Ostholstein (t). Beim Frauennotruf Ostholstein werden an den Standorten in Eutin und Neustadt telefonisch und persönlich Frauen und Mädchen ab 14 Jahren beraten, die von Gewalt betroffen sind oder in der Vergangenheit Gewalt erleben mussten. Dazu gehören neben dem Thema der häuslichen Gewalt auch die Bereiche sexuelle Gewalt und Stalking sowie psychische Gewalt, die zum Beispiel über finanzielle oder soziale Kontrolle ausgeübt wird. Über die Internetplattform „text us“ ist auch eine Online-Beratung in schriftlicher Form möglich. Die Beratungen können auch anonym erfolgen.

Die Einrichtung ist zudem zuständig für die Erstberatung von Betroffenen von Häuslicher Gewalt nach einem Polizei-Einsatz. Dann werden die Kontaktdaten durch die Polizei an die Fachberatungsstelle weitergegeben. „Wir versuchen die Betroffenen sehr zeitnah zu erreichen, damit im Bedarfsfall weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden können. Die Fälle haben sich seit 2020 mit jedem Jahr kontinuierlich erhöht“, beschreibt Ruth Taschendorf, Mitarbeiterin der Beratungsstelle Eutin, die aktuelle Situation. Im Jahr 2020 bekam der Frauennotruf noch 53 Datenübermittlungen durch die Polizei, im Jahr 2023 waren es bereits 148. „In diesem Jahr stehen wir aktuell bei 228 Datenübermittlungen. Dabei zeigen die erhöhten Fallzahlen nicht zwangsläufig eine Erhöhung der Gewalt an, sondern vielmehr die erhöhte Bereitschaft, sich Hilfe zu holen“, betont Ruth Taschendorf. „Uns allen muss klar sein, dass die Dunkelziffer weit darüber liegt. Es ist ein Erfolg, wenn mehr Frauen die Hilfsangebote für sich nutzen können.“

Die Einrichtung Frauenberatung und Notruf Ostholstein wird überwiegend aus öffentlichen Zuschüssen finanziert. Der Förderverein wurde 2011 gegründet, um die Arbeit der Einrichtung aktiv zu unterstützen. Die Grundfinanzierung der Arbeit ist gewährleistet, jedoch ist der Förderverein sehr wichtig, um zusätzlich anfallende Ausgaben, zum Beispiel für Supervision, umfangreichere Fortbildungen oder unvorhergesehene Anschaffungen sicher abdecken zu können. Der Förderverein leistet einen wichtigen Beitrag zur Qualität der Arbeit. Den Anmeldebogen für den Eintritt in den Förderverein bekommen Interessierte per E-Mail an foerderungnotrufoh@web.de. Bei Fragen kann man sich dort oder unter Telefon 04521-789441 oder 04561-9197. Darüber hinaus freut man sich über Einzelspenden: IBAN DE06 2135 2240 0189 2007 77, BIC NOLADE21HOL
Der Verein ist als mildtätig und gemeinnützig anerkannt. Spenden sind steuerlich abzugsfähig. Zuwendungsbescheinigungen über Spenden werden auf Wunsch gerne zugesandt. Weiterhin sind Spenden auch möglich bei betterplace: betterplace.org/p143425