

Ratekau. Als eine seiner letzten Amtshandlungen im Jahr hatte Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller in der vergangenen Woche gemeinsam mit Kämmerer Hans-Jürgen Krause noch einmal zu einem Pressegespräch ins Rathaus eingeladen. Grund: Der Jahresabschluss 2017 sowie Prognosen für die Haushalte 2018 und 2019.
„Mit dem Jahresabschluss 2017 legen wir erstmals einen Kaufmännischen Jahresabschluss vor“, so der Verwaltungschef. „Dabei wird das gesamte Anlagevermögen der Gemeinde neu aufgenommen, neu bewertet.“ Ein Abrechnungsverfahren, das nachhaltiger sei, als das bisherige.
Aber auch arbeitsintesiver. Und das macht Keller besonders stolz: „Wir haben das komplett allein hinbekommen. Ohne Hilfe von Außen.“ Vier Rathausmitarbeiter aus der „Finanzabteilung“ hatten eigens dafür an entsprechenden Fortbildungen teilgenommen.
Insgesamt weist der Ergebnishaushalt 2017 ein Plus von knapp 1,9 Millionen Euro aus. „Das Jahr 2017 ist sehr gut gelaufen“, freuen sich Keller und Krause über die abschließende Bilanz, die nicht zuletzt auch aufgrund umfangreicher Fördergelder bei verschiedenen Investitionen so positiv ausfalle. Das gesamte Anlagevermögen der Gemeinde wurde zu einem Drittel aus Zuschüssen finanziert.
Zwar liegen Ratekaus Kreditschulden bei rund 3,7 Millionen Euro, aber „das ist ein sehr guter Wert im Vergleich zu anderen Kommunen“, so Keller. Die Pro-Kopf-Verschuldung in Ratekau liege lediglich bei 244 Euro. Für diese „guten“ Zahlen sorgen nicht zuletzt auch nicht getätigte Kreditaufnahmen in 2017 und auch in 2018. Zwar waren in beiden Jahren Kredite in Höhe von 1,6 Millionen Euro als „Notgroschen“ in den Haushalt eingestellt, diese wurden aber nicht benötigt. „So konnten und können wir sowohl 2017 als auch 2018 weiter entschulden“, erklärt Hans-Jürgen Krause. Um jeweils 325.000 Euro wird der Schuldenberg in den beiden Jahren abgebaut.
Wie schon beim traditionellen „Schinkenbrotessen“ der Gemeinde („der reporter“ berichtete) erläuterte Keller auch noch einmal die zahlreichen notwendigen großen Maßnahmen, die im nächsten beziehungsweise in den kommenden Jahren umgesetzt werden müssen.
So kommen unter anderem für die Sanierung und Unterhaltung von Schulen und Sportstätten knapp 1,3 Millionen Euro an Kosten auf die Gemeinde zu – wenn man davon ausgeht, dass die in zwei Bauabschnitten vorgesehene Sanierung der Sporthalle Sereetz bezuschusst wird und jährlich „nur“ mit 500.000 Euro und nicht in der großen Variante mit rund 2,3 Millionen Euro zu Buche schlägt. „Wir haben hierfür entsprechende Förderanträge bei der Sporstättenförderung und bei der Städtebauförderung gestellt und rechnen mit Ergebnissen im Frühjahr“, so der Rathauschef.
Der Neubau einer Krippengruppe im Ev. Kindergarten Ratekau wird auf rund 660.000 Euro beziffert. Rund 1,2 Millionen investiert die Gemeinde 2019 in ihre Feuerwehren. Straßen, Wege und Plätze instandzusetzen, sowie die weitere Ortskernentwicklung in Ratekau und die Ausstattung des Bauhofs mit neuen Fahrzeugen werden mit knapp 1,8 Millionen Euro veranschlagt.
Trotz der vielen Maßnamen schaut Keller jedoch optimistisch in die Zukunft: „2018 wird ebenfalls ein positives Jahr – wie gesagt ohne Kreditaufnahme.“ Und auch für 2019 habe die Verwaltung der Politik jetzt einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen können, in dem als „Puffer“ eine Kreditaufnahme von 1,5 Millionen Euro vorgesehen sei. „Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit unserem Haushalt“, so Keller und Krause abschließend.