

Kiel/Ostholstein. Der BUND-Landesverband hatte Ende Mai in Kiel bekanntgegeben, welche der acht Finalisten als Preisträger aus dem landesweiten Wettbewerb „Bienenfreundliche Kommune Schleswig-Holstein“ in den beiden Kategorien „Dorf“ und „Stadt“ hervorgegangen sind. Die Gemeinde Ratekau hat den ersten Platz unter den Dörfern erreicht. Den zweiten Platz konnten die Städte Bad Schwartau und Gemeinde Timmendorfer Strand punktgleich belegen. „In unserem landesweiten Wettbewerb hatten wir Dörfer und Städte gesucht, die ihr Potiental zur Förderung von Bienen und anderen blütenbestäubenden Insekten im Siedlungsraum nutzen“, sagte Carl-Heinz Christiansen, stellvertretender Landesvorssitzend er vom BUND in Schleswig Holstein während der Auszeichnung der Kommunen in Kiel. So hätten alle Teilnehmer neben einer Vielfalt an kommunaler Aktivität rund um Wild- und Honigbienen mit einer langjährigen, strategischen Arbeit für Kontinuität im Binnen- und Artenschutz gesorgt. Wildbienen zählten zu einer der am meisten gefährdten Tiergruppen in Schleswig Holstein. Von den fast 300 Wildbienenarten im Land gelte schon die Hälfte als gefährdet. „Dieser Wettbewerb hat die Bekanntheit der Honigbiene genutzt, um auf die Gefährdung und die Schutzwürdigkeit von Wild- und Honigbienen hinzuweisen und für mehr Bienenschutz vor Ort zu sorgen“, ergänzte Thorsten Liliental, 1. Vorsitzender von De Immen e.V. Der norddeutsche Imkerverein unterstützte und begleitete diesen Wettbewerb gemeinsam mit dem bundesweit agierenden Netzwerk „Blühende Landschaft“ als Kooperationspartner des BUND. Einige Wildbienenarten können in unseren Kommunen Ersatzlebensräume für ihre durch den Menschen zerstörten Lebensstätten in der Natur finden. Mit Ausnahme von Spezialisten profitieren viele blütenbesuchende Insekten von naturnah und artenreich gestalteten öffentlichen Grünflächen. Angepasste Bewirtschaftungsmethoden in den Gemeinden sind deshalb von unschätzbarem Wert. „In unserem Wettbewerb verstehen wir die Biene als Vermittlerin für buntere und artenreichere Städte, wovon letztendlich viele Lebewesen und auch wir Menschen profitieren werden“, so Birte Pankau vom BUND. Die Jury hat bei der Bewertung der Teilnehmerbeiträge darauf geachtet, wie die Kommunen mit vorhandenen natürlichen Wildbienen-Lebensräumen umgehen, ob Nist- und Nahrungsplätze geschaffen werden und ob bei der Anlage und Pflege von öffentlichen Flächen die Bedürfnisse von Bienen und anderen blütenbesuchenden Insekten beachtet werden. Relevant war auch das Engagement der Gemeinden in den Bereichen Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. „Die jeweils doppelt besetzten zweiten Plätze verdeutlichen, wie eng die Finalisten beieinander lagen“, betont Dr. Florian Schulz aus dem BUND-Landesvorstand und Mitglied der Jury. Alle sechs platzierten Kommunen haben eine Urkunde, eine Plakette und eine große Wildbienen-Nisthilfe sowie eine bienenfreundliche Winter-Linde – den „Baum des Jahres 2016“ – erhalten.