Gruber Neujahrsempfang: Bürgermeisterin Sköries ruft zu aktivem Mitgestalten der Zukunft auf
Grube. Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Grube am Samstag im Gruber Hof versammelten sich rund 150 Bürgerinnen und Bürger, um das neue Jahr gemeinsam zu begrüßen. Bürgermeisterin Kirsten Sköries nutzte die Gelegenheit, um mit einer klaren Botschaft ins neue Jahr zu blicken: „Prüfen wir alles, was wahr und gut ist, und meiden wir das Böse in jeder Gestalt“, zitierte sie die Jahreslosung der Kirchen und ermutigte die Anwesenden, aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken.
In ihrer Ansprache ging sie auf die weltpolitischen Ereignisse des vergangenen Jahres und die damit verbundenen Herausforderungen ein. Besonders betroffen zeigte sie sich von den Anschlägen und der Gewalt, die in vielen Teilen der Welt und auch in Deutschland geschehen sind. „Leider müssen wir feststellen, dass das Weltgeschehen uns nicht zur Ruhe kommen lässt“, so Sköries, die auch über die zunehmende Gewalt gegenüber Rettungskräften und Ehrenamtlichen sprach und mahnte: „Es ist schlichtweg inakzeptabel, dass Menschen, die ihr Leben der Hilfe anderer widmen, angegriffen werden.“ Zur bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar rief sie die Bürger zur Teilnahme auf: „Ihre Stimme entscheidet mit, wie wir leben wollen. Unsere Demokratie lebt von unserer aktiven Beteiligung.“
Maßnahmen, Projekte und Entwicklungen
„2024 war für uns in Grube ein Jahr, in dem wir Verschiedenes erreicht haben. Einige Projekte sind abgeschlossen, andere im vollen Gange, und bei einigen mussten wir leider auch Rückschläge hinnehmen“, so Kirsten Sköries. Besonders erfreulich sei der Fortschritt bei der Infrastruktur: „Die Gehwege an der Hauptstraße sind nahezu fertiggestellt. Auch die Pflasterung vor dem Feuerwehrgerätehaus steht kurz vor dem Start. Bald können wir hier einen Haken dran machen“, kündigte sie an.
Ein weiteres Projekt, der geplante Radweg von Rosenfelde bis zum Süssauer Kreuz, musste aufgrund der hohen Kosten vorerst auf Eis gelegt werden. „Die Kosten von 400.000 Euro übersteigen einfach unsere Möglichkeiten, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, erklärte Sköries. Stattdessen wolle man nun Jahr für Jahr in die Straße nach Rosenfelde investieren und die Bankette mit Rasengittersteinen befahrbar machen. Ein leidiges Thema bleibt der Bau eines Radweges nach Rüting: Entgegen des beim Neujahrsempfang 2024 in Aussicht gestellten Baubeginn Anfang 2025, zieht sich die Maßnahme weiter hin. Die europaweite Ausschreibung soll bis Ende Februar veröffentlicht werden.
Auch bei der Baulandentwicklung gebe es Fortschritte: Der Kauf des „Lange-Grundstücks“ sei ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Die nötige Entwässerungsmaßnahme für die künftige Bebauung sei noch erfolgreich in 2024 abgeschlossen worden. Aufgrund von Kapazitätsproblemen bei der Schmutzwasserentsorgung werde sich die Umsetzung weiterer Bauprojekte jedoch verzögern. „Erst, wenn die Schmutzwasserpumpstation in Grönwohldshorst erneuert wurde, ist eine Weiterentwicklung möglich“, erklärte Kirsten Sköries.
Im Einzelhandel gibt es positive Entwicklungen: Die Erweiterung von Aldi und Edeka sowie die geplanten Grundstücke hinter den Märkten sind auf einem guten Weg, doch der Baubeginn wird nicht vor Anfang 2026 sein. Von den beantragten zwei Zebrastreifen für die Hauptstraße wurde einer genehmigt. Dieser wird am Dorfmuseum installiert, um Schul- und Kindergartenkindern eine sichere Überquerung zu ermöglichen.
Im Bereich Erneuerbare Energien nimmt der Windpark im Ort mit der geplanten Installation der Windanlagen im Frühjahr Gestalt an. Auch in Sachen Mobilität tut sich etwas: Eine Schnellladestation für Elektrofahrzeuge wird auf dem Dunkerschen Platz errichtet. „Wir stellen die Fläche zur Verfügung, der ZVO übernimmt Installation und Abrechnung“, berichtete Sköries.
Für die Freiwillige Feuerwehr Grube wurde ein neues Löschfahrzeug bestellt, allerdings mit deutlich höheren Kosten als geplant: „Die Anschaffungskosten belaufen sich auf 690.000 Euro, anstatt der ursprünglich veranschlagten 450.000 Euro“, sagte Sköries und betonte, dass eine Diskussion über die Kosten zugunsten der Feuerwehr nicht geführt werden dürfe. Für Schule und Kindergarten sind Investitionen von insgesamt knapp 40.000 Euro eingeplant. Zudem wurde das Kleinspielfeld am großen Sportplatz saniert und die Umgestaltung des großen Platzes in eine Freizeit- und Sportanlage ist in Arbeit.
„Der Haushalt wurde mit Bedacht geplant und mit einem positiven Ergebnis von 800 Euro verabschiedet. Wir haben die Hebesätze für die Grundsteuer sogar gesenkt“, so Sköries.
Gemeinschaft und Veranstaltungen
Das Jahr 2024 stand in Grube ganz im Zeichen der Gemeinschaft. Höhepunkte waren das erste Dorffrühstück im Mai, bei dem sich 60 Bürgerinnen und Bürger auf dem Paasch-Eyler-Platz trafen, sowie das Projekt „Willkommensbaum für jedes Neugeborene“, bei dem rückwirkend seit 2020 für jedes Neugeborene ein Obstbaum gepflanzt wurde. Auch das kulturelle Leben hatte einiges zu bieten: von Klassik über Blues bis hin zur Matrosen-Marching-Band „Mahoin“. Ein besonderer kultureller Höhepunkt war die erste Vernissage im Rahmen des Seefestes sowie der Kunstkalender mit Aquarellen des Künstlers Dr. Jürgen Henrich. Der Ausblick auf 2025 verspricht ebenso spannende Veranstaltungen: die drei Tenöre treten im April auf, und „Mahoin“ kommt im Juli erneut nach Grube. Ein weiteres großes Ereignis wird das 750-jährige Jubiläum der Gruber Bürgergilde.
Kirsten Sköries betonte, dass all diese Erfolge und Projekte ohne das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, der Vereine und Ehrenamtlichen nicht möglich wären: „Für 2025 wünsche ich uns allen, dass wir weiterhin gemeinsam an einem Strang ziehen. Lassen Sie uns im Sinne der Jahreslosung das Gute bewahren, trotz aller Widrigkeiten, die um uns herum geschehen.“
Grußworte der Gäste
Fritz Bormann, Vorstand der Kirchengemeinde Grube, dankte in seinem Grußwort für die gute Zusammenarbeit mit der Kommune, den Vereinen, Verbänden und der Feuerwehr. Besonders betonte er das 40-jährige Jubiläum der Pfadfinder, das 2024 ein Highlight war: „Dieses gute Miteinander wollen wir fortsetzen.“ Trotz der schwierigen Nachrichten und Herausforderungen des Jahres blickte Bormann zuversichtlich in die Zukunft: „Für alle Sorgen hat Gott versprochen, bei uns zu sein als unser guter Hirte.“
Kreispräsidentin Petra Kirner sprach beim Neujahrsempfang über ihre Kampagne „Respekt für Retter“, die sie ins Leben gerufen hat, um die Arbeit von Ehrenamtlichen in den Rettungsdiensten zu würdigen. „Das Ehrenamt ist die Säule unserer Demokratie“, betonte sie. Kirner, selbst aus einer Blaulichtfamilie, kritisierte die zunehmenden Übergriffe auf Einsatzkräfte und forderte mehr Respekt: „Es kann nicht sein, dass Rettungskräfte beschimpft oder angegriffen werden.“ Kirsten Sköries nannte die Kampagne eine „großartige Aktion“ und sicherte ihre Unterstützung zu.
Ehrungen
Hans-Uwe Hartert wurde für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement geehrt. „Er ist nicht nur ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement, sondern auch ein lebendiges Archiv unseres kollektiven Gedächtnisses“, sagte Kirsten Sköries. Seit 1986 ist Hartert Mitglied im Heimat- und Kulturverein und hat mit seiner Archivarbeit und den Führungen das Dorfleben bereichert. Besonders hervorzuheben ist die Ausstellung „Die deutsche Polizei im Wandel von der wilhelminischen Zeit bis in die Gegenwart“ von 2008, die „seine akribische Recherche und Fähigkeit, komplexe Themen spannend aufzubereiten, widerspiegelt“, so Sköries. Neben der Digitalisierung des Archivs hat er bereits 300 GB Daten archiviert. Hartert ist auch politisch aktiv und seit 1976 in verschiedenen Funktionen tätig. Heute ist er als Ehrengemeindevertreter ein geschätztes Mitglied der Gruber Gemeinschaft. „Sein Engagement und seine Expertise sind für uns von unschätzbarem Wert“, so die Bürgermeisterin.
Zudem würdigte Sköries Philippa und Ulrich Bormann vom Campingplatz „Rosenfelder Strand Ostsee Camping“ für unternehmerische Leistung und das herausragende Team. Der Campingplatz wurde erneut mit fünf Sternen als ADAC-Superplatz 2025 ausgezeichnet und belegt den ersten Platz in Schleswig-Holstein, den zweiten Platz in Deutschland und gehört zu den Top 10 in Europa. „Wir Gruber sind stolz auf Eure Leistung. Ihr zeigt, was durch Teamarbeit, Hingabe und Begeisterung erreicht werden kann“, betonte Sköries. (he)