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Reporter Timmendorf

Am 31. Januar: Günter Schwartz stellt seine „Dorfchronik Dissau“ vor

Über zwei Jahrzehnte hat Günter Schwartz recherchiert und präsentiert nun auf über 200 Seiten die Geschichte seines Heimatdorfes. Bei der Finanzierung der umfassenden Chronik hat der Dorfvorstand um Dorfvorsteher Jörg Meyer ganze Arbeit geleistet.

Über zwei Jahrzehnte hat Günter Schwartz recherchiert und präsentiert nun auf über 200 Seiten die Geschichte seines Heimatdorfes. Bei der Finanzierung der umfassenden Chronik hat der Dorfvorstand um Dorfvorsteher Jörg Meyer ganze Arbeit geleistet.

Dissau. Würde es bei „Wer wird Millionär“ ein Dissau-Spezial geben, wäre Günter Schwartz mit hoher Wahrscheinlichkeit binnen weniger Minuten bei der finalen Frage angelangt und um einen siebenstelligen Geldbetrag reicher – und das, ohne einen einzigen Joker benötigt zu haben. Der 85-Jährige ist nicht nur der älteste noch lebende Einwohner, der in Dissau geboren wurde. Er hat zudem auch nahezu alles, was es an Wissenswertem über die 500 Seelen-Dorfschaft zu berichten gibt, akribisch zusammengetragen. Damit angefangen hat Günter Schwartz vor mehr als 20 Jahren. Nach dem Ende seiner Berufszeit als Fuhrunternehmer. Und warum das Ganze? Um irgenwann einmal eine umfassende Dorfchronik über „sein geliebtes Dissau“ zu schreiben. Auf einen genauen Zeitpunkt dafür hatte er sich damals allerdings nie so richtig festgelegt. „Es gibt in unserem Dorf so gut wie keinen, mit dem Günter nicht persönlich gesprochen oder telefoniert hat, um immer weitere Geschichten über Höfe, Menschen und andere Dinge aus dem Ort zu erfahren oder Bildmaterial zu sammeln“, weiß Dissaus Dorfvorsteher Jörg Meyer zu berichten. „Außerdem habe ich auf zeitgeschichtliche Dokumente aus dem Archiv Lübeck zurückgegriffen“, erzählt der rüstige Pensionär. Datenerhebung ist die eine Sache. Alles in Form und Sprache zu bringen, die andere. Und als zusätzliche Hürde obendrauf kommt natürlich auch noch Geld mit ins Spiel. Schließlich finanziert sich eine Dorfchronik bei allem ehrenamtlichen Engagement des Verfassers nicht von allein. Mittlerweile konnten auch diese Dinge geklärt werden und Dorfvorstand und Chronist halten jetzt ein 200 Seiten starkes Buch in den Händen, das sowohl für langjährige Einwohner als auch für Neubürger in Wort und Bild jede Menge Interessantes über die Geschichte Dissaus bereithält. Unterstützt wurde Günter Schwartz dabei von seinem alten Freund Jörg Troike aus Stockelsdorf. Der ehemalige Studiendirektor am Gymnasium am Mühlenberg in Bad Schwartau hat die Redaktion übernommen. Um die Finanzierung hat sich dagegen der Dorfvorstand gekümmert und Sponsoren angesprochen. Knapp 7.000 Euro sind so zusammengekommen. Genug, um die Produktion der „Dorfchronik Dissau“ in Auftrag geben und die ersten Exemplare in so großer Stückzahl drucken lassen zu können, dass zunächst einmal die erste Nachfrage bedient werden kann. Als Sponsoren beteiligt haben sich unter anderem die Bluhme-Jebsen-Stiftung und der Gemeinnützige Bürgerverein Stockelsdorf. „Auch mein Großcousin Roland Schwartz, der in Süddeutschland lebt, hat aus alter Verbundenheit zu Dissau eine recht stolze Summe gespendet“, erzählt der 85-Jährige. Und ebenfalls ihren Teil beigetragen haben, viele weitere Dissauer. „Im Dorfvorstand waren wir uns einig, dass Günters Wissen und seine gesammelten Daten eine unglaubliche Chance bieten, die so schnell nicht wiederkommt, wenn es darum geht, die Geschichte unseres Ortes festzuhalten“, so Meyer. „Bei allem Respekt; auch Günter wird nicht jünger, und so haben wir im letzten Jahr beschlossen, dass das Werk allmählich zum Abschluss kommen sollte.“ Als Fixpunkt hatte der Dorfvorstand die Diamantene Hochzeit des Verfassers ausgemacht, bei der der Jubilar mit den frisch gedruckten Exemplaren überrascht wurde. Das war im Oktober letzten Jahres, doch Günter Schwartz und der Dorfvorstand waren sich schon damals einig, dass das Werk der Öffentlichkeit erst dann präsentiert werden soll, wenn die hektische Vorweihnachtszeit und der Jahreswechsel vorüber sind und wieder ein wenig mehr Ruhe eingekehrt ist. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen. Am Sonntag, dem 31. Januar, wird die „Dorfchronik Dissau“ in einer Feierstunde im Dorfgemeinschaftshaus am Sportplatz offiziell vorgestellt und zum Kauf angeboten. „Aus dem Erlös lassen wir weitere Exemplare nachdrucken“, erklären Jörg Meyer und Günter Schwartz. An diesem Tag werden zudem weitere Chroniken ausgelegt, die zum Teil ebenfalls von Günter Schwartz verfasst wurden; etwa über die Freiwillige Feuerwehr Dissau oder den örtlichen Sportverein. Auch eine Übersichtskarte der Gemarkung Dissau, die nach der Flurbereiningung 1970 erstellt wurde, sowie Fotografien von Steinen und Fossilien, die auf Dissaues Äckern gefunden wurden, und viel über die Geschichte des Ortes bis in die Steinzeit hinein erzählen, werden gezeigt. Beginn der Feierstunde ist um 11 Uhr. Eingeladen sind alle Dissauer sowie Interessierte, die der Ortschaft freundschaftlich verbunden sind. Wer im Anschluss an den offiziellen Teil und einem ersten Blick in die Dorfchronik dann noch Fragen zu Dissau hat, kann hier auch direkt mit Günter Schwartz ins Gespräch kommen und darf sich dabei sicher sein, dass nichts unbeantwortet bleiben wird.


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