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Von Worten und Werten, Dichterinnen und Denkern

Auch Johann Heinrich Voß ist Teil der Wanderausstellung und hat dank Silke Gehring (Mitte), Dr. Julia Hümme und Dr. Frank Baudach in der Dauerausstellung des OH-Museums einen passenden Platz gefunden.

Auch Johann Heinrich Voß ist Teil der Wanderausstellung und hat dank Silke Gehring (Mitte), Dr. Julia Hümme und Dr. Frank Baudach in der Dauerausstellung des OH-Museums einen passenden Platz gefunden.

Bild: A. Jabs

Eutin (aj). Es ist eine Ausstellung, die bewahren will, ins Licht der Zeit rücken, was leicht vergessen würde. Vergessen, nicht vergehen, denn wie Friedrich Hölderlin vor über zweihundert Jahren schrieb „Was bleibet aber, stiften die Dichter“. Diese Worte stehen der Wanderausstellung voran, die aktuell und noch bis 31. Oktober im Ostholstein-Museum zu sehen ist. Die Schau inszeniert Deutschland als literarische Landschaft und bettet große Namen der deutschsprachigen Literaturgeschichte ebenso ein wie unbekannte Schreibende. Auf neun beidseitig gestalteten Aufstellern werden die Dichterinnen und Schriftsteller aus unterschiedlichen thematischen Perspektiven betrachtet. Schlagworte sind beispielsweise Krieg oder Bündnis, Freiheit, Widerstand oder Flucht. Und auch Herkunft und Regionalität gehören zu den Parametern, nach denen die Fülle der Informationen geordnet ist: Drei Tafeln der Wanderausstellung bleiben den Repräsentant*innen des jeweiligen Bundeslandes vorbehalten. Und so spielen Theodor Storm, Klaus Groth, Friedrich Hebbel, Günter Grass, Wilhelm Lehmann und Johann Heinrich Voß eine besondere Rolle im Ostholstein-Museum. Die Johann Heinrich Voß-Gesellschaft hat die Ausstellung für Eutin organisiert und natürlich liegt der Dichter und Übersetzer der Vorsitzenden Silke Gehring besonders am Herzen. Und wo die kompakte Betrachtung des Protagonisten zu kurz greifen mag, weitet die umgebende Ausstellung auch in Bezug auf Voß den Blick. Dafür, dass der große Eutiner dabei ist, hat die Voß-Gesellschaft gesorgt. Sie ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG). Der Dachverband von mehr als 260 literarischen Gesellschaften, Literaturmuseen und literarischen Gedenkstätten hat die Ausstellung konzipiert. Und als die Voß-Gesellschaft nach einem adäquaten Ort suchte, um die Tafeln aufzustellen, war Museumsleiterin Dr. Julia Hümme als verlässliche Partnerin da und sagte: „Macht es hier bei uns!“ Dr. Frank Baudach ist vom Ergebnis überzeugt: „Die Idee, die Wanderausstellung hier einzugliedern, ist klasse!“, meint der Schriftführer der Voß-Gesellschaft. Der Rahmen also ist stimmig, sich einzulassen auf das, was der Geisteswissenschaftler Baudach begeistert „das Wagnis, alles! darstellen zu wollen“ nennt. Und so dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf literarische Begegnungen vom Barock bis ins Jetzt freuen – auf manches Wiedersehen, zum Beispiel mit Andreas Gryphius und Erich Mühsam, und auf Neuentdeckungen wie Louise-Otto Peters. Zu sehen ist die Ausstellung dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und feiertags ebenfalls von 11 bis 17 Uhr.
Für Schulen werden gern Führungen ermöglicht, interessierte Lehrer*innen nehmen unter Telefon 04521 – 788520 oder via Email an info@oh-museum.de Kontakt auf.


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