Petra Remshardt

Förderverein Dorfmuseum geht neue Wege

Schönwalde. 153 Mitglieder hat der Förderverein des Dorf- und Schulmuseums in Schönwalde. Elf von ihnen waren am Samstag angetreten, um das traditionsreiche Museum in der ehemaligen Dorfschule für die am 15. Mai beginnende Saison herauszuputzen.
Um mehr Förderer zu gewinnen, geht der Verein ungewöhnliche Wege. Auf der Jahreshauptversammlung Ende März hatte der neben Schriftführerin Helga Hagedorn wiedergewählte 2. Vorsitzende Thomas Utz noch einmal auf ein Angebot des Vorstandes hingewiesen. Verschenkt ein Mitglied die Mitgliedschaft im Förderverein an jemand anderen, dann ist der Beschenkte im ersten Jahr vom Mitgliedsbeitrag befreit. Mitglieder sind für den kleinen Verein aber nicht nur von finanzieller Bedeutung. Aus ihnen rekrutieren sich auch die Museumsbetreuer, die zwischen Mitte Mai und Ende September jeden Dienstag und Freitag das Museum von 16 bis 18 Uhr öffnen. Im Juli und August werden die Besucher auch sonntags in der alten Schule willkommen geheißen. 30 Betreuer wurden vom 1. Vorsitzenden Hans-Joachim Michaelsen und der langjährigen Museumspädagogin Renate Schäfer für ihr Engagement mit einer Ehrenurkunde belohnt. Viele versehen ihren Dienst bereits seit mehreren Jahrzehnten. Positives vermeldete Michaelsen über die Besucherzahlen. 2015 konnten 150 Eintrittskarten mehr verkauft werden als im Jahr zuvor. Die Mitgliedschaft im Förderverein ermöglicht aber auch die Teilnahme an Vorträgen und dem alljährlichen Ausflug, der im vergangenen Jahr gleich zwei Museumsbesuche in sich vereinigte. Neben dem Freilichtmuseum Groß Raden wurde auch das Kutschenmuseum in Kobrow besucht. Informativ ging es traditionell auch auf der Jahreshauptversammlung selbst zu. Die Abiturientin Laura Saskia Bakker präsentierte Teile ihrer Jahresarbeit an der Waldorfschule in Lensahn zur historischen Textilherstellung. Im Anschluss an den Vortrag kam die Schülerin an ihrem selbst nach archäologischen Vorlagen gebauten Gewichtswebstuhl ins Gespräch mit den Besuchern.
 
Der Frühjahrsputz viel nicht ganz so umfänglich aus, wie in zurückliegenden Jahren. Die meiste Arbeit war schon im Herbst im Nachgang zum Austausch der Fenster im Museum getan worden. Tatenlos waren die Helfer jedoch nicht. Am offensichtlichsten ist die Reinigung des Lattenzaunes vor dem Museum. Er erstrahlt nun wieder in schönem weiß. Auch im benachbarten „Ool Sprüttenhuus“ ging es handfest zu. Hier wurde zwischen den Großgeräten und rund ums Schmiedefeuer ausgefegt und auch die Dachrinnen gereinigt. Im Museum schwangen die Vereinsmitglieder den Pinsel und strichen einige Wände. Mit Akribie waren anderen damit beschäftigt zwei Vitrinen mit den unterschiedlichsten Waagen und allerlei rund und ums Handarbeiten für die Besucher interessant auszustatten. Mit einem Pinsel wurde im filigranen Modell der alten Schmiede von Robert Großnick ausgefegt. Sie wird am 11. Mai um 19.30 Uhr im Fokus stehen, wenn Schmiedemeister Wulf Stein und Berufskollege Volker Gast ihr Handwerk zum Auftakt der Museumssaison vorstellen. (red)


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