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GGS-Strand Europaschule fördert echte Kommunikation und Konzentration

Timmendorfer Strand. Die GGS-Strand Europaschule in Timmendorfer Strand hat für ihre 1. bis 10. Klassen eine neue, konsequente Handyordnung eingeführt, die auf den ersten Blick eine drastische Änderung darstellt: Ein „handyfreier“ Schulvormittag für alle.

Ein Beweggrund für die neue Regelung liegt unter anderem im Bereich des Jugendschutzes. Gerade die Nutzung von WhatsApp und anderen sozialen Medien stellt generell bei unter 14-Jährigen ein Risiko dar, da das Mindestalter bei 13 Jahren liegt. Des Weiteren sehen immer mehr Studien einen direkten Zusammenhang zwischen sinkenden Leistungen sowie mangelnder Konzentration durch den Handygebrauch während des Schulvormittags.

Ein weiterer Punkt ist der Einfluss der Handynutzung auf die sozialen Interaktionen der Schülerinnen und Schüler. Das Starren auf Handys während der Pausen, die eigentlich für Erholung und soziales Miteinander genutzt werden sollten, führt unweigerlich zu einem Rückgang der Kommunikation und einer zunehmenden Isolation.

Die neue Ordnung – klar und konsequent

Die neue Handyordnung der GGS-Strand Europaschule sieht vor, dass Handys zwar mit in die Schule genommen werden, jedoch während des gesamten Schulvormittags nicht genutzt, gesehen und gehört werden dürfen. Von 7.40 bis 14.05 Uhr ist das gesamte Schulgelände eine „handyfreie Zone“.

Die Regelung betrifft auch andere technische Geräte wie Smartwatches, Tablets und Kopfhörer. Die Handynutzung in der Mensa ist ebenfalls geregelt – hier gilt: Genieße eine handyfreie Mahlzeit von 7.40 bis 13.15 Uhr. Alle Maßnahmen wurden sorgfältig unter Einbeziehung aller an Schule Beteiligten geplant.

Beteiligung und Vorbereitung als Schlüssel zum Erfolg

Das Projekt zur „handyfreien Schule“ wurde mit einer Vorlaufzeit von einem Jahr gestartet, um alle Beteiligten, insbesondere die Schülerschaft, auf die Veränderung vorzubereiten. Die intensive Einbindung der Schülervertretung und der Lehrkräfte zeigte sich als entscheidend für den Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler konnten die Notwendigkeit der Veränderungen nachvollziehen, was sich in einer nahezu einstimmigen Abstimmung für die neue Ordnung widerspiegelte.

Erste Erfolge und positive Rückmeldungen

Die Reaktion auf die neuen Regeln ist erstaunlich positiv. Schülerinnen und Schüler entdecken die Pausen ohne Handys auf ganz neue Weise. Gerade die Jüngeren spielen mit den neuen, vom Förderverein finanzierten Pausenspielgeräten wie Fußbällen und Tischtenniszubehör, während die Älteren zunehmend wieder das Gespräch suchen und Gesellschaftsspiele spielen oder ein Picknick veranstalten. Auch in Klassengesprächen äußern Schülerinnen und Schüler, dass sie es als angenehm empfinden, dass keiner mehr ein Handy in der Hand hält. Die Lehrkräfte, die anfangs mit Widerstand rechneten, erleben eine unerwartet harmonische Umsetzung der neuen Regeln. Statt Frust gibt es Lachen und anregende Gespräche.

Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung

Die GGS-Strand Europaschule hat es geschafft, durch eine klare und transparente Regelung eine ausbalancierte Lösung zu finden. Diese ermöglicht allen Schülerinnen und Schülern eine bewusste Auszeit von ihren Handys. Die Schülerschaft profitiert von der „handyfreien“ Zeit am Vormittag, die ihnen nicht nur neue Freiräume für soziale Interaktionen verschafft, sondern ebenfalls ihre Konzentration und ihre Lernfähigkeit steigert. Auch das Lehrerkollegium berichtet von einer deutlich angenehmeren Atmosphäre und einem verantwortungsbewussteren Umgang mit den Handys. Der gezielte Einsatz digitaler Medien zu Bildungszwecken wird weiterhin durch die Arbeit mit schuleigenen Tablets gewährleistet.

Die GGS-Strand Europaschule hat einen wichtigen Schritt getan – hin zu einer gesünderen, kommunikativeren und konzentrierteren Schul­umgebung. (rk)

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