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Stockelsdorf erhält Förderbescheide von über 575.000 Euro

Aufgrund der gestiegenen Schüler- und Mitarbeiterzahlen mussten an zwei der drei Stockelsdorfer Grundschulen Container aufgestellt werden. Das Land fördert diese Maßnahme mit einer beträchlichen Summe.

Aufgrund der gestiegenen Schüler- und Mitarbeiterzahlen mussten an zwei der drei Stockelsdorfer Grundschulen Container aufgestellt werden. Das Land fördert diese Maßnahme mit einer beträchlichen Summe.

Bild: Gemeinde Stockelsdorf

Stockelsdorf. Ein kleiner Wettkampf, fast schon ein Krimi, ereignete sich in der Nacht zum 1. September 2024 vor den Räumen der Investitionsbank in Kiel. Das Land Schleswig-Holstein hatte gemeinsam mit der Investitionsbank ein Förderprogramm für die Schulbauförderung für den offenen Ganztag in Höhe von 196 Millionen Euro bei einer Förderquote von 85 Prozent aufgesetzt. Fristbeginn für die Abgabe der Förderanträge war der 1. September 2024 und damit ausgerechnet an einem Sonntag um 0.00 Uhr. Die Antragstellung sollte analog, das heißt, in Papierform erfolgen.

Viele Kommunen haben auf dieses Förderprogramm gewartet. Dazu gehörte auch die Gemeinde Stockelsdorf. Seit sechs Jahren war es Konsens in den politischen Gremien der Gemeinde, dass der weitere Ausbau des offenen Ganztags erst geschehen sollte, wenn entsprechende Förderkulissen der Landesregierung auf sicheren Beinen stehen. „Daher haben wir diesen Tag von langer Hand vorbereitet und mit intensiver Schulbauplanung bereits im Jahr 2020 begonnen“, erklärt Stockelsdorfs Bürgermeisterin Julia Samtleben. Die Hamburger Architektin Kristin Bartels hat an allen drei Grundschulen die sogenannte „Schule der Zukunft“ gemeinsam mit Schülern, Lehrern, Eltern, der Sozialpädagogik und dem offenen Ganztag entwickelt.

Am weitesten fortgeschritten ist die Planung an der Erich-Kästner-Grundschule. An den Grundschulen Ravensbusch und an der Gerhart- Hauptmann-Schule mussten jedoch bereits 2023 Interims-Container aufgestellt werden, da diese Schulen seit vielen Jahren aufgrund gestiegener Schüler- und Mitarbeiterzahlen unter einer erheblichen Raumnot leiden. „Für diese beiden Container haben wir nun aus der Schulbau-Förderung die Förderzusage in der oben genannten Höhe von 575.253,46 Euro erhalten“, schildert die Verwaltungschefin.

Insgesamt hatte die Gemeinde Stockelsdorf in der Nacht zum 1. September fünf Förderanträge in den Briefkasten der Investitionsbank in Kiel geworfen, die die Erweiterungsbauten für alle drei Grundschulen sowie die bereits abgeschlossenen und nun mit einer Förderzusage versehenen zwei Containeranlagen an der Ravensbusch-Grundschule und der Gerhart-Hauptmann-Grundschule umfassten. Da Stockelsdorf nicht als einzige Gemeinde dort war, gab es schon einige Presseberichte dazu.

Bürgermeisterin Julia Samtleben befand sich zu diesem Zeitpunkt, der aufs letzte Ferienwochenende fiel, noch im Erholungsurlaub in Italien. „Ich konnte mich aber wie immer 100 Prozent auf meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus verlassen, die gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Gerald Tretow die finale Vorbereitung für das Einreichen der Förderanträge getroffen haben. Unsere Fördermittelmanagerin Silke Repenning ist an diesem späten Abend nach Kiel gefahren, um gemeinsam mit vielen anderen Vertretern von Kommunen aus Schleswig-Holstein – dokumentiert von einer Atomuhr und Handykameras - um kurz nach Mitternacht unsere fünf Förderanträge einzuwerfen.“

Nach der Reihenfolge liegt der Eingang der Anträge der Gemeinde Stockelsdorf ungefähr zwischen 90 und 120 Millionen von den 196 Millionen bereitgestellten Fördermitteln. Die drei Anträge der noch nicht abgeschlossenen, aber geplanten Maßnahmen – also der Erich-Kästner-Schule, der Grundschule Ravensbusch und der Gerhard Hauptmann Schule – kommen nun in das sich anschließende Windhundverfahren der Investitionsbank und des Ministeriums. „Ich bin heil­froh über diese Förderzusage. Wir haben alle sehnlichst darauf gewartet und hoffen natürlich auch noch für die anderen Projekte im Schulbau berücksichtigt zu werden“, so Bürgermeisterin Julia Samtleben weiter. „Es war für uns alle ein bisschen wie ein vorgezogener Nikolaustag. Jetzt freuen wir uns auf Weihnachten“, sagt sie augenzwinkernd. (SE)

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