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Wirtschaftskriminalität auf dem Vormarsch

Bild: pixabay

Schleswig-Holstein. In den letzten Jahren ist die Wirtschaftskriminalität, insbesondere im Bereich des Anlagebetrugs, stark angestiegen. Besonders im Fokus stehen betrügerische Angebote an Seniorinnen und Senioren rund um Kryptowährungen und unrealistische Zinsversprechen, die viele Anleger in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Die Sicherheitsberater für Senioren der Polizeidirektion Lübeck klären auf:

 

Boom der Kryptowährungen als Einfallstor für Betrüger

Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum haben in den letzten Jahren eine enorme Popularität erlangt. Ihre dezentrale Struktur und die Aussicht auf hohe Gewinne ziehen nicht nur Investoren, sondern auch Kriminelle an. Betrügerische Plattformen und vermeintliche Finanzexperten versprechen Anlegern überdurchschnittliche Renditen. Doch oft entpuppen sich diese Angebote als raffinierte Schneeballsysteme, bei denen die Gelder neuer Investoren zur Auszahlung bestehender Kunden verwendet werden - bis das System zusammenbricht. Ein häufiges Vorgehen besteht darin, Anleger mit gefälschten Trading-Plattformen zu ködern. Diese zeigen vermeintlich hohe Gewinne, die jedoch nur auf dem Bildschirm existieren. Sobald die Opfer mehr investieren oder ihre Gewinne auszahlen möchten, verschwinden die Plattformen spurlos.

 

Unrealistische Zinsversprechen: Ein weiteres Warnsignal

Neben Kryptowährungen locken unseriöse Anbieter mit überhöhten Zinsversprechen, die weit über den Marktzinsen liegen. In Zeiten niedriger Sparzinsen sind viele Anleger auf der Suche nach lukrativen Alternativen. Diese Gier wird von Betrügern gezielt ausgenutzt. Angebote mit „garantierten“ jährlichen Renditen von 10 Prozent oder mehr sollten stets skeptisch betrachtet werden, da sie in der Regel nicht seriös sind.

 

Wie Anleger sich schützen können

Um nicht Opfer von Anlagebetrug zu werden, sollten Investoren einige Grundregeln beachten:

Seriosität prüfen: Vor einer Investition immer die Seriosität des Anbieters überprüfen. Ein Blick auf regulatorische Zulassungen und Bewertungen in Finanzforen kann Aufschluss geben.

Unrealistische Versprechen meiden: Hohe garantierte Renditen sind ein Warnsignal. Kein seriöses Finanzprodukt bietet risikofrei überdurchschnittliche Zinsen.

Informationen einholen: Bei Unsicherheiten unabhängigen Rat von Finanzexperten einholen.

Vorsicht bei Kryptowährungen: Nur auf bekannten und regulierten Plattformen handeln.

 

Die Rolle der Behörden

Behörden und Finanzaufsichten wie die BaFin in Deutschland verstärken ihre Bemühungen im Kampf gegen Wirtschaftskriminalität. Dennoch bleibt es eine Herausforderung, den schnellen Entwicklungen im Krypto-Markt gerecht zu werden. Prävention und Aufklärung sind entscheidend, um Anleger vor Verlusten zu schützen.

Fazit

Der zunehmende Anlagebetrug mit Kryptowährungen und überhöhten Zinsversprechen zeigt, wie wichtig finanzielle Bildung und Vorsicht bei Investitionsentscheidungen sind. Wer Versprechen hinterfragt und sich gut informiert, hat die besten Chancen, nicht Opfer betrügerischer Machenschaften zu werden.

 

Die Sicherheitsberater für Senioren der Polizeidirektion Lübeck stehen neutral und kostenfrei für weitere Informationen und Vorträge zur Verfügung. Bei Interesse kann man sich vertrauensvoll an die Polizeidirektion Lübeck SG14. Tel. 0451/131-1400 wenden und einen Termin vereinbaren. (red)


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