Reporter Eutin

Lübecker Legenden beim Inklusionscup von BSG und OHHGG

Eutin (t). Timo Neumann (42), Stefan Richter (40), Dennis Kruppke (44) – bei diesen Namen leuchten die „nostalgischen Augen“ zahlreicher Fußballfans. Denn die drei weit über die Region hinaus bekannten Legenden haben über Jahre die Geschichte des VfB Lübeck regional und überregional mitgeprägt. Was die Ex-Profis nun mit dem ersten Hallen-Inklusionscup von BSG Eutin und OHHGG Eutin zu tun haben? Ganz einfach: Sie waren als Spieler (Richter und Kruppke) und Coach (Neumann) aktiv dabei! Denn sie sind Mitglieder des Vereins Team Bananenflanke e.V. aus Lübeck, einem der Turnierteilnehmer, und engagieren sich auf diesem Wege seit Jahren für geistig beeinträchtigte Kinder und Jugendliche. In diesem Verein dreht sich alles um das runde Leder – ein Musterbeispiel für gelungenen Inklusionssport.

Am Start waren in der Eutiner Sievert-Halle zehn Mannschaften, die in zwei Gruppen um Pokale und Plätze gespielt und gekämpft haben. Im Finale setzte sich die Freizeittruppe „A.S. Pirin“ aus Oldenburg, die ausschließlich an Inklusionsturnieren teilnimmt, mit einem 3:2-Sieg nach 7-Meter-Schießen gegen den Kinderschutzbund Ostholstein durch und bekam den Wanderpokal von Andreas Westphal, Inhaber der OHHGG und Turnier-Organisator, überreicht. Dritter wurde im Duell der beiden Gastgeberteams die OHHGG, die gegen die BSG mit 1:0 gewann. Die weiteren Ränge belegten (in dieser Reihenfolge) Die Brücke Lübeck und Ostholstein, TSV Neustadt, Team Bananenflanke, Sportsfreunde Ostholstein, Lebenshilfe Preetz und Die Ostholsteiner/Haus Bahnhof, für die VfB-Lübeck-Legende Stefan Richter übrigens beim Turnier auch noch zusätzlich gekickt hat – ist er doch der Leiter vom „Haus Bahnhof“.

Insgesamt fielen in 27 Spielen 66 Tore, Torschützenkönig des Turniers wurde Omid Moradi vom Kinderschutzbund Ostholstein mit fünf Treffern. Als besten Torwart zeichnete die Turnierleitung Dominik Zimmermann vom Team Bananenflanke aus. Geprägt war der Inklusionscup von viel Einsatz und Leidenschaft – und vor allem von viel Fairness und sofortigem „shake-hands“, wenn es denn doch mal „etwas zu heftig“ wurde. Das lag nicht zuletzt auch an der ruhigen und konsequenten Spielleitung der beiden Schiedsrichter Peter Gradert (SV Göhl) und Frank Lunau (BSG Eutin).

Zwei Voraussetzungen mussten die teilnehmenden Teams erfüllen: „Mindestalter 13 Jahre“ und „mindestens eine Spielerin bzw. ein Spieler mit Beeinträchtigung im Team“. Dabei ist die zweite Mindestanforderung deutlich übertroffen worden, wie Frank Lunau, 2. Vorsitzender der BSG Eutin und einer der Turnier-Organisatoren, bestätigt: „Bei unserem Turnier haben rund drei Viertel Aktive mit Beeinträchtigung mitgespielt. Das ist sehr erfreulich, denn so konnten wir mit der Veranstaltung einen wertvollen Beitrag zur Inklusion leisten“. Denn das stand bei den Initiatoren von der ersten lockeren Idee zur Austragung des Turniers bis hin zum Abschluss mit der Siegerehrung stets eindeutig im Vordergrund: Menschen mit und ohne Beeinträchtigung auf Augenhöhe miteinander Sport treiben lassen. Und das ist so viel wertvoller als Punkte, Tore und Pokale…


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