Michael Scheil
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ZVO will bis 2032 klimaneutral sein

Mehr Nachhaltigkeit: Auf dem Gelände des Müllheizkraftwerkes wird zukünftig Klärschlamm getrocknet, um Masse einzusparen und Transportkosten zu senken. (Foto: ZVO)

Mehr Nachhaltigkeit: Auf dem Gelände des Müllheizkraftwerkes wird zukünftig Klärschlamm getrocknet, um Masse einzusparen und Transportkosten zu senken. (Foto: ZVO)

Trocknungsanlage für Klärschlamm ensteht beim Müllheizkraftwerk

 

Sierksdorf/Neustadt. Der Zweckverband Ostholstein (ZVO) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2032 klimaneutral zu werden. Verbandsvorsteher Frank Spreckels betonte im Rahmen der ZVO-Verbandsversammlung am vergangenen Donnerstag, dass dafür in allen relevanten Aufgabenfeldern Aktivitäten laufen: Ausbau der eigenen Erzeugung von erneuerbaren Energien, Umstellung auf alternative Antriebe bei den eingesetzten Fahrzeugen, Verbesserung der Effizienz von Anlagen und Gebäuden. Zusätzlich müsse der Klimaschutz und eine entsprechende laufende Bilanzierung in die Organisation und die Kultur integriert werden.

„Fast ein Viertel des Weges zur angepeilten Klimaneutralität haben wir bis 2022 geschafft“, betonte Frank Spreckels. Manche Schritte, wie die Umstellung auf Ökostrom waren dabei über entsprechende Beschaffung relativ einfach zu erreichen, andere, wie das auf den Kläranlagen erreichte Niveau der eigenen Energiegewinnung, seien hingegen schon echte Transformationen.

Die Verbandsversammlung beschloss außerdem die Realisierung einer Klärschlammtrocknungsanlage neben dem Müllheizkraftwerk in Neustadt, die einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit darstelle. Durch die Nutzung der Abwärme des Müllheizkraftwerks sollen mechanisch entwässerte Klärschlämme getrocknet und so massereduziert und trocken (mit einem hohen Brennwert) für Transport und Weiterverarbeitung optimiert werden. Das Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von rund 7 Millionen ist ein Gemeinschaftsprojekt mit den Stadtwerken Neustadt (SWNH) und dem Zweckverband Karkbrook.

„Als kommunale Unternehmen aus Ostholstein sind wir uns mit Uta Sablowski vom Zweckverband Karkbrook und Dr. Mark Jahn von den Stadtwerken Neustadt einig, dass wir die Herausforderungen der Zukunft am besten gemeinsam angehen, so Hanna Liedtke, Leiterin Entwässerung und Michael Rakete, Leiter Abfallwirtschaft. Die Trocknungshalle soll möglichst bis Ende 2024 fertig sein. Eine Gruchsbelästigung sei nicht zu erwarten.

Wärmewende in Ostholstein

Die ZVO Energie will bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Lösungen aktiv unterstützen. Die kürzlich in Betrieb gegangene regenerative Wärmeversorgung in Pansdorf sei dabei ein branchenweit beachtetes Praxisbeispiel. Dort werden mit einer Freiland-Solarthermie rund 100 Häuser mit Wärme versorgt. Sven Bäumler, Geschäftsführer der ZVO Energie: „Unser Leuchtturmprojekt in Pansdorf verdeutlicht, wie wir durch enge Zusammenarbeit und den Einsatz innovativer Technologien nachhaltige Wärmeversorgung in unserer Region umsetzen können.“

Zudem wächst das Glasfasernetz des ZVO weiter auf dem Weg zum Ziel, 13.000 Haushalte in schlecht versorgten Gebieten der Mitgliedsgemeinden bis Ende 2024 mit schnellem Internet zu versorgen. Die Verbandsversammlung entschied zudem über weitere Investitionen von bis zu 12 Millionen in das Breitbandnetz. Torsten Hindenburg, Leiter der Breitbandsparte im ZVO: „Unser Nachverdichtungskonzept bietet Interessenten, die im Rahmen des geförderten kommunalen Ausbauprojektes keinen Glasfaseranschluss gebucht haben die Möglichkeit, sich noch nachträglich an das Glasfasernetz anschließen zu lassen. Hausanschlüsse an den bestehenden Leitungstrassen sind einfacher und kostengünstiger zu realisieren als Erweiterungen der Leitungstrassen in bisher nicht erschlossene Gebiete.“ Die Arbeiten könnten Anfang 2024 beginnen. (red/ab)


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