reporter Neustadt

Vortrag im zeiTTor-Museum

„Juden in Neustadt - eine späte Affäre“
Alte Anzeige aus dem "Neustädter Wochenblatt".

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Neustadt in Holstein. Am Mittwoch, dem 31. Januar um 19 Uhr lädt der Verein der Freunde und Förderer des Museums der Stadt Neustadt zu einem Vortrag im zeiTTor-Museum, Haakengraben 2-6, ein.

43 Jahre war es dem rührigen Neustädter Bürgermeister Peter Christian Hartwig Rumundt erfolgreich gelungen, die Niederlassung von Juden in der Stadt zu verhindern. Erst kurz vor Ende seiner Amtszeit 1847 und ein Jahr vor Beginn der turbulenten Schleswig-Holsteinischen Erhebung war es dann Falk Wulf Horwitz, ein Handelsmann aus Fackenbourg, der sich als bekennender Israelit im I. Quartier der Stadt mit Frau und Tochter niederlassen durfte. Romundts Nachfolger als Bürgermeister, William August von Fischer-Bezon, ließ 1850 dann weitere vier Familien in das Amts- und Bürgerbuch der Stadt eintragen.

Dietrich Mau, seit letztem Jahr Neu-Neustädter, wird sich als Regionalhistoriker in seinem Werkstattbericht „Juden in Neustadt - eine späte Affäre“ mit der Frage beschäftigen, woher diese Familien kamen und was sie hier in Neustadt machten. Am Beispiel der Familie Hirsch Wulf Horwitz und Wulf Horwitz jun. wird er den generationsübergreifenden und fulminanten Aufstieg vom Fell- und Lumpenhändler zum Ende des 19. Jahrhunderts größten Textilkaufhauses in Neustadt nachzeichnen. 60 Jahre nach der ersten Aufnahme endet 1907 das jüdische Leben in Neustadt. Am Schluss des Berichts stellt Dietrich Mau den Friedhof der Familie Horwitz in Stockelsdorf vor. Auf dem kleinen jüdischen Friedhof liegen 17 Angehörige der Familie Horwitz begraben, darunter 9 Mitglieder, die in Neustadt das Licht der Welt erblickten. (red)


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