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Vom Schaf zur Wolle

Schönwalde. Am 30. Juli zeigt das Dorf- und Schulmuseum Schönwalde bei seinem Aktionstag „Vom Schaf zur Wolle“ von 14 bis 17 Uhr zusammen mit Frauke Wechselberg und dem „Spinnkreis am Bungsberg“ den Weg von der Rohwolle bis hin zum fertigen Strickerzeugnis. Darüber hinaus gibt es eine Mitmachaktion „Brettchenweben“, und auch das Museums Café bietet eine große Auswahl an hausgemachten Torten und Kaffee „satt“.

Seit vielen tausend Jahren nutzt der Mensch die Wolle der Schafe zur Herstellung von Kleidung. Anfangs wurde gefilzt und gewalkt. Später wurden Fäden gesponnen, um mit ihnen zu stricken oder zu weben. Über die Zeit entwickelten sich Spinnstuben in denen die Frauen meist im Winter zusammen kamen, um die Rohwolle zu Fäden und Stoffen zu verarbeiten. Der „Spinnkreis am Bungsberg“ folgt mit seinen wöchentlichen Treffen dieser Tradition. Seine Mitglieder werden am Aktionstag das Spinnen mit der Handspindel und dem Rad präsentieren.

Wer selbst Hand anlegen will, kann sich am Aktionstag mit dem Brettchenweben in einem Jahrtausende alten Handwerk versuchen. In China ist die Art des Webens bereits 1500 Jahre vor Christi belegt. Die Funde von Brettchengewebe aus Europa stammen aus dem 8. Jahrhundert vor Christi. Die „Wollsammlerin“ Andrea Leichsenring wird Interessierte in diese besondere Kunst des Webens einführen. Auch wenn durch die Stärke der Fäden und die Anzahl der Brettchen die Breite des Gewebes variiert handelt es sich meist um relativ schmale Produkte. Sie können als Bordüre, Armband aber auch als Hundeleine genutzt werden.

„Wir freuen uns an dem Aktionstag unseren Besuchern zwei der ältesten und lange Zeit verbreiteten Handwerke präsentieren zu können“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins, Marc Dobkowitz und fügt hinzu: „Spinnen und Weben gehörten vor 120 Jahren zu den Fertigkeiten, die nahezu jeder beherrschte, und die heute wiederentdeckt werden.“ (red)


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