Neujahrsempfang in Bad Schwartau: Drei Projekte im Fokus
Bad Schwartau. Auch in diesem Jahr kamen die Mitarbeiter der Stadt Bad Schwartau beim Neujahrsempfang in der Mensa der Elisabeth-Selbert-Gemeinschaftsschule (ESG)nicht darum herum, nachträglich weitere Stühle zu besorgen. Viele Bad Schwartauer waren am vergangenen Sonntag, der Einladung von Verwaltung und Selbstverwaltung gefolgt, gemeinsam Rückschau zu halten, auf Kommendes zu blicken und einen geselligen Nachmittag zu verbringen. Neben ihnen hatte sich zudem reichlich Prominenz an der Schulstraße eingefunden.
Neben den Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn (SPD) und Ingo Gädechens (CDU) sowie der Landtagsabgeordneten Sandra Redmann (SPD) begrüßte Bad Schwartaus Stadtpräsidentin Wiebke Zweig Landrat Timo Gaarz und die Kreistagspräsidentin Petra Kirner. Zudem nahmen die Bürgermeister und zum Teil auch Bürgervorsteher aus Ratekau, Stockelsdorf, Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Neustadt in Holstein am Neujahrsempfang teil. Weitere prominente Gäste waren außerdem François Choley, Bürgermeister der französischen Partnerstadt Villemoisson-sur-Orge, und Lübecks Stadtpräsident Henning Schumann.
„Wir leben in einer Stadt, die das Beste aus allem vereint: die Ostsee vor der Haustür, der Wald, die Natur und unsere Innenstadt, auf die selbst die Lübecker ein wenig neidisch sind. Lassen Sie uns 2025 nehmen, in dem wir gemeinsam wichtige Dinge angehen. Auch wenn vielleicht einmal nicht alles gleich funktioniert. Aber wenn wir Schwartauer eines können, dann ist das improvisieren und dabei auch noch ganz gut aussehen“, so die Stadtpräsidentin, die sich am Ende ihrer Begrüßung auch im Namen von Bürgermeisterin Dr. Katrin Engeln für das erneut zahlreiche Erscheinen bei allen Anwesenden bedankte.
Nach einem Grußwort von François Choley und einem Stück der ESG-Schulband „FireFlies“, die den Empfang gelungen musikalisch begleitete, begann Bad Schwartaus Verwaltungschefin ihre Neujahrsansprache.
„Auf Ihren Plätzen finden Sie eine kleine Postkarte mit der Aufschrift: ,Wie wunderbar bist Du denn‘. Dieses liebevolle Kompliment möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben – als Zeichen der Wertschätzung, aber auch als Leitmotiv für das kommende Jahr“, sagte sie. „,Wie wunderbar bist Du denn‘ ist zugleich eine Liebeserklärung an unsere Stadt, an ihre Menschen und an das, was uns hier verbindet“.
Es erfülle sie mit Zuversicht, dass der Neujahrsempfang so vielfältig besucht sei. „Wir dürfen Gäste aus unserer Stadt, der Region und sogar aus Frankreich, aus unserer Partnerstadt Villemoisson-sur-Orge, willkommen heißen. Das kommunale Miteinander und gegenseitiges Verständnis sind wichtig, um gute Lösungen für die Region zu finden“, betonte Bad Schwartaus Bürgermeisterin. Daher freue sie sich sehr über Gäste aus Stockelsdorf, Ratekau, Scharbeutz, Neustadt, Timmendorfer Strand, Lübeck und auch aus dem Kreis, dem Land und dem Bund.
Weiter sagte sie, dass dieser Neujahrsempfang für sie ein gemeinsames Versprechen symbolisiere: „Uns im neuen Jahr mit vereinten Kräften für das Wohl unserer Stadt und Region einzusetzen – und zugleich Verantwortung für Deutschland und Europa zu übernehmen.“
Auch dieses Jahr halte viele Aufgaben und Chancen bereit. „Im Jahr 2025 stehen den Schwartauer Vereinen und Verbänden die städtischen Sporthallen und Räume weiterhin nahezu kostenfrei zu Verfügung. Unsere Schwimmhalle lädt zum Sport ein, und unsere Bücherei bietet Raum für Wissen und Entspannung. Die Straßen werden gereinigt, und das städtische Grün wird gepflegt. Wir haben eine gute und vielfältige Versorgung mit hochwertigen Plätzen in unseren Kindertagesstätten. Wir haben gute Schulen und investieren in diese.“
In diesem Zusammenhang erwähnte sie auch, dass das Leibniz-Gymnasium ein neues Gebäude mit fünf Unterrichtsräumen erhalte und der zweite Bauabschnitt zur Neugestaltung des Schulhofes der Grundschule Rensefeld realisiert werde. „Zudem statten wir die Feuerwehr mit einem neuen Rüstwagen aus, und sanieren die komplette Straßenbeleuchtung.“
Das Jahr 2025 werde von drei zentralen Projekten, mit denen sich die Stadt schon seit vielen Jahren beschäftigt, geprägt. So habe die Stadtverordnetenversammlung ohne Gegenstimme beschlossen, dass der 15 Jahre alte Wunsch der Grundschule Cleverbrück in Erfüllung gehen solle. „Wir schaffen mit einer modernen Aula und einer einladenden Mensa einen lebendigen Treffpunkt für Kinder, Lehrkräfte und Eltern – und sorgen mit einer umfassenden Sanierung dafür, dass die Schule ein Ort des Lernens und Wohlfühlens wird.“
Das zweite Projekt sei das über 100 Jahre alte ehemalige Amtsgericht als ein zentraler Teil der Stadtgeschichte. „Vor über 15 Jahren wurde das Amtsgericht geschlossen und seitdem beschäftigen wir uns mit der Nachnutzung. Es gab viele Ideen. Leider hat bisher keine dieser Ideen breite Zustimmung gefunden oder die Begeisterung geweckt, die nötig wäre, um das Projekt voranzutreiben“, bedauerte Engeln.
So sei 2024 die Aktion „Aufbruch am Markt“ initiiert worden, an der sich viele Bad Schwartauer mit ihren Ideen eingebracht hätten. Einigkeit bestehe darin, dass das Amtsgericht ein „öffentliches Wohnzimmer werde“ – ein Ort, der Menschen zusammenführe, ein lebendiger Magnet, der den Markt und den Kurpark verbindet. Aber das Ganze müsse auch bezahlbar sein.
„Wir arbeiten derzeit intensiv an einer Vision, die diesen Anforderungen gerecht wird. Unser Ziel ist es, vor den Sommerferien 2025 ein Konzept zu verabschieden, das eine nachhaltige und attraktive Zukunft für das Amtsgericht schafft“, erklärte Bad Schwartaus Bürgermeisterin. Um alle Bürger zu informieren und einzubeziehen, findet am 17. Februar eine entsprechende Veranstaltung in der Krummlandhalle statt.
Als Letztes errinnerte die Rathauschefin daran, dass man sich auch 2025 wieder mit der Hinterland-Anbindung der festen Fehmarnbelt-Querung beschäftigen müsse. Während für Lübeck und viele andere Streckenabschnitte bis Fehmarn bereits konkrete Pläne vorliegen, fehlen bislang die Details für die Abschnitte in Bad Schwartau, Ratekau/Scharbeutz und den Fehmarnsund-Tunnel. Diese Pläne sollen im Jahr 2025 veröffentlicht werden.
„Ich möchte Ihnen versichern“, so Engeln, „wir werden diese Planungen genau prüfen und uns mit allen verfügbaren Mitteln dafür einsetzen, dass unser innerstädtischer Wald erhalten bleibt. Er ist nicht nur eine grüne Lunge für unsere Stadt, sondern auch ein wichtiger Rückzugsort für uns alle. Darüber hinaus gilt es, die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu schützen.“
Zum Schluss ihrer Rede hob Bad Schwartaus Bürgermeisterin das ehrenamtliche Engagement vieler Bad Schwartauer hervor, „ohne das die Stadt nicht so wunderbar wäre, wie sie heute ist“ und richtete ihren herzlichen Dank an die Ehrenamtler. Zudem ging sie noch auf drei besondere Bad Schwartauer Persönlicheiten ein: Hannelore Witt und Klaus Nentwig, die 2024 für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement mit der Ehrennadel des Kreises Ostholstein ausgezeichnet wurden. Und sie erinnerte an Joachim Wegener, Bad Schwartaus ehemaliger Bürgermeister und Kreistagspräsident, „der sein Leben lang mit der Stadt und dem Kreis verbunden war“ und im vergangenen Jahr verstorben ist.
Abschließend sagte Dr. Katrin Engeln: „Lassen Sie uns 2025 unter dem Motto ,Wie wunderbar bist Du denn‘ gestalten! Lassen Sie uns das Wunderbare in unserer Stadt, in uns selbst und in anderen sehen – und dieses Wunderbare stärken!“. (SE)