

Plön (los). Die Stadt Plön kann die Lütten nicht alle unterbringen. Derzeit fehlen in der Kommune 20 Kindergartenplätze, informierte Stadtjugendpflegerin Elke Springer das Gremium GUT, Ausschuss für gesellschaftliche Angelegenheiten, Umwelt und Tourismus bei seiner Sitzung am 9. Februar.
Eigentlich haben Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf Unterbringung ihrer Kleinen. Doch Plön hat ein Problem: Die Kreisstadt kann wie viele Kommunen derzeit nicht ausreichend Kita-Plätze vorweisen, brachte Fachbereichsleiterin Elke Springer, Jugendpflege der Stadt Plön, das Dilemma bei der Sitzung des GUT auf den Punkt. Derzeit fehle es an 18 Plätzen für Kleinkinder unter drei Jahren sowie an zwei Plätzen für die „Ü3“-Kinder. Allerdings sei dies „eine Momentaufnahme, da die Vergabe der Kindergartenplätz gerade läuft“, schränkte sie ein, „manche Eltern melden ihr Kind an und nehmen den Platz dann doch nicht in Anspruch.“ Diese Zahlen könnten sich also noch ändern.
Mit der Situation, zu wenige Kita-Plätze für die Eltern zur Verfügung zu haben, ist Plön kein Einzelfall. „Auch im Umland haben alle Kommunen mehr Anfragen als Plätze zur Verfügung“, so Springer.
Die Kapazitäten in den Plöner Kindertagesstätten sind ausgeschöpft. So gebe es derzeit noch nicht einmal „die Möglichkeit, Gruppen umzuwandeln“, um die „U3“ Kinder aufnehmen zu können, so Springer. Der Grund bestehe auch darin, dass „die Räumlichkeiten das zur Zeit nicht hergeben“.
Ebenso seien die in der Tagespflege Tätigen ausgelastet. Weitere Tagesmütter oder -väter zu akquirieren, wie Bettina Hansen (SPD) in der Sitzung anfragte, sei schon in der Vergangenheit schwierig gewesen und daher keine Option, erläuterte Springer. Auch das derzeit ungenutzte Gemeindehaus der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Plön am Steinbergweg könne nicht für die Kinderbetreuung verwendet werden, da es „baulich nicht in der Verfassung ist, dass man Kinder dort unterbringen kann“, führte Elke Springer aus. „Es müsste viel umgebaut werden entsprechend der gesetzlichen Vorgaben.“ Und diese Anforderungen seien bei „U3“ noch höher als sie es ohnehin für Kindergarteneinrichtungen seien.
Gernot Melzer (CDU) kritisierte, dass nach dem Bau des Johanniter-Kindergartens am Plauer Weg zwar gesagt worden sei, dass weiterhin nach einem neuen Standort gesucht werde. Das sei jedoch nicht passiert, „und jetzt stehen wir vor der Situation“.
Die Kindertagesstätte der Johanniter wurde vor rund sechs Jahren gebaut und hat 2018 den Betrieb aufgenommen. Bereits 2017 waren verschiedene Möglichkeiten geprüft worden, weitere Betreuungsplätze zu schaffen. So war die Idee einer Kita-Gruppe innerhalb der Rodomstorschule an den räumlichen und baulichen Auflagen gescheitert. Auch die Räumlichkeiten der ehemaligen Pestalozzi-Schule neben der Polizei in der Hamburger Straße, waren aufgrund der Räumlichkeiten damals verworfen worden.
Keine schnelle Lösung in Sicht
Ein weiterer Kindergarten-Neubau ermöglicht 2023 keine schnelle Lösung des aktuellen Problems. Denn nach Aussage des Bauamtes, so Springer, würde eine neue Einrichtung erst in drei, vier Jahren bezugsfertig sein und den Betrieb aufnehmen können.
Auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück habe „das Bauamt in der letzten Zeit verschiedene Optionen“ geprüft. In die nähere Auswahl sei im Zuge dieser Bemühungen jetzt der Spielplatz in der Walter-Volkers-Straße im Plöner Ortsteil Stadtheide gekommen. Das Grundstück in Stadtheide wird als geeigneter angesehen als zwei kleinere Flächen am Appelwarder, die bereits geprüft wurden.
Kita kontra Spielplatz?
Ein Neubau wäre in Stadtheide „auch zweigeschossig möglich“, erläuterte Springer. In dieser Bauweise hätte das dortige Grundstück – anders als am Appelwarder - noch genügend Raum um das Gebäude herum für die Außenanlagen übrig, auf denen die Kinder künftig würden spielen können. Würde der Spielplatz „Suhrer Seeblick“ dem Bauprojekt also weichen müssen?
Die Verwaltungsvorlage (nachzulesen im Bürgerinformationssystem) legt den Sachverhalt folgendermaßen dar: „Laut Auskunft des Fachbereichs 1 ist der bestehende Spielplatz eher gering frequentiert, im Bereich Stadtheide gibt es einen weiteren kleinen Spielplatz im Helga-Hansen-Ring. Im Verlauf des Wilhelmine Detlefsen Wanderwegs stehen ebenfalls einzelne Spielstationen. Es ist denkbar, in Zukunft dort weitere einzelne Spielgeräte entlang des Wegs in der Grünfläche aufzustellen.“
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung (STeP) berät am heutigen Mittwoch (15. Februar) über die Errichtung einer neuen Kindertagesstätte im Bereich „Spielplatz an der Walter-Volkers-Straße“. Der Beschlussvorschlag beinhaltet die Beauftragung der Plöner Verwaltung, „eine Änderung des Flächennutzungsplans sowie die Aufstellung eines Bebauungsplans vorzubereiten“.
Die öffentliche Sitzung beginnt um 18.30 Uhr in der Aula am Schiffsthal. Wie immer besteht für jeden die Möglichkeit, sich im Rahmen der Einwohnerfragestunde (TOP 6) zu informieren.