Marlies Henke

Weichen für Pflichtfeuerwehren sind gestelltGemeindevertretung Sierksdorf passt Satzungen an

Das Feuerwehrgerätehaus in der Professor-Haas-Straße soll durch einen Neubau an anderer Stelle ersetzt werden.

Das Feuerwehrgerätehaus in der Professor-Haas-Straße soll durch einen Neubau an anderer Stelle ersetzt werden.

Bild: Marlies Henke

Sierksdorf. Die Feuerwehr bleibt ein zentrales Thema in der Gemeinde Sierksdorf. In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung wurde der Weg für Pflichtfeuerwehrabteilungen in den Ortswehren Sierksdorf und Roge frei gemacht und entsprechende Änderungen in den Satzungen beschlossen.

Seit Herbst letzten Jahres läuft die gezielte Mitgliederwerbung für die Freiwilligen Feuerwehren in beiden Ortsteilen. „Wir haben in vielen Informationsveranstaltungen und Haustürgesprächen versucht, neue Mitglieder zu gewinnen“, erklärte Bürgermeister Udo Gosch. Für Roge scheint dieser Versuch Erfolg zu haben: „Wir gehen davon aus, dass dort die Sollstärke wieder erfüllt wird“, sagte er im Gespräch mit dem reporter.

Der Kreis hatte auch den Ausbildungsstand der Feuerwehrmitglieder kritisiert. Laut Gosch sei inzwischen nachgebessert worden. „Die nötigen Fortbildungen sind auf den Weg gebracht. Damit ist die Gefahr vorerst gebannt, dass die Feuerwehr Roge geschlossen wird oder eine Pflichtfeuerwehrabteilung eingerichtet werden muss“, so der Bürgermeister.

Er betonte weiter: „Roge ist ein Positivbeispiel. Wir würden uns freuen, wenn das auch in Sierksdorf gelingt. Die Einführung einer Pflichtfeuerwehr ist schließlich kein Ziel, sondern eine Notwendigkeit.“ Sollte es jedoch nicht gelingen, die Zahl der Freiwilligen zu stabilisieren, werde eine Verpflichtung der Gemeindebewohner unausweichlich.

Grundsätzlich hat eine kleine Feuerwehr eine Sollstärke von 27 aktiven Kameraden. Wird diese um mehr als ein Drittel unterschritten, „ist in der Regel eine ausreichende persönliche Leistungsfähigkeit nicht mehr gegeben“, heißt es im Organisationserlass der Feuerwehren des Landes Schleswig-Holstein. Der Träger muss die Leistungsfähigkeit dann gegebenenfalls durch eine Pflichtfeuerwehr sicherstellen. Laut Gosch gibt es in Sierksdorf 18 Aktive und in Roge 22.

Investitionen für die Feuerwehr: Neue Gerätehäuser und Fahrzeuge

Neben der Mitgliedergewinnung stehen auch wichtige Investitionen auf der Agenda der Gemeinde. So wurde bereits der Bauantrag für das neue Feuerwehrgerätehaus in Roge gestellt. Auch in Sierksdorf ist ein neues Gerätehaus geplant. Das bestehende könne aufgrund von Abstandsvorgaben zum Schulwald nicht erweitert werden, so Gosch. Als neuer Standort ist die Freifläche südlich der Schmidt-Rottluff-Allee vorgesehen. Bis zur Fertigstellung ist eine Übergangslösung geplant: Um die nötigen sanitären und hygienischen Standards, wie getrennte Umkleideräume, zu gewährleisten, werden temporäre Container am alten Feuerwehrgerätehaus aufgestellt. Diese sollen im Frühjahr bereitstehen, bis das neue Gebäude bezugsfertig ist.

Zusätzlich wird für Roge das neue Tanklöschfahrzeug 10 erwartet, das voraussichtlich im Januar ausgeliefert wird. Für Sierksdorf ist ein Tanklöschfahrzeug 2000 in Vorbereitung. Die entsprechenden Mittel wurden im Haushalt verankert. (he)


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