Petra Remshardt

Vorstellung des Schmiedehandwerks zum Saisonauftakt

Mit solchen Schulwandbildern, wie sie zum Fundus des Dorfmuseums gehören, wurde bis in die 50er Jahre das Schmiedehandwerk dargestellt.

Mit solchen Schulwandbildern, wie sie zum Fundus des Dorfmuseums gehören, wurde bis in die 50er Jahre das Schmiedehandwerk dargestellt.

Schönwalde. Handfest wird es zur Saisoneröffnung im Dorf- und Schulmuseum Schönwalde am Mittwoch, dem 11. Mai ab 19.30 Uhr zugehen. Dann stellt Schmiedemeister Wulf Stein zusammen mit seinem Berufskollegen Volker Gast das Schmiedehandwerk vor und beide werden „de Lee dengeln“, wie das Schärfen der Sense auf Plattdeutsch heißt.
Traditionell beginnt die Museumssaison in Schönwalde mit der Vorstellung eines alten Handwerks. Dass jedoch die Besucher mit einem bearbeiteten Werkstück nach Hause gehen können, das ist bisher einmalig. Nicht nur die Sense des Museums wird der 68-jährige Schmied an dem Abend mit gekonnten Hammerschlägen schärfen, sondern auch die der Vortragsgäste. Da Sensenblätter sehr dünn gearbeitet sind, lassen sie sich nicht Härten wie etwa Messerklingen. Die feine Schneide wird daher durch Dengeln hart und scharf zu gleich, verrät Stein, der 20 Jahre als Schmied gearbeitet hat. Sein Vater Otto besuchte zusammen mit dem Mönchneversdorfer Schmied Willi Gradert 1928 den viermonatigen Kurs an der Hufbeschlagschule in Hamburg-Altona. Graderts Gerätschaften zählen zu den Ausstellungsstücken, die im Dorf- und Schulmuseum das Schmiedehandwerk repräsentieren.
Stein und Gast werden auf Plattdeutsch über die verschiedenen Tätigkeitsfelder des Schmieds berichten und auch auf die Techniken dieser Art der Metallverarbeitung eingehen. Wer heute das Schmiedehandwerk erlernen möchte, tut dies unter der weniger romantischen Berufsbezeichnung „Metallbauer Fachrichtung Metallgestaltung“, der Umgang mit Feuer und glühendem Metall bleibt jedoch der gleiche wie vor Hunderten von Jahren. (red)


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