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Leserbrief zum Thema „Neustadt richtet kommunalen Ordnungsdienst ein“

Bild: HFR

Leserbrief zum Thema „Neustadt richtet kommunalen Ordnungsdienst ein“

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Befremden habe ich Ihren Artikel vom 11.11.2021 zum o.g. Thema gelesen und zuerst an einen Karnevalsscherz geglaubt. Im weiteren Verlauf wurde mir dann aber mit Erschrecken klar, die meinen das ernst!

3,5 kommunale Stellen für 165.000 Euro pro Jahr, um Radfahrer und Hundehalter abzumahnen!? Ich wusste gar nicht, dass ich in einer so gefährlichen und Sitten-verfallenen Stadt lebe!

Mal ganz im Ernst: Auf Basis welcher Zahlen, Daten und Fakten wurde denn diese Entscheidung getroffen? Haben wir im Vergleich zu anderen Gemeinden hier tatsächlich und objektiv Nachholbedarf oder bricht sich hier ein diffuses, nicht faktenbasiertes Gefühl der Unsicherheit einiger Stadtverordneter Bahn?

Mir fallen auf Anhieb ein Dutzend Beispiele ein, wo dieses viele Geld besser angelegt wäre als für kommunal legitimierte Aufpasser.

Schaut man in die prosperierenden Seebäder in unserer Nachbarschaft, so stellt man fest, dass Neustadt sich in den letzten Jahrzehnten kein Stück weiterentwickelt hat - außer in Pelzerhaken natürlich, wo ein Ausverkauf von Flächen an auswärtigen Investoren passiert ist.

Ansonsten? Der Breitbandausbau stockt - bis auf die Campingplätze, die wurden zuerst angeschlossen. Ist ja auch wichtiger als die Schulen oder Unternehmen. Entwicklung der Hafenwestseite? Da ist der Investor abgesprungen. Wieso passiert das bei uns und nicht in Heiligenhafen, Grömitz oder Scharbeutz? Könnte es an den Rahmenbedingungen liegen, die unsere Entscheidungsträger vorbereiten? Fehlt es an städteplanerischer Qualität? Dann könnte man das viele Geld vielleicht lieber an dieser Stelle investieren.

Meine Bitte an unsere gewählten Vertreter: Wenn Ihnen selbst die Fantasie fehlt, diese Stadt weiterzuentwickeln, dann fragen Sie doch bitte Leute, die sich damit auskennen. Aber vermeiden Sie bitte auch, ein unbegründetes Gefühl der Unsicherheit ausgerechnet in diesen Zeiten unnötig zu befeuern. Die 3,5 Stellen für einen kommunalen Ordnungsdienst sind aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt. Das Geld kann gewinnbringender angelegt werden.

Danke und beste Grüße

R. Kornmann


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