Marco Gruemmer

"Herkulesaufgabe für den Kinderschutzbund"

Die Geschäftsführer Martin Liegmann (lks.) und Henning Reimann mit der 1. Vorsitzenden Mechtild Piechulla (2. v. re.) und Schriftführerin Gisela Bähnk.

Die Geschäftsführer Martin Liegmann (lks.) und Henning Reimann mit der 1. Vorsitzenden Mechtild Piechulla (2. v. re.) und Schriftführerin Gisela Bähnk.

Bild: Marco Grümmer

Neustadt. Es sind die verschiedenen Krisenherde, die sich auch vermehrt auf die Arbeit des Kinderschutzbundes Ostholstein auswirken. Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation, Nachwirkungen der Pandemie, Klimawandel - was für die Menschen eine enorme Herausforderung darstellt, gehört mittlerweile auch zum Tagesgeschäft des Kinderschutzbundes. Und die Folgen sind zum Teil gravierend. In erster Linie sind es die finanziellen Einbußen, die den Familien Sorge bereiten“, berichtete die 1. Vorsitzende Mechtild Piechulla auf der Jahreshauptversammlung am vergangenen Mittwoch, zu der sie unter anderem die Ehrenvorsitzende Ilse Tychsen begrüßte.

In Bezug auf die Pandame ergänzte Piechulla, dass die Folgen bis heute spürbar seien. So müsse unter anderem das soziale Miteinander neu erlernt werden. Ein Hoffnungsschimmer sei, dass es langsam aufwärts gehe.

Positiv berichtete Mechtild Piechulla von neuen Projekten, die in Lensahn, Schönwalde, Ahrensbök, Travemünde und Bad Schwartau eröffnet wurden. Zudem wurde das Projekt „Kleine Auszeit für mich und meine Kinder“ wieder aufgenommen.

Weiter gab die Vorsitzende bekannt, dass in allen Einrichtungen, Offenen Ganztagsschulen und Kindergärten die Zahl der Kinder und der Betreuungsstunden nach oben gehe. Durch Spendengelder konnten unter anderem Schulbedarf und Fahrradanhänger angeschafft und Sonderausgaben geleistet werden. „Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine wurde alles teurer, was für die betreuten Familien eine zusätzliche Belastung ist“, erläuterte Mechtild Piechulla, betonte aber, dass die Solidarität in der Bevölkerung enorm und die Spendenbereitschaft hoch gewesen sei.

Darauf aufbauend sagte Geschäftsführer Henning Reimann, dass die Kinder und Familien die Verlierer der aktuellen Situation seien. „Für den Kinderschutzbund ist dies eine Herkulesaufgabe, wir stehen vor großen Herausforderungen“, erklärte er.

Geschäftsführer Martin Liegmann teilte mit, das man den Umsatz in 2022 um drei Millionen Euro auf 22 Millionen Euro gesteigert habe. Ihm liege vor allem die Pflege und das Hegen der Mitarbeitenden am Herzen. In diesem Zusammenhang gab er bekannt, dass die Zahl der Bereichsleiter auf acht gewachsen sei. „Sonst können wir die Aufgaben nicht bewältigen“, so Martin Liegmann, der betonte, dass man in Krisenzeiten einen starken Zusammenhalt im Verein benötige und entsprechend mit Augenmaß weiter wachsen könne.

Die Wichtigkeit der Mitarbeiter stellte auch Kassenwart Dr. Theodor Siebel in den Vordergrund. Er sagte: „Unser Kapital ist nicht das Geld, sondern unsere Mitarbeiter, die unser Fundament sind.“

Wahlen: Wiedergewählt wurden Mechtild Piechulla als 1. Vorsitzende, Ulrike Kohlmorgen als 2. Vorsitzende und Gisela Bähnk als Schriftführerin. Als Beisitzer wurden Monika Rieth, Alfred Grüter und Ute Schmidt gewählt. (mg)

Zahlen zum Kinderschutzbund

- 501 Beschäftigte, darunter 300 in Vollzeit

- 90 Einrichtungen

- 70 Projekte

- 3.000 betreute Kinder

- 354 Mitglieder


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