Grömitz: Neues Führungsduo beim Dehoga
Grömitz. Nun auch ganz offiziell. Nachdem Hanna Langbehn nach dem Rücktritt von Dirk Tennstedt die Leitung des Dehoga Ortsverbandes Grömitz seit dem 1. März zunächst kommissarisch übernommen hatte, wurde sie von den Mitgliedern auch formell als 1. Vorsitzende gewählt. Die Position des 2. Vorsitzenden bekleidet künftig der vorherige Beisitzer Olaf Dose-Miekley.
Schon vor den richtungsweisenden Wahlen blickte Hanna Langbehn in ihrem Jahresbericht auf eine Saison zurück, die vor allem von sehr kurzfristigen Buchungen geprägt war. „Nach dem schlechten Start in diesem Jahr und den mauen Vorbuchungen für die Saison ging uns der Popo ziemlich auf Grundeis. Die Stimmung im Ort war einheitlich, bei einer Tourismusrunde klagten viele ihr Leid zu den Zukunftsaussichten“, erklärte Hanna Langbehn. Trotz der Umsetzung verschiedener Strategien blieb es letztlich undurchsichtig, woran die schlechte Vorbuchung lag. Die gute Nachricht: Die Buchungen kamen, aber unfassbar kurzfristig, selbst Familien mit Kindern buchten von heute auf morgen.
Auch in der Gastronomie fällt die Bilanz durchwachsen aus. Konnten die Betriebe in einigen Zeiten und Tagen kaum genug Tische anbieten, blieb es in anderen Zeiten unerklärlich ruhig. Auch beim Verzehr sei der Wechsel der Gästegruppen spürbar gewesen. Die Abhängigkeit der Buchungen vom Wetter wurde durchaus wieder deutlich. Gleichzeitig auch die Beliebtheit des Septembers. „Zum Glück war uns gerade der Herbst dieses Jahr sehr wohlgesonnen“, meinte Hanna Langbehn.
Aus Dehoga-Sicht startete das Jahr mit einem Rückschlag: Seit 1. Januar 2024 gilt: Die Mehrwertsteuersenkung auf Speisen ist beendet. Anstelle der zuvor gültigen Mehrwertsteuer von sieben Prozent sind wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig. „Rückblickend war die Mehrwertsteuersenkung auf Speisen für Betriebe überlebensnotwendig, um die pandemiebedingt gesunkenen Gästezahlen zu überbrücken“, betonte Hanna Langbehn. Zwar würden die Gästezahlen aktuell wieder nahezu auf Vor-Corona-Niveau liegen - demgegenüber sind jedoch die Kosten für Ware, Energie und Personal exorbitant gestiegen. Der Dehoga Bundesverband war und ist in der Thematik weiter am Ball und hat die sieben Prozent noch lange nicht aufgegeben.
Der Ortsverband läutete seine Veranstaltungen mit „Grömitz genießt“ ein. Innerhalb weniger Stunden war der Abend ausverkauft und dank aller teilnehmenden Betriebe auch wieder ein voller Erfolg (der reporter berichtete). „Wir freuen uns schon jetzt auf den 25. März 2025. Wir werden mit 10 Betrieben auflaufen und sind gespannt auf die Kreationen der Köche“, so die 1. Vorsitzende.
In seiner Funktion als 1. stellvertretender Bürgermeister berichtete Olaf Dose-Miekley über das Vorhaben Mitarbeiter-Wohnraum. Hier geht die Gemeinde Grömitz mit dem Modell einer Genossenschaft neue Wege. Geplant seien ein oder mehrere Wohngebäude mit 20 bis 25 Wohneinheiten. „Bisher haben sieben Gründungsmitglieder gezeichnet. Das Ganze ist ein Prozess, den es so in Schleswig-Holstein noch nicht gibt“, erläuterte Olaf Dose Miekley. Das touristische Jahr bilanzierte er in Kurzform so: „Im Frühjahr und Sommer haben wir leicht geschwächelt, der Herbst war gut. Insgesamt liegen wir bei 1,9 Millionen Übernachtungen.“
Wahlen: Kleines Stühlerücken beim Dehoga Ortsverband. Die bisherige 2. Vorsitzende Hanna Langbehn wurde zur 1. Vorsitzenden gewählt, der bis dato als Beisitzer fungierende Olaf Dose-Miekley erhielt den Zuschlag als 2. Vorsitzender. Zum neuen 1. Beisitzer wurde wiederum Marc Bordt gewählt. In ihrem Amt bleibt Schriftführerin Meike Blaut. (mg)