Reporter Timmendorf

Neujahrsempfang in Stockelsdorf: Kinderbetreuung und Schulen bleiben große Themen

Stockelsdorf. Mit über zehnminütiger Verspätung begann am vergangenen Freitagabend der diesjährige Neujahrsempfang in Stockelsdorf. Derart groß war der Andrang, dass auch weit nach dem geplanten Beginn um 17 Uhr viele Gäste in das neue Feuerwehrhaus am Bohnrader Weg strömten. Rund 400 Besucher waren der Einladung der Gemeinde zur „after-work-party“ gefolgt.

Stockelsdorfs Bürgervorsteher begann seine Rede mit einer Schweigeminute zu Ehren der verstorbenen Hans Schäding (Ehrengemeindewehrführer), Lothar Kerbstadt (1. Ehrenbürger von Stockelsdorf) und Michael Hitzfeld (Vorstandsmitglied im Seniorenbeirat). Anschließend hieß er die Gäste willkommen, zu denen unter anderem die Landtagsabgeordnete Sandra Redmann (SPD), Bad Schwartaus Bürgermeisterin Dr. Katrin Engeln, Stockelsdorfs Ehrenbürger Jens Clauß und die Alt-Bürgermeisterin Brigitte Rahlf-Behrmann zählten. Neben der ohnehin anwesenden Amtsinhaberin Julia Samtleben (parteilos) begrüßte Manfred Beckmann zudem die beiden anderen Bewerber Lars Dietrich (CDU) und Tim Troike (parteilos), die am 3. März bei der Bürgermeisterwahl antreten.

Bevor er das Wort an Verwaltungschefin Julia Samtleben weitergab, richtete er noch einen besonderen Dank an alle in der Gemeinde ehrenamtlich Tätigen – insbesondere an die Einsatzkräfte der Feuerwehren.

Stockelsdorfs Bürgermeisterin Julia Samtleben begann ihre Rede mit einem Dank an den Arbeitskreis Jugend und Zukunft, der sich Ende 2022 gegründet hat „und durch hervorragende Arbeit von Gemeindejugendpfleger Dirk Hakelberg und großartiges Fördermittelmanagement durch Silke Repenning knapp 94.000 Euro für die Arbeit der Jugendlichen in Stockelsdorf gewinnen konnte.“ Zudem habe der Arbeitskreis auch wieder eine Snowboard-Freizeit geplant.

Auf dem Bauhof wurde im vergangenen Jahr ein zweites Salz Silo eingeweiht, um noch besseren Winterdienst anbieten zu können. „Außerdem wird der Bauhof 2024 um eine Fahrzeughalle erweitert, damit all die guten Mitarbeiter und unsere Fahrzeuge künftig Platz finden“, so die Verwaltungschefin.
Die Digitalisierung im Rathaus der Gemeinde Stockelsdorf sei auf einem Höchststand. „Und auch die Schuldigitalisierung in Stockelsdorf ist auf allerhöchstem Niveau, dies hat uns das Institut für Qualitätsmanagement an Schulen in Schleswig-Holstein bescheinigt“, teilte Julia Samtleben mit.

Im neuen Baugebiet Franzhörn fanden die Erschließungsarbeiten für die Baustraße statt. Die ersten 14 Reihenhäuser seien im Bau. In den kommenden
zwei bis drei Jahren sollen außerdem 80 Mietwohnungen – dafür ein Großteil geförderter Wohnungen von zwei Lübecker Baugenossenschaften realisiert werden. Die nachbarschaftliche Löschhilfe mitgerechnet seien die elf Feuerwehren der Gemeinde insgesamt 313 mal für die Sicherheit aller im Einsatz gewesen. „Dafür gebührt ihnen unser großer Dank“, lobte die Rathaus­chefin, um sich dann „in eigener Sache Luft zu machen“.

„Manche sagen ja, ich sei die Schulden-Bürgermeisterin. Ich kann Ihnen hier sagen: Das trifft absolut nicht zu. In den letzten Jahren hat die Gemeinde Stockelsdorf nur Altschulden getilgt. Von einem Schuldenstand von 675.000 Euro zu Beginn meiner Amtszeit waren wir Ende 2023 bei 375.000 Euro“.

Und weiter zum selben Thema: „Wenn wir die Schulden so wie in den vergangenen Jahren prognostiziert, aufgenommen hätten, wären wir heute bei 28 Millionen Euro Kredit. Auch im Jahr 2023 hatten wir wieder Rekordinvestitionen in Höhe von 6 Millionen Euro. Im Jahr 2024 sind Investitionen von rund 7,6 Millionen geplant“, lobte sie in diesem Zusammenhang nochmals das „engagierte Fördermittelmanagement“. Für das Jahr 2023 seien der Gemeinde Stockelsdorf Fördermittel in Höhe von rund 870.000 Euro bewilligt worden, „und rund 1,2 Millionen Fördermittel befinden sich noch in der Genehmigung durch die unterschiedlichen Behörden“.

Zur Gewerbeflächenentwicklung in Stockelsdorf sagte sie: „Wir haben ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept herausgearbeitet. Es gibt vier Potenzialflächen, die in den kommenden Jahren entwickelt werden sollen, darunter ein interkommunales Gewerbegebiet mit Bad Schwartau. Das Konzept wurde zuletzt am 8. Januar bei einer sehr gut besuchten Veranstaltung mit rund 100 Gewerbetreibenden vorgestellt.“

Im Jahr 2023 konnten alle Familien in Stockelsdorf, die einen Kindergartenplatz oder Krippenplatz brauchten, versorgt werden. Genau gegenüber vom Feuerwehrhaus am Bohnrader Weg im Baugebiet Franzhörn plant die Gemeinde eine Kindertagesstätte für 154 Kinder.

2022 und 2023 seien außerdem für alle zehn Dorfschaften umfassende Ortsentwicklungskonzepte entwickelt worden. „Mit einem Ortsentwicklungskonzept können wir Fördermittel generieren. Wir hoffen auf rund 7,5 Millionen Euro insgesamt.

Im letzten Jahr wurde in der Gemeinde Stockelsdorf ein kommunaler Ordnungsdienst ins Leben gerufen. „Wir möchten Ihnen als Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde künftig mehr Ansprechpartner für Ihre Sicherheit auf der Straße bieten“, so die Bürgermeisterin.

Auch die Schulen ließ die Verwaltungschefin nicht unerwähnt. „Hier haben wir vorübergehend Container­anlagen errichtet. Rund 444.000 Euro habe die Gemeinde an der Gerhard-Hauptmann-Schule für zwei Klassenräume und einen Differenzierungsraum investiert sowie rund 415.000 Euro für eine Anlage bei der Grundschule Ravensbusch. In den kommenden Jahren werde die Erich-Kästner-Schule zunächst umfassend erweitert. Die Kosten für die Erweiterung betragen rund 5,6 Millionen. Im zweiten Bauabschnitt soll der Bestand saniert werden. Ähnliche Maßnahmen seien für die beiden anderen Grundschulen und die Gemeinschaftsschule in den folgenden Jahren geplant.

Auch ein Sportentwicklungskonzept wurde entwickelt. Bedarf bestehe zum einen in der Umgestaltung und in der Aufwertung am Sportplatz Dissau – zum Beispiel durch einen Kunstrasenplatz. Und zum anderen beim Bau einer multifunktionalen Mehrzweckhalle im Kernort.

Im Bereich des Klimaschutzes steht in Stockelsdorf im Jahr 2024 das große Projekt Quartierskonzept Nord auf der Tagesordnung. Im Namen von Stockelsdorfs Klimamanager Manuel van der Poel appellierte Julia Samtleben an die Stockelsdorfer, sich an diesem Quartierskonzept zu beteiligen. „Nur gemeinsam können wir die kommunale Wärmewände vernünftig schaffen und es ist eben wichtig, dass wir auf die Interessen und Bedürfnisse der Bürger eingehen und entsprechend reagieren“, sagte sie, bevor abschließend das Schleswig-Holstein Lied gesungen wurde und der gesellige Teil folgte. (SE)

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