisiert“). Durch die Belichtung mit Tageslicht oder einer künstlichen Lichtquelle bilden sich spezielle Sauerstoffmoleküle, die die kranken Zellen zerstören. Die Haut regeneriert sich in kurzer Zeit. Ein Vorteil für die Patienten: In der Regel ist eine einmalige Anwendung ausreichend, um die meisten aktinischen Keratosen zu entfernen. Bei der Belichtung mit Tageslicht kann die Behandlung zudem einfach in den Alltag integriert werden.
Menschen, die auffällige Hautstellen bemerken, sollten sich nicht scheuen, selbst während der Pandemie ihren Hautarzt um Rat zu bitten. Zur Vorbeugung von Hautschäden nutzt man am besten ausreichend Sonnencreme mit geeignetem Lichtschutzfaktor. Außerdem empfehlen Experten, regelmäßig Untersuchungen zur Hautkrebs-Früherkennung wahrzunehmen. (akz-o)


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