Reporter Eutin

Viel Aussicht auf Me(e/h)r

Auf dem Hessenstein genießen Ausflügler einen weiten Blick über die Hügellandschaft.

Auf dem Hessenstein genießen Ausflügler einen weiten Blick über die Hügellandschaft.

Bild: L. Schneider

Lütjenburg (t). Warum nicht einmal im Sinne guter Vorsätze ein paar ausgedehnte Winterwanderungen mit neuen Perspektiven kombinieren – vielleicht auch im Wortsinn? Der Lütjenburger Bismarckturm auf dem Vogelberg, der Hessenstein bei Gut Panker, die nach historischem Vorbild errichtete Turmhügelburg im Nienthal und das nahe gelegene Dörfchen Stöfs hoch über der Ostsee haben nämlich eines gemeinsam: Beste Aussichten in die Umgebung von Lütjenburg. Wer dem Auf und Ab der Eiszeitlichen Hügellandschaft nachspüren möchte, sollte die sportliche Herausforderung der Turmbesteigung nicht außer Acht lassen, die Groß und Klein gleichermaßen Spaß macht.
Stöfs allerdings besitzt gar keinen Turm. Das Dorf ist trotzdem für seinen Aussichtsplatz am „Königsstein“ bekannt. König Wilhelm I. von Preußen soll den tollen Blick über die Hohwachter Bucht im Rahmen einer Inspektionsreise genossen haben.
Und wie wäre es da mit einer zünftigen „Turmrallye“ mit dem Fahrrad? 18,5 Meter hoch ragt der Bismarckturm auf. Der Hügel, auf dem er steht, erreicht rund 60 Meter.
Der Aussichtsturm Hessenstein misst zwar nur 17 Meter bis zum Dach. Doch da er sich auf dem 128 Meter hohen Pilsberg befindet, reicht die Aussichtsplattform des neogotischen Bauwerks aus dem Jahr 1840 sogar noch ein gute Stück höher als die des Bismarckturms.

Vom Hessenstein aus schweift der Blick über den Selenter See und die Probstei bis zur Kieler Bucht, weit über die Ostsee und in die Holsteinische Schweiz. Die höchste Erhebung Schleswig Holsteins, der 168 Meter hohe Bungsberg, die Insel Fehmarn samt Beltbrücke und sogar das dänische Lolland sind bei klarer Sicht erkennbar.
Die Turmhügelburg im Nienthal von Lütjenburg übernimmt als Rekonstruktion die Funktion eines Mittelaltermuseums und ist in enger Kooperation mit dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein entstanden. Typisch ist der schützende Wassergraben um einen Burghügel herum, der aus dem Grabenaushub angehäufelt wurde. Der untere Bereich des Holzturms wurde auf dem entstehenden Erdhügel mit noch mehr Erde stabilisiert und das Gebäude mit dieser Art Stütze „eingemottet“.
Die Turmhügelburg ist im Vergleich somit nicht besonders hoch. Die Aussicht ist trotzdem zu empfehlen. Zugleich vermittelt der Ort viel zur Geschichte des Mittelalters.


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