

Bad Malente-Gremsmühlen (aj). Gemüse wächst nicht im Supermarkt, sondern in guter Erde, und wer ernten will, muss sich kümmern. Für die Kinder der Klasse 2c der Malenter Grundschule ist das keine graue Theorie, sondern grünes Wissen. Sie pflegen eines von zwei Hochbeeten, die seit März geschützt an einer Wand des Schulgebäudes stehen. Kraft und Durchhaltevermögen war gefragt, als Barbara Weber mit Beet und Pflanzen anrückte. Sie bringt Kindern im Rahmen des Projektes „Erlebnis Küchengarten“ der Stiftungen der Sparkasse Holstein das Wissen rund um Gemüseanbau und -pflege nahe. Für Erde und Muskelschmalz musste die Klasse selbst sorgen. Allein waren die Mädchen und Jungen damit nicht, die Lehrkräfte hatten in einer Wochenendaktion aus ihren eigenen Gärten Stöcke und Gehölzverschnitt angekarrt und dies wurde nun ins Beet gebracht, ehe Eimer für Eimer mit Erde aufgefüllt wurde. Das ging nicht ohne Absprache und Teamwork und anders als das erhoffte Wachstum war die fröhliche Zusammenarbeit eine Frucht, die sich sofort bewundern ließ: „Wir haben das Thema Hochbeet in zwei Unterrichtsstunden in Sachkunde vorbereitet“, erzählte Klassenlehrerin Kristin Przybilla. Für die Pädagogin liegt der Wert des Gärtnerns mit vereinten Kräften in der Vielschichtigkeit: „Hier kommen Gartenkunde, Gemeinschaftssinn und die Aufgabe, planvoll Verantwortung zu übernehmen, zusammen“, meinte sie.
Genauso wichtig: Der Spaß am eigenen Tun und den ließen sich die Kinder auch von ein paar Regentropfen nicht verderben: „Es macht mehr Spaß, hier Gemüse zu pflanzen als im Klassenraum zu sitzen“, hielt Henry fest. Roua brachte schon ein bisschen Gartenerfahrung mit: „Bei uns wachsen Blumen und Gemüse, meine Oma kümmert sich darum und ich helfe ihr ein bisschen“, berichtete sie und verriet: „Zwiebeln mag ich am liebsten.“ Im Schulbeet sollen Schnittlauch, Senfkohl und Pak Choi gedeihen, außerdem Radieschen, Möhren und Steckzwiebeln. Wie man Pflänzchen und Saat in die Erde bringt, zeigte Barbara Weber mit viel Geduld und Sachkenntnis. Die Aufmerksamkeit galt aber keineswegs nur den Pflanzen: „Ich habe einen Regenwurm gefunden“, jubelte es mehr als einmal und die ringeligen Erdbewohner wurden von vorsichtigen Kinderhänden ebenfalls ins Beet gebettet. Genau zu beschauen war das Getier mit den Becherlupen, die Barbara Weber mitgebracht hatte. Nun hoffen alle auf reiche Ernte und mehr noch, sie tun alle etwas dafür: „Das wird uns ins dritte Schuljahr begleiten“, stellte Lehrerin Kristin Przybilla in Aussicht. Ihre Schützlinge jedenfalls waren voll in ihrem Element.
Projekt Schulgarten: Unterstützung gesucht
Ohne seine Vorarbeit wäre die Fläche nicht für zwei Hochbeete bereit gewesen. Hausmeister Michael Born hat das Stück neben dem Schulgebäude vom Gestrüpp befreit. Und er will mehr: „Wir wollen hier einen Schulgarten aufbauen!“ Einige Lehrkräfte hat er bereits an seiner Seite: „Wir können jede Unterstützung brauchen, weil wir buchstäblich bei Null beginnen“, betont er. Wie gut sich ein Gartenstück aufs Schulklima auswirkt, weiß er aus eigener Erfahrung und immer wieder erlebt, wie gut es den Kindern tut anzupacken. Wer das Projekt „Schulgarten“ befördern möchte, kann per E-Mail mit Lehrerin Kristin Przybilla Kontakt aufnehmen: kristin.przybilla@schule-sh.de