Per QR-Code die Kunstwerke in den Gotteshäusern entdecken
Bad Schwartau. An der Rensefelder Kirche in Bad Schwartau wurde kürzlich außerhalb des Gotteshauses neben dem Haupteingang ein QR-Code befestigt. Mit diesem Code kann der Betrachter fortan alle in der Kirche befindlichen Kunstwerke sehen, die Hintergründe ihrer Enstehung und vieles mehr über sie erfahren.
Initiator dieser Aktion ist der Förderverein Städtisches Museum der Stadt Bad Schwartau als künstlerisches Zentrum e.V., der auch die Kosten der Kunstaktion im Öffentlichen Raum trägt. Die Idee dazu hatte der Vereinsvositzende Dietrich Klindwort, der die Aktion mit seinem Vereinskollegen Wolfgang Scharf, Pastorin Adela Jártimová aus Rensefeld, deren Kollegin aus Cleverbrück, Gesa Paschen, und Pastor Andreas Rohwer von der katholischen Kirchengemeinde beim Anbringen des QR-Codes vorstellte. Das Sextett komplett machte Felix Zeep. Der Filmproduction-Student (Uni Hamburg) aus Bad Schwartau begleitet als IT-Experte die Aktionen des Fördervereins und bereitet sie digital auf.
„Genau genommen bin ich über meine Frau zu der Idee gekommen“, erläutert Dietrich Klindwort. Sie hatte 2013 für eine Idee zu einem Skulpturenpark im Kurpark geworben und im Rathaus offene Ohren gefunden. Das Projekt wurde von der Politik aus Kostengründen jedoch abgelehnt.
Ebenso wollte Karin Klindwort auch die Suche nach bereits bestehenden Kunstwerken aufgreifen, um zwischen Kurpark und Öffentlichem Raum eine Verbindung herstellen zu können. Dietrich Klindwort: „Jahre danach habe ich dann diese Idee neu angepackt und habe so nach und nach 32 Objekte aufgespürt. Die Kunst in den Kirchen kam zwangsläufig irgendwann dazu.“
Die Erläuterungen, die man über den QR-Code erhält, werden in vielen Sprachen angeboten. Man landet auf der Homepage des Fördervereins und kann dort vergleichende Analysen mit anderen Kunstwerken anschauen.
In der Rensefelder St. Fabian- und St. Sebastian-Kirche gibt es 16 Kunstwerke zu entdecken. Dazu zählen unter anderem das Kreuz, der Kronleuchter oder der Opferstock, wie Adela Jártimová erläuterte. „Ich freue mich sehr über die Kooperation zwischen Kirche und dem Förderverein“, so die Pastorin. Die QR-Code-Aktion zeige sehr schön, „dass wir uns den Menschen annähern und für sie da sein möchten.“
Und ihre Kollegin Gesa Paschen ergänzte dazu: „Das QR-Code-Projekt bietet uns ein gute Gelegenheit, das, was im verschlossen Raum der Kirche im Verbogenen liegt, nach außen zu tragen.“ Denn auch, wenn es bereits erste Überlegungen gibt, die Gotteshäuser zumindest in den helleren Monaten tagsüber zu öffnen, ist das aktuell noch nicht der Fall.
Pastor Rohwer merkte zudem an, dass die Kirchen der Stadt ja für sich genommen schon eigene Kunstwerke seien und unter Denkmalschutz st stünden. Weiter „Und man darf nicht vergessen, dass nebenan Lübeck ist. Und das ist dann doch noch einmal eine andere Liga - als Weltkulturerbe. Aber wir hier in Bad Schwartau wollen natürlich unseren Ort ausstatten und gestalten.“
Die St. Martins Kirche in Cleverbrück hat den QR-Code bereits erhalten für zahlreiche Kunstwerke. Der Code für die Christus Kirche an der Auguststraße ist fertig, wird demnächst montiert. Der Förderverein steht mit weiteren Kirchen in Verbindung. Ziel sei es, auch dort einen QR-Code einzurichten, so Wolfgang Scharf und Dietrich Klindwort.
Der Förderverein setzt sich heute für ein Museum im Amtsgericht ein sowie für einen Skulpturenpark im Kurpark. Ein weiteres großes Betätigungsfeld sind zudem Nachforschungen zur alten Burg und Turmhügelburg im Riesebusch.