„Frauenherzen schlagen anders“
Neustadt. Bereits seit fünf Jahren gibt es in Neustadt das Aktionsbündnis „Neustadt gegen den Herzinfarkt“, in dem sich unter der Schirmherrschaft der Deutschen Herzstiftung und Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider fachkundige Partner, wie die Schön Klinik, das DRK, die DLRG und DGzRS, das THW und die Freiwillige Feuerwehr sowie das Ärzte-Netz Neustadt für eine bessere Aufklärung über das Thema Herzinfarkt einsetzen.
Nach dem überwältigenden Interesse im vergangenen Jahr soll auch in 2017 eine große Informationsveranstaltung stattfinden. „Am Donnerstag, dem 1. Juni geht es in der Jacob-Lienau-Schule um das Thema ‚Frauenherzen schlagen anders‘. Denn es macht einen Unterschied, ob eine Frau oder ein Mann einen Herzinfarkt erleidet“, berichtete die Bürgermeisterin und Schirmherrin im Pressegspräch.
Mitinitiator und Chefkardiologe der Schön Klinik Neustadt Professor Peter Radke erläuterte, dass dieser geschlechtsspezifische Aspekt des Herzinfarktes derzeit in der Wissenschaft intensiv beforscht werde und damit hoch aktuell sei. „Jede Minute, die ohne adäquate Behandlung verstreicht bedeutet Absterben von Herzmuskelgewebe und damit die Einbuße von Pumpkraft“, so Prof. Radke. „Frauen haben eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit im Herzinfarkt zu versterben wie Männer“, weiß der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie. Das liege hauptsächlich daran, dass Frauen durchschnittlich eine halbe Stunde länger warten, bevor sie die Rettungskette in Gang setzen. Neben soziologischen Gründen sieht der erfahrene Kardiologe die Ursache dafür in den häufig anderen Symptomen, die bei Frauen im Falle eines Herzinfarktes auftreten: „Bei Männern haben wir in 80 Prozent der Fälle den typischen Brustschmerz mit Ausstrahlung in den linken Arm. Bei Frauen treten jedoch vermehrt die Begleitsymptome Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Oberbauchbeschwerden auf, sodass die Betroffenen häufig erst später oder gar zu spät den Notarzt rufen“, so Prof. Radke.
Infoveranstaltung „Frauenherzen schlagen anders“
Dies nahm das Aktionsbündnis zum Anlass, die Frauenherzen in den Fokus der diesjährigen Infoveranstaltung zu stellen. Gleichstellungsbeauftragte Natalia von Levetzow und Stadtmarketingkoordinatorin Andrea Elisabeth Brunhöber stellten das interessante Programm vor, das die Besucher am 1. Juni ab 17 Uhr in der Jacob-Lienau-Schule erwartet. „Es geht darum, rechtzeitig Hilfe zu holen“, bekräftigte die Gleichstellungsbeauftragte. Die Besucher der Veranstaltung sollen dahingehend sensibilisiert werden und sich im Rahmen einer Mini-Messe bei versierten Gesprächspartnern von unter anderem THW, DRLG, DRK und Schön Klinik sowie der Herz Stiftung informieren, bevor in einem zweiten Teil Prof Radke und Kay Cyriacks von der DRK-Rettungsleitstelle kurze Vorträge halten werden. Den Abschluss bilden dann Kurz-Workshops zu den Themen Ernährung, Bewegung und Entspannung, zu denen man sich während der Mini-Messe anmelden kann.
Genaue Informationen zum Ablauf der Veranstaltung erfahren Sie im Vorfeld noch einmal gesondert im reporter und auf www.der-reporter.de. (gm)