Marlies Henke

Tarhib, Kalosórisma, Benvenuto, Welkom, Welcome, Willkommen! – Die 3. Europäische Skulpturen-Triennale ist eröffnet

Neustadt. Kunst im öffentlichen Raum, deren Entstehung für alle erlebbar ist. Darum soll es in den nächsten Tagen bei der Europäischen Skulpturen-Triennale an der Hafenwestseite gehen. Am vergangenen Samstag wurde die dritte Auflage dieses hochkarätigen Bildhauer-Symposiums durch den Neustädter Spielmanns- und Fanfarenzug mit der Europafanfare klangvoll eingeläutet.
 
Bis zum 1. September werden sieben renommierte Künstler aus sechs Ländern in Neustadt leben und an der Hafenwestseite aus großen Findlingen Steinskulpturen schaffen. Schulklassen, Einheimische und Gäste können ihnen dabei über die Schultern schauen und an einem abwechslungsreichen Begleitprogramm teilnehmen. Die während der Triennale entstehenden Skulpturen werden später im öffentlichen Raum der Stadt einen dauerhaften Platz finden (der reporter berichtete).
 
Von einem „Tag der Freude“ für Organisatoren, Sponsoren, Künstler, Besucher und die Stadt sprach Friedrich-Karl Kasten als stellvertretender Bürgermeister. Er hieß die Künstler in ihrer Landessprache willkommen und betonte, dass Neustadt mit der Skulpturen-Triennale ein weiteres Alleinstellungsmerkmal im kulturellen Bereich habe, das man auch in der weiteren Umgebung nicht finden würde.
 
Schirmherr Björn Engholm lobte die Neustädter für ihr Durchhaltevermögen: „Dieses dritte Mal dieser Triennale zeigt, dass die Neustädter einen langen Atem haben. So ein Projekt durchzuhalten, dafür Freunde, Förderer und lustvolle Mitstreiter zu finden, ist nicht leicht.“ Neustadt zeige, dass man, wenn eine Stadt gemeinschaftlich an einem Tau in dieselbe Richtung zieht, etwas Bedeutendes auf die Beine stellen könne. Der ehemalige Ministerpräsident des Landes betonte außerdem, dass er solche Veranstaltungen schätze, weil in der heutigen Zeit alles zunehmend profitabel sein müsse und Kunst eine Nische biete, in der man zweckfrei arbeiten könne. „Ich hoffe, dass der Funke des kreativen, fantasievollen Arbeitens dieser Künstler auf viele Neustädter und Gäste überspringt.“
 
Damit der Funke wirklich überspringt, steht in den nächsten zwei Wochen Dr. Jo Kley als Ansprechpartner für die Besucher zur Verfügung. Er versprach ein spannendes Spektakel mit tollen Programmpunkten und Künstlern, die sich von Neustadt anregen lassen.
„Meine Kollegen sind ohne ein Konzept gekommen, um sich von diesem schönen Ort und dem jeweiligen Stein inspirieren zu lassen. Damit sind wir ganz am Ursprung eines Bildhauer-Symposiums.“ (he)
 
Neu dabei und doch bekannt: Karin van Ommeren


Neustadt freut sich über ein bekanntes Gesicht: Karin van Ommeren war bereits vor drei Jahren bei der 2. Europäischen Skulpturen-Triennale im Kader der Künstler. Sie schuf die zweiteilige Skulptur „Der Kern“ aus einem Granitfindling, der in Pelzerhaken an der Strandpromenade/Ecke Auf der Pelzerwiese platziert wurde sowie einen dritten Stein, der korrespondierend dazu in der Nähe der Strandsauna steht. Bei der diesjährigen Triennale springt sie für den Künstler Asano Hiroyuki ein, der kurzfristig wegen Krankheit ausfiel. Jo Kley berichtete bei der Eröffnungsfeier: „Ich habe Karin van Ommeren vor fünf Tagen angerufen und gefragt, ob sie kommt. Ihre Antwort war: Neustadt? Sofort!“
 
Karin van Ommeren ist in den Niederlanden geboren. Sie lebt als freischaffende Bildhauerin in Carrara/Italien und in Amsterdam/Niederlande. 1978 bis 1982 absolvierte sie ein Studium der freien Kunst, Fachrichtung Skulptur, am Sint Lukas Institut in Brüssel und an der Academy of Fine Arts in Anderlecht in Belgien. 1984 bis 1990 war sie als Dozentin für Steinskulptur in Amsterdam und Haarlem tätig. Karin van Ommeren erhielt viele Auszeichnungen in den Niederlanden, Taiwan, Japan und in China. Sie nahm an zahlreichen Ausstellungen und Symposien im In- und Ausland teil. (red/he)


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