Birger Beecker ist neuer Schützenkönig in Neustadt
Neustadt. Auch in diesem Jahr hatte das Vogelschießen der Neustädter Schützengilde wieder einiges an Spannung zu bieten. Nach dem festlichen Umzug durch die Europastadt und dem großen Gildefrühstück wurde auf den Holzvogel geschossen. Am Ende gingen sieben Schützenbrüder in den Wettstreit um die Königswürde und setzten dem Vogel kräftig zu. Fast jeder Schuss war ein Treffer und so war es nur eine Frage der Zeit, bis der Vogel endlich zu Fall gebracht wird. Um 20.30 Uhr landete Birger Beecker den alles entscheidenden Treffer.
Der insgesamt 389. Schuss, davon 282 Schüsse der Schützen und 107 Schuss auf die Königswürde ließen den Vogel unter dem großen Applaus der anwesenden Gäste und Gildemitglieder fallen. Der 87-jährige Neustädter konnte sein Glück kaum fassen und nahm sichtlich gerührt die Glückwünsche entgegen. „Er hätte bei uns allen fallen können, dass es nun mein Schuss war, war großes Glück“, freute sich Beecker. Der ehemalige Gymnasiallehrer, der in Neustadt die Segel- und Motorbootschule Lübecker Bucht betreibt, ist seit 20 Jahren Mitglied der Neustädter Schützengilde und schießt schon von Anfang an um die Königswürde mit. Dass er es nun endlich geschafft hat, freute nicht nur ihn, sondern auch alle Anwesenden.
Der Tag begann für die Gildebrüder und -schwestern traditionsgemäß bereits in den frühen Morgenstunden mit einem Umzug durch die Stadt. Wie in jedem Jahr ging es mit zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und Vereinsleben über den Netztrockenplatz der Fischer bis zum Gogenkrog, wo man schließlich zum Frühstück einkehrte.
Vorher wurden noch die Ehrungen unter der Vogelstange vorgenommen:
• 40 Jahre Mitgliedschaft: Eckert Groth
• Gildeorden für verdiente Mitglieder (aus den reihen der „normalen“ Gildebrüder): Christian Borchert
Der Höhepunkt des Gildefrühstücks war wie immer die Vaterländische Rede, die in diesem Jahr Uwe Muchow hielt. Er stellte die Frage, ob es eine „German Angst“ gibt und weshalb die Deutschen im Vergleich zu anderen Ländern dazu tendieren, alles sehr pessimistisch zu sehen. In seiner Rede zeigte er anhand einer Vielzahl von Beispielen auf, dass es sehr viele Gründe für Zuversicht gibt und richtete den eindringlichen Appell an seine Zuhörerschaft, guten Mutes in die Zukunft zu blicken und sich gerade im Hinblick auf die bevorstehende Europawahl klar zu machen, dass uns diese europäische Gemeinschaft neben Frieden und Freiheit auch großen Wohlstand bringe.
„Weil mir meine Freiheit mehr als wichtig ist, ich meine Rechte nicht verlieren will und ich aus langjähriger Erfahrung weiß, dass die Zuversicht so wichtig für unsere Zukunft ist, empfehle ich bei der Europawahl, keine leichtsinnigen Experimente einzugehen, sondern die Parteien der politischen Mitte zu wählen. Auf die konnten und können wir uns verlassen, auch wenn es manchmal nicht so gut läuft“, mahnte er.
Die gesamte Vaterländische Rede von Uwe Muchow kann online nachgelesen werden unter www.der-reporter.de.
Nach dem Frühstück, resümierte der amtierende König Eberhard von Buder über sein zurückliegendes Königsjahr und die zahlreichen Gäste, darunter Landrat Timo Gaarz, MdB Ingo Gädechens (CDU) und Bürgervorsteher Heinrich-Anton Holtfester sowie viele weitere Gäste von befreundeten Gilden, der Kirche und weiteren Vereinen, sprachen ihre Grußworte. (gm)
Preisschießen der Gäste:
Bürgerkönig 2024: Dirk Schwank
Spaßvogelkönig 2024: Sven Gösch
Ehrenscheiben:
Gäste: Jürgen Knoppik (Grömitz)
Chargierte: Katharina Wenzel
Damen: Antonia Kassner
Herren: Thomas Knop
Könige: Sven Gösch
Schmuckstückchen: Sabine aus Köln
Jens Herzog Pokal: Anja Moseler
Damenorden:
1. Platz: Ulrike Niedrich
2. Platz: Heidi Fenske
3. Platz: D. Hackbarth
Gästeschießen: Sabine Scholl (1. Platz), Heidi Fenske (2. Platz), Claudia Barop (3. Platz), Dirk Schwank (4. Platz) und Tanja Gösch (5. Platz).