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Seniorenbeirat Stockelsdorf: Antrag auf Demo findet Zustimmung beim Landeskongress

Mit 68 von 71 Stimmen wurde dem Antrag von Stockelsdorfs Seniorenbeiratsvorsitzenden Jürgen Fischer bei der Sitzung des Landesseniorenrates zugestimmt.

Mit 68 von 71 Stimmen wurde dem Antrag von Stockelsdorfs Seniorenbeiratsvorsitzenden Jürgen Fischer bei der Sitzung des Landesseniorenrates zugestimmt.

Bild: Stefan Setje-Eilers

Stockelsdorf. Ein Antrag, den Stockelsdorfs Seniorenbeiratsvorsitzender Jürgen Fischer und sein Stellvertreter Matthias Bössenroth bei der jüngsten Sitzung des Landesseniorenrates in Plön gestellt haben, wurde mit 68 von 71 Stimmen aus allen Kreisen Schleswig-Holsteins angenommen.

Der ursprünglich lautende Titel „Streik der Senioren“ musste allerings in „Senioren-Demo“ umbenannt werden: „Ich heiße Jürgen Fischer, bin 68 Jahre jung und wohne seit 1986 in der Großgemeinde Stockelsdorf, mit seinen derzeit rund 6.000 Senioren. Ich kenne nicht alle, bin aber über andere vorherige ehrenamtliche Tätigkeiten der Vergangenheit in Stockelsdorf gut vernetzt. Nunmehr sind wir gemeinsam seit 2017 im Seniorenbeirat und wollen uns nicht nur um Seniorenfrühstücke und Seniorenfahrten kümmern, sondern die Aufgaben übernehmen, die uns laut Satzung aufgetragen wurden. Nämlich das Vertreten der Interessen der älteren Mitbürger*innen gegenüber der Gemeinde und der Öffentlichkeit. 40 Jahre Vertrieb haben mich geprägt. Ich gehe in Gespräche mit dem Ziel, das ,Nein‘ hatte ich schon, ich erarbeite mir das ,Ja‘. Dieser Leitsatz von mir führt mich einmal mehr dazu, über die aktuelle Situation der Senioren insbesondere der Rentner aus der sogenannten Mittelschicht nachzudenken und einen Antrag auf „Senioren-Demo“ einzubringen.

Warum tue ich das? Wachsende Altersarmut führt zum Sammeln von Leergut in fast allen Städten und Gemeinden. Hat das die Nachkriegsgeneration wirklich verdient? Unbezahlbar gewordene Mietpreise für Senioren, die gern aus einer inzwischen zu großen Wohnung ausziehen wollen, aber daraus keinen finanziellen Vorteil haben. Im Gegenteil. Man zahlt noch drauf. Gleiches gilt für Häuser, teilweise 250 Quadratmeter groß mit riesigem Garten. Verkaufen ja, aber dann? Es fehlen die Neubauten für seniorengerechtes Wohnen. Nicht jeder Senior will ins Alten- und Pflegeheim oder wie es heute so schön heißt ,Seniorenresidenz‘, die dann auch inzwischen nicht mehr bezahlbar ist, dank der neuen Tarife.

Etliche Senioren sind aufgrund einer geringen Rente nicht mehr in der Lage, die jetzt neu festgelegte Grundsteuer, die teilweise dreifach so hoch ist, als vorher, zu bezahlen. Diese Senioren kommen arg in Bedrängnis. Geht’s noch?

Wir werden mit einer Rentenerhöhung von 4,39 Prozent „abgespeist“, während die Inflationsrate bei mehr als 7 Prozent liegt. Gewerkschaften fordern zurecht hohe Einmalzahlungen und Lohnerhöhungen um die 10 Prozent. Aber die Senioren zahlen drauf. Das muss deutlich angepasst und durch eine Einmalzahlung (nicht nur für Energie) aufgefangen werden. Warum ist es der Bundesregierung möglich, 10 MiIliarden (eine Zahl mit 10 Nullen) für einen amerikanischen Konzern auszugeben, der gegebenenfalls hier in Deutschland oder anderswo vermutlich keine Steuern zahlt? Das macht pro zukünftigen Mitarbeiter rund 1 Million an Zuschuss. Warum gibt die Bundesregierung eine Milliarde für den Wiederaufbau Syriens? Ich könne die Aufzählung beliebig fortsetzen.

Es wird alles teurer. Hier sei nur beispielhaft der Einkauf für unser monatliches Seniorenfrühstück in Stockelsdorf genannt. Bislang kamen wir bei rund 80 Teilnehmern mit einem Einkaufspreis der Lebensmittel von 80 bis 90 Euro zurecht. Jetzt sind es immer 150 Euro. Das gleiche erleben wir auch bei unseren wöchentlichen oder täglichen Einkäufen. Bitte unterstützen Sie meinen Antrag auf Senioren-Demo. Wie auch immer die aussehen kann. Sicherlich nicht mit Festkleben auf den Straßen unserer letzten Generation in Städten und Gemeinden, sondern lautstark vor dem Landeshaus.“

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