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Info-Abend zur Organspende

Vor zwei Jahren erhielt der heute fünfjährige Felix ein Spenderherz. Was die Erkrankung und die erlösende Nachricht einer Organspende für den Bruder Moritz und die Eltern Anja und Daniel aus Schönwalde bedeutete wird Anja Wiebe im Dorf- und Schulmuseum erzählen.

Vor zwei Jahren erhielt der heute fünfjährige Felix ein Spenderherz. Was die Erkrankung und die erlösende Nachricht einer Organspende für den Bruder Moritz und die Eltern Anja und Daniel aus Schönwalde bedeutete wird Anja Wiebe im Dorf- und Schulmuseum erzählen.

Schönwalde. Etwa 8.500 Patienten stehen derzeit in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Dem gegenüber stehen jährlich nur rund 2.500 Transplantationen. Nicht selten versterben die Menschen bevor ein passendes Organ gefunden wird. Zu wenige tragen einen Organspendeausweis bei sich. Mit einem Info-Abend zur Organspende am Mittwoch, dem 31. Januar um 19.30 Uhr in den Räumen des Museums will der Förderverein Dorfmuseum Schönwalde rund um die Organspende aufklären. „Da in Deutschland die Bereitschaft zur Organspende ausdrücklich mittels Spendenausweis erklärt werden muss, möchte wir die Gelegenheit geben, sich einmal intensiv mit dem Thema auseinander zu setzen und Frage direkt beantwortet zu bekommen“, sagt Marc Dobkowitz, Vorsitzender des Fördervereins zur Motivation für den Info-Abend.

Zu Beginn des Jahres werden viele gute Vorsätze gefasst. Dazu könnte auch die Entscheidung zählen, mit einem Organspendeausweis potenziell Leben zu retten. An dem Abend solle auch mit so manchem Mythos aufgeräumt werden, der noch mit der Organspende verbunden ist, kündigt Marc Dobkowitz an. Auch wüssten die wenigsten, dass man seine Spendenbereitschaft auch dezidiert auf bestimmte Organe beschränken kann. An dem Abend werden aber nicht nur die rechtlichen und medizinischen Fragen erörtert. Die Organspende soll auch aus Sicht der Empfänger betrachtet werden. Dazu hat sich Anja Wiebe aus Schönwalde bereit erklärt über die Erkrankung ihres Sohnes und die Auswirkungen für die Familie zu berichten. Bei Felix wurde eine chronische Herzmuskelentzündung diagnostiziert. Im Januar 2022 erhielt der damals Dreijährige ein Kunstherz. Im Mai wurde er dann auf die Warteliste für ein Spenderherz gesetzt. „Es war ein Glück, dass schon im Juli, nach zur 72 Tagen, ein passendes Herz gefunden war“, erinnert sich Anja Wiebe. Natürlich seien sie froh, dass es ihrem Sohn nun deutlich besser gehe und er trotz erforderlicher Medikamente wieder die Lebensqualität habe, die man sich für sein Kind wünsche. Auf der anderen Seite wisse sie, dass irgendwo eine Mutter ihr Kind verloren habe. Um die Entscheidung zur Organspende nicht erst in einer Situation treffen zu müssen, in der man einen sehr nahen Angehörigen verloren hat, ermuntert Anja Wiebe sich mit dem Thema frühzeitig auseinander zu setzen und dann eine Entscheidung zu treffen. (red)


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