Zeitplan für Gästezentrum „Heimathafen“ steht
Kellenhusen. Pünktlich zur letzten Sitzung der Kellenhusener Gemeindevertretung brachte die Kurverwaltung ein acht mal sechs Meter großes Spannplakat an der Front des Kursaales an. Damit wird Einwohnern und Gästen signalisiert: Nach über 20 Jahren geht es nun tatsächlich voran. Parallel dazu vernahmen die Gemeindevertreter von Touristikleiter Raymond Kiesbye die entsprechenden Erläuterungen zum Stand der Vorarbeiten. Der konnte berichten, dass nach Anlaufschwierigkeiten die Ausschreibung der Fachplaner auf den Weg gebracht wurde. Damit liegt im ersten Quartal nächsten Jahres eine fundierte Kostenberechnung vor. Der neue Zeitplan wurde von den Gemeindevertretern gleich mit festgezurrt. Demnach erfolgt der Bauantrag im Juni 2022 und der Abriss der Gebäude im Oktober. Die Wiedereröffnung soll spätestens mit Beginn der Hauptsaison 2024 erfolgen.
Um die Abrissarbeiten so schonend und effizient wie möglich zu gestalten, schlug Kiesbye vor, alle Gebäudeteile in einem Rutsch abzubrechen und nicht in zwei Bauabschnitten. Dies würde auch Kosten und Ausschreibungsaufwand sparen, zumal nur noch ein Schadstoffkataster erstellt werden müsste. Dem Vorschlag folgten die Gemeindevertreter, womit lediglich das ehemalige Kurmittelhaus, die jetzige Physiopraxis, die neueren Baudatums ist, erhalten bliebe.
Um das Vorhaben zu finanzieren, hat die Kurverwaltung für das kommende Wirtschaftsjahr 1,4 Millionen Euro an Krediten eingeplant. Ein erstes Gespräch mit Vertreterinnen der Investitionsbank und des Wirtschaftsministeriums, bei dem eine mögliche Förderung ausgelotet werden sollte, verlief erfolgreich. Gleichwohl konnte eine Förderquote noch nicht genannt werden. Anja Osterholz vom bewilligenden Wirtschaftsministerium äußerte sich dennoch sehr zufrieden mit der aktuellen Planung, die zu Kellenhusen passe und nicht überdimensioniert sei.
Nachdem der Abriss für den zweiten Bauabschnitt nun beschlossen wurde, muss auch für diesen die weitere Planung angeschoben werden. Die Gemeindevertretung hatte vor drei Jahren eine Beschlussfassung für diese „Erweiterungsfläche“ noch zurückgestellt, um ein eventuelles neues Hallenbad zu prüfen. Die Sanierungskosten allein der Schwimmbadtechnik belaufen sich jedoch auf über 2,45 Millionen Euro, wie eine Fachfirma jüngst ermittelte. Hinzu käme die Gebäudesanierung. Damit blieben ein Freibad und eine große, strandartig gestaltete Außen- und Veranstaltungsfläche im Bereich des Machbaren.
Der Touristikleiter berichtete weiter, dass derzeit eine technische Machbarkeitsstudie liefe, die die mögliche Realisierung einer Naturbadestelle mit Meerwasser untersuche. Er hoffe auf ein Ergebnis Anfang nächsten Jahres. „Die Rohrleitung in die Ostsee liegt ja noch und ist funktionsfähig“, so Kiesbye. „Damit hätten wir eine tolle Maßnahme zur Saisonverlängerung und ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal.“ Denn, so Kiesbye weiter, ein solches Bad gäbe es an der ganzen Ostsee noch nicht. Bei aller Begeisterung stünden diese Maßnahmen aber noch unter den Vorbehalten der Umsetzungsfähigkeit, der Finanzierbarkeit und der entsprechenden Beschlüsse. (red)