![Daniela und Nils Meyer bei der Übergabe der neuen Outfits an die Central Dance Academy.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/454/213454/213454_central_dance_academy_onlineZuschnitt.jpg?_=1739314800&w=236&a=1.5&f=cover)
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Neustadt. Die Verunreinigung des Bioabfalls in Ostholstein mit Plastik und Restmüll gefährdet die Herstellung von Biokompost und ist ein Problem für die Umwelt. Zur Reduktion starten mehr als 50 Abfallwirtschaftsbetriebe vom 18. bis zum 29. September eine gemeinsame Kontrollaktion. Fehlbefüllte Biotonnen werden von den Müllwerkerinnen und Müllwerkern stehen gelassen. Das Motto: Bioabfall ist wichtig für’s Klima.
Der Zweckverband Ostholstein (ZVO) sieht der Verunreinigung in den Biotonnen mit Sorge entgegen. Immer öfter und in zu großen Mengen finden sich hier nicht biologische Abfälle, vor allem Plastiktüten und Restmüll. Es wird zunehmend aufwendiger daraus Kompost herzustellen, da die Fremdstoffe aussortiert werden müssen.
Die Abfallwirtschaft leistet durch die getrennte Erfassung und Verwertung von Bioabfällen einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. An keinem anderen Abfallstoff lässt sich der Grundgedanke einer Kreislaufwirtschaft so plastisch darstellen, wie beim Bioabfall. Aus Lebensmittelresten, Küchen- und Grünabfällen wird in der Vergärung erst Biogas gewonnen. Aus diesem wird wiederum Strom erzeugt. Die Gärreste werden in einem zweiten Schritt zu wertvollem Kompost für die Landwirtschaft. Dieser Kompost aus Bioabfall ist ein wichtiger Einsatzstoff, um neue Lebensmittel zu erzeugen und auf chemische Düngemittel zu verzichten.
Der ZVO ist auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen und klärt seit 2018 mit Hilfe der Umweltkampagne #wirfuerbio auf. „Wir wollen dort ansetzen, wo das Problem seinen Ursprung hat: In den Küchen und Biotonnen. Denn nur aus sauberen Bioabfällen – ohne Störstoffe – kann saubere Komposterde werden. Klimaschutz beginnt zu Hause bei jedem Einzelnen von uns. Wir möchten das Bewusstsein der Menschen stärken“, betont Frank Spreckels, Verbandsvorsteher des ZVO. Seit dem 18. September werden offensichtlich fehlbefüllte Biotonnen von den Müllwerkern nicht geleert und bleiben stehen. Das passiert parallel in 50 weiteren Kreisen und Städten.
Ablauf der Tonnenkontrollen
Bei den Tonnenkontrollen werden von den Müllwerkerinnen und Müllwerkern nur Behälter stehengelassen, wenn gravierende Mängel vorliegen. Die Behälter werden in diesem Fall mit einem Tonnenanhänger oder Tonnenaufkleber versehen, der auf die fehlerhafte Befüllung hinweist. Der Tonnenanhänger liefert Hinweise zur richtigen Sammlung von Bioabfällen.
Das Problem Plastik und „kompostierbare“ Plastiktüten
Plastik und kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. In Mikroplastik zerfallen, können Plastiktüten nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden und landen so auf den Beeten und Äckern, werden ins Grundwasser gespült, gelangen ins Meer und damit unweigerlich in die Nahrungskette.
Was viele nicht wissen: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. „Die Zersetzungszeit dieser Tüten liegt deutlich über den Produktionszeiten der von uns beauftragten Vergärungsanlage. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die entfernt werden müssen“, so Ralph Rillox, Abteilungsleiter Kommunaler Abfall beim Zweckverband Ostholstein.
Bioabfallsammlung im Haushalt: So geht’s richtig
Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – ohne Plastiktüte beziehungsweise kompostierbare Plastiktüte – in die Biotonne entleert werden. „Wer seinen Bioabfall dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, kann den Inhalt in der Biotonne entleeren und die Plastiktüte im Anschluss in den Restmüll geben. In den meisten Fällen steht die Restmülltonne direkt neben der Biotonne“, appelliert Alisa Grusewski, Abfallberaterin beim Zweckverband Ostholstein. Deutlich einfacher sei es, Zeitungspapier oder Papiertüten zu verwenden.
Diese Papiertüten sind online auf wirfuerbio.de/shop, während des Aktionszeitraums vom 18. bis 29. September auf allen Recyclinghöfen im Kreis Ostholstein (kostenlos, solange der Vorrat reicht) oder zu kaufen im Handel. Geeignet sind alle Papiertüten, die zu 100 Prozent aus Papier bestehen (red/mg)