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Polnischer Botschafter besuchte Cap Arcona-Friedhof Haffkrug

Haffkrug. Erst nach langem Suchen in den Dokumentensammlungen entdeckt man ein Schreiben aus dem Jahr 1960, in dem der damalige Bürgermeister Ernst Frost vorschlägt, doch die Namen, der auf dem Friedhof bestatteten Opfer bekannt zu geben.

Doch selbst dieser Vorschlag findet keine weitere Beachtung. So blieb das an der südlichen Ecke 7 des Friedhofs aufgestellte Granitkreuz weiterhin unbeachtet. Polnische Überlebende hatten es für ihre Landleute gestiftet und mit der Inschrift, die übersetzt lautet „Den hier ruhenden Polen/die der Heimat in den Kriegsjahren 1939-1945 treu geblieben sind“, versehen.

Dem ehemaligen Arbeitskreis 27. Januar gelang es nach verschiedenen Anläufen in den vergangenen fünf Jahren mit der polnischen Seite einen Kontakt aufzubauen und die polnische Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“ für die Verbesserung der Informationstiefe über die polnischen Opfer auf dem Friedhof zu gewinnen.

So wurde in monatelanger Kleinarbeit die Namen der polnischen Opfer bezogen auf die Schreibweise und persönlichen Daten überprüft. Damit werden erstmalig 185 Namen polnischer Opfer bekannt gegeben, sowie konkrete Zahlen über weitere Opfergruppen. Botschafter Jan Tombinski ließ sich von Dr. Peter Wendt, dem Autor der Dokumentation und Mitglied des jetzt ins Leben gerufenen Vereins „Zukunft braucht Erinnerung e.V.“ umfassend unterrichten.

Der Gemeinde und dem Verein dankte der Botschafter für die Unterstützung und legte am polnischen Kreuz einen Kranz nieder. Bürgermeisterin Bettina Schäfer dankte ebenfalls der polnischen Delegation für die Wertschätzung des Friedhofes, die durch diesen hohen Besuch besonders unter Beweis gestellt wird. Auch sie möchte, dass für die umfassenden Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Cap Arcona Tragödie am 3. Mai besonders die Umgestaltung des Eingangsbereiches des Friedhofs von der Parkplatzseite fertigstellt ist, um gemeinsam mit den neuen Infotafeln der polnischen Seite, die in drei Sprachen verfasst werden, den Gedenktag mit sichtbaren Veränderungen für diese bedeutende Erinnerungsstätte begehen zu können. (PM/rk)

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