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Zuwachs für die Polizeifamilie

Timmendorfer Strand (tgr). Zweieinhalb Jahre haben 91 Nachwuchspolizistinnen und -polizisten des Mittleren Dienstes darauf hingearbeitet und in dieser Zeit eine Menge Entbehrungen und wohl auch die eine oder andere schlaflose Nacht in Kauf genommen. Vergangenen Freitag waren sie endlich am Ziel: Im „Hotel Maritim“ erhielten die jungen Uniformträger in einem feierlichen Rahmen ihre Ernennungsurkunden zu Polizeiobermeisterinnen und -obermeistern ausgehändigt. Und dafür war auch hoher Besuch aus dem Kieler Innenministerium gekommen, um den 89 Schutz- und zwei Wasserschutzpolizistinnen persönlich zu gratulieren.
Neben Innenstaatssekretärin Magdalena Finke zählten die Landtagsabgeordneten Birte Glißmann und Tobias Koch (beide CDU), Jan Kürschner (B90/Die Grünen), Niclas Dürbrook (SPD) und Dr. Bernd Buchholz (FDP) sowie Kreispräsidentin Petra Kirner und der Eutiner Bürgermeister Sven Radestock zu den Ehrengästen, die von Michael Kock, dem Leiter der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und Bereitschaftspolizei (PD AFB), begrüßt werden konnten.
„Es ist Ihr Tag“, freute sich Kock bei seinen Grußworten mit den erfolgreichen Anwärterinnen und Anwärtern, die nun als neue Polizeiobermeisterinnen und -obermeister „in den echten und operativen Wirkbetrieb der schleswig-holsteinischen Landespolizei wechseln“ würden. Im Vergleich könnten mit den 91 Nachwuchskräften zahlenmäßig mehr fertig ausgebildete Polizeibeamtinnen und -beamte als in den Vorjahren in die neuen Verwendungsdienststellen des Einzeldienstes und der Einsatzhundertschaften übergeben werden.
In ihrer Festrede vor annähernd 600 Zuhörern wandte sich die Innenstaatssekretärin Finke mit persönlichen Worten an die 33 Beamtinnen und 58 Beamten und rief die Bedeutung des Polizeiberufes in Erinnerung. „Heute ist ein besonderer Tag für sie, liebe Anwärterinnen und Anwärter, ein besonderer Tag für die Landespolizei und ein besonderer Tag für Schleswig-Holstein“, beglückwünschte sie die Nachwuchspolizistinnen und -polizisten zum erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung. Die jungen Polizistinnen und Polizisten, für die ein neuer Lebensabschnitt beginne, hätten nun das nötige Wissen und die Fähigkeiten, um ihre berufliche Laufbahn zu meistern, stellte Magdalena Finke fest.
„Mit Ihrer Ernennung übernehmen sie als Polizistinnen und Polizisten eine Verantwortung, die tief in den Grundwerten unserer Gesellschaft verwurzelt ist: Schutz, Sicherheit und Gerechtigkeit“, so die Innenstaatssekretärin. Es sei eine der wertvollsten Aufgaben, die vor den Nachwuchspolizistinnen und -polizisten liege. „Ab sofort sorgen Sie mit vielen anderen Kolleginnen und Kollegen auf den Polizeidienststellen des Landes für die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger im Land“, sagte die Innenstaatssekretärin und bezeugte den jungen Beamtinnen und Beamten ihren besonderen Respekt. Der Beruf Polizistin und Polizist werde ihnen einiges abverlangen und sei anspruchsvoll. „Durch die Ausbildung sind Sie aber sehr gut darauf vorbereitet. Sie sind nicht auf sich allein gestellt. Niemals. Die Polizei ist ein starkes Team, eine Familie Und Sie sind nun Teil dieser Familie“, unterstrich Finke und versprach dem Polizeinachwuchs, sich als Landesregierung jeden Tag für dessen Sicherheit und Schutz einzusetzen. Die Staatssekretärin appellierte an das Selbstvertrauen der jungen Frauen und Männer in ihre Fähigkeiten. „Wir haben jedenfalls das vollste Vertrauen in sie“, hob die Staatssekretärin hervor. Ausdrücklich dankte Magdalena Finke allen Ausbildern und Fachlehrern sowie Beamten auf den Dienststellen des Landes, die den neuen Kolleginnen und Kollegen das nötige Rüstzeug für den Polizeiberuf vermittelt hätten.
„Sie können stolz auf das sein, was sie geleistet haben“, lobte der Stellvertretende Landespolizeidirektor Stephan Nietz den erfolgreichen Polizeinachwuchs. Die jungen Beamtinnen und Beamten würden mit ihrer Berufsentscheidung künftig „in Situationen hineingehen, wo andere weglaufen würden“, gab der Leitende Kriminaldirektor zu bedenken. Nietz empfahl den 91 Beamtinnen und Beamten bürgernah und ansprechbar, selbstkritisch und konstruktiv zu sein, auch bei Kritik. „Ich danke ihnen, dass sie sich entschieden haben, Menschen, Rechte sowie die freiheitliche demokratische Grundordnung zu schützen. Willkommen im Team“, sagte Stephan Nietz den neuen Polizeiobermeisterinnen und -obermeistern.
Voll des Lobes für den Nachwuchsjahrgang war auch Sarah Lampe, die Leiterin der Fachinspektion Aus- und Fortbildung der PD AFB. 108 Anwärterinnen und Anwärter seien es im August 2022 gewesen, die gemeinsam „hinter dem Zaun“ auf Hubertushöhe die Ausbildung aufgenommen hätten. Es sei ein „bemerkenswerter“ Jahrgang gewesen, der sich schnell als leistungsstark erwiesen habe, berichtete die Kriminaldirektorin. „Sie haben mit einer Durchschnittsnote von 10,03 Punkten abgeschlossen. Damit sind sie der beste Jahrgang, den wir je ernannt haben. Das ist beeindruckend, aber sie haben auch viel dafür getan“, war Sarah Lampe angetan.

Als „Beste des besten Jahrgangs“ beendete Allissa Timm aus Neversdorf (Kreis Segeberg) die zweieinhalbjährige Polizeiausbildung und wurde dafür von Michael Kock und Innenstaatssekretärin Magdalena Finke geehrt. Die 24-Jährige freute sich über einen herausragenden Abschluss mit 13,87 Punkten. „Ich habe die Ausbildung nicht mit dem Ziel begonnen, so ein Ergebnis zu erzielen, hätte auch nie damit gerechnet, dass es am Ende so kommt. Irgendwie hat sich das so entwickelt. Ich glaube, viele Dinge sind mir vielleicht einfach leichter gefallen, weil ich so viel Spaß an der Ausbildung und Interesse an den Ausbildungsinhalten hatte“, sagte die gebürtige Lübeckerin. Sie sei sehr dankbar, von so vielen tollen Menschen gelernt zu haben. Vor allem im Praktikum beim 1. Polizeirevier Neumünster habe sie viel von ihren „Bärenführern“ mitnehmen können, so die Abiturientin und leidenschaftliche Handballerin, die zunächst ein BWL-Studium an der Uni Hamburg begonnen, sich dann aber später doch für eine Ausbildung bei der Landespolizei entschieden hatte. Letztlich sei es ihre Zwillingsschwester Mariah gewesen, die eine Ausbildung bei der Bundespolizei gemacht und sie darin bestärkt habe, sich zu bewerben. „Der Polizeiberuf ist einfach unfassbar abwechslungsreich und bietet so viele Möglichkeiten. Gleichzeitig hat man auch Kontakt zu Menschen. Man ist nie alleine und kann sich immer auf seine Kollegen verlassen“, so Allissa Timm.

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