Energien bündeln in der Ortsmitte Schönwaldes
Schönwalde (t). Am Mittwoch, 29. Januar, wird der Kirchengemeinde Schönwalde offiziell ein Förderbescheid der AktivRegion Schwentine Holsteinische Schweiz über rund 60.000 Euro überreicht. Die Förderung finanziert eine Machbarkeitsstudie zur Schaffung eines Nahwärmenetzes, das zukünftig kommunale und kirchliche Gebäude verbinden und mit Wärme versorgen können soll. Weiterhin soll eine denkmalgerechte Sanierung und teilweise Neunutzung des historischen Gebäudebestandes auf dem Pfarrhof, einschließlich von Teilen der Kirche, geprüft werden. Damit sollen in Schönwalde die Weichen gestellt werden für eine nachhaltige Entwicklung des Ortszentrums einschließlich des gesamten historischen Pfarrhofs. Dabei handelt es sich um 16 Gebäude, von denen acht der Kirche und acht der Kommune gehören. Ziel ist eine langfristige Belebung.
Das von der Kommunalgemeinde unterstützte Projekt trägt den Titel „Energien bündeln in der Ortsmitte Schönwaldes“. Insgesamt 30.000 Euro geben die Kirchengemeinde, der Kirchenkreis Ostholstein, die Kommunalgemeinde und die Mathias Tantau-Stiftung dazu, um die Gesamtkosten der Studie zu decken, die bis Februar 2026 abgeschlossen sein soll. Es ist vorgesehen, die interessierte Öffentlichkeit, insbesondere die gemeinnützig tätigen Vereine und Institutionen des Dorfes, in regelmäßigen Abständen daran zu beteiligen. Den Zuschlag für die Studie erhielt eine Bürogemeinschaft des auf Fachwerk- und Sakralbauten sowie Denkmalschutz spezialisierten Architekten Dr. Heiko Seidel (Mönkeberg). Er arbeitet zusammen mit dem Ingenieurbüro Niehsen-Baumann aus Chemnitz für die energietechnische Planung und der Ingenieurin Sabine Merz aus Kiel, der auf Energieeinsparungen spezialisiert ist. Unsere Vision ist es, der Verödung des Schönwalder Ortszentrums etwas entgegen-zusetzen“, sagt Arnd Heling, der die Initiative dazu ergriffen hatte, und der inzwischen als Pastor im Ruhestand für die Kirchengemeinde mit der Projektplanung für die Pfarrhofentwicklung befasst ist. Der Naturerlebnisraum Pfarrhof Schönwalde stelle seit Jahren seine Attraktivität unter Beweis, doch sein volles Potenzial für eine lebendige Ortsentwicklung sei noch längst nicht gehoben, so Heling. Insbesondere die Pfarrscheune aus dem 19. Jahrhundert biete noch ungeahnte Möglichkeiten, um das gesamte Pfarrhofensemble für das dörfliche Leben, Kinder, Familien sowie kulturell und touristisch Interessierte zu einem Ort von hoher Lebensqualität und -vielfalt zu entwickeln. Dies unterstreicht auch Bürgermeister Olaf Schöning, der bei der Übergabe des Förderbescheides von Angela Hüttmann vertreten wurde. „Die von der Kirchengemeinde vorgebrachten Ideen entsprechen genau den Zielen unseres Ortsentwicklungskonzepts für die Dorfmitte“, so Schöning im Vorfeld. Insbesondere dürfe man gespannt sein, was die Prüfung des Nahwärmenetzes ergebe. Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Angela Hüttmann hat er die weitreichenden Ideen zur Zukunft des Pfarrhofs Schönwalde von Anfang an begleitet, beide sind auch in einem neu gegründeten Beirat für die Pfarrhofentwicklung vertreten. „Für Schönwalde werden sich aus der Machbarkeitsstudie viele neue Möglichkeiten ergeben“, ist sich Pastor Jörg Reimann sicher. Wenn alles gut laufe, könnten beide Seiten von Energieeinsparungen und regenerativer Energieerzeugung profitieren. Erklärtes Ziel der Kirchengemeinde sei es aber auch, die Liegenschaften der Kirchengemeinde gemeinsam mit Partnern aus dem Ort und der Region noch vielfältiger öffentlich nutzbar zu machen, so Reimann. Angela Hüttmann hebt die Relevanz der transparenten und partnerschaftlich angelegten Kooperation zwischen Kirchen- und Kommunalgemeinde hervor: „Schönwaldes Dorfmitte mit einem Nahwärmenetz zu versehen, wäre großartig. Mit diese Machbarkeitsstudie bietet sich eine gute Perspektive, um dieses Ziel zu erreichen und die Gemeinde Schönwalde, mit all´ ihren Bürgerinnen und Bürgern, zukunftsgewandt voranzubringen.“