Marlies Henke

Solidarität bis zuletzt

Neustadt in Holstein. Am Samstag, 10. Oktober, ist Welthospiztag. Er steht unter dem Motto „Solidarität bis zuletzt“ und nimmt Bezug auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das im Februar 2020 das seit 2015 bestehende „Verbot der geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung“ (§ 217 StGB) für nichtig erklärt hatte.
 
Aus diesem Anlass möchte der Hospizverein „Beistand am Lebensende“ wieder einmal auf sich aufmerksam machen. „Wir wissen aus unserer täglichen Arbeit, dass ein Suizidwunsch Gründe hat, zum Beispiel die Angst vor Schmerzen und schweren Symptomen, vor Einsamkeit und Apparatemedizin sowie die Befürchtung, auf Hilfe angewiesen zu sein und seinen An- und Zugehörigen zur Last zu fallen“, so Ute-Maria Bleicker, Koordinatorin des Vereins. „Unsere Aufgabe, die der qualifizierten Ehrenamtlichen und der Koordinatorinnen, ist es, diese Ängste wahrzunehmen und Alternativen aufzuzeigen.“
 
„Schwerstkranken und sterbenden Menschen die letzte Zeit ihres Lebens ihren Vorstellungen entsprechend zu gestalten, genau hinzuhören und einfühlend zu begleiten, dafür sind wir vom Ambulanten Hospizdienst seit 15 Jahren da“, so Ute-Maria Bleicker weiter. Denn: Noch immer ist zu wenig bekannt, dass Hospizarbeit und Palliativversorgung umfassende Möglichkeiten zur Unterstützung eines würdevollen, weitgehend beschwerdefreien, durchaus selbstbestimmten und eher am „natürlichen Ablauf“ ausgerichteten Sterbens bieten. Dieses Anliegen sollte in der Öffentlichkeit mehr Gehör finden. Weitere Informationen gibt es am Freitag, 9. Oktober von 9 bis 13 Uhr am Infostand am Marktplatz oder auf www.beistand-am-lebensende.de. (red)


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