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Demo für Demokratie und Vielfalt Ab dem 2. März bis zur Europawahl an jedem Sonnabend auf dem Preetzer Markt

Preetz (vg). In Deutschland reißen die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus nicht ab. Am kommenden Sonnabend, 2. März, sind jetzt auch die Preetzer Bürger dazu aufgerufen, Flagge zu zeigen. Unter dem Motto „Demokratie tut gut – Demokratie braucht Mut“ startet die Kundgebung um 10.30 Uhr auf dem Marktplatz – und soll dann dort bis zur Europawahl Anfang Juni jeden Sonnabend stattfinden.
„Das war eine bewusste Entscheidung, hier vor Ort permanent und nachhaltig Zeichen zu setzen. Wir wollen auch die Wähler bitten: Geht am 9. Juni zur Europawahl und überlasst das Feld nicht den Rechtsextremisten“, betont Steffen Gnutzmann, der die Demos zusammen mit Dr. Dietrich Sturm initiiert hat. Gemeinsam haben sie Freunde und Bekannte angesprochen, sodass den Aufruf mittlerweile Dutzende Einwohner mit unterzeichnet haben. Gnutzmann: „Es handelt sich um eine zivilgesellschaftliche Aktion Preetzer Bürger, der sich auch Lokalpolitiker verschiedener Parteien und Wählergemeinschaften angeschlossen haben.“
Auslöser für die Initiative von Gnutzmann und Sturm sind einerseits die Aufdeckung des Potsdamer Treffens von Rechtsextremisten – darunter mehrere AfD-Politiker –, bei dem über die Deportation von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund und Andersdenkender geschwafelt wurde. Andererseits ist es aber auch die Einstufung der AfD-Jugendorganisation und weiterer Teile der Partei als „gesichert rechtsextremistisch“ durch den Bundesverfassungsschutz. „Die aktuelle Prüfung der AfD durch den Verfassungsschutz scheint zu bestätigen, dass diese Partei den Boden unserer Rechtsordnung verlassen hat. Wir wollen die Verteidigung unserer Ordnung nicht nur den Gerichten überlassen, wir alle sind gefordert. Die hässlichen Seiten der deutschen Geschichte dürfen sich nicht wiederholen. Auch in Preetz gilt: Wehret den Anfängen“, betont Gnutzmann. Der engagierte Preetzer hat bereits mitgeholfen, Gegendemos zu den Märschen der Corona-Kritiker und Querdenker-Schwurbler in der Schusterstadt auf die Beine zu stellen. „Das ist viel Aufwand und neben meinem Vollzeitjob schwer zu leisten“, meint Gnutzmann. Deshalb sind für die zwölf Demonstrationen bis jetzt auch keine Reden organisiert worden. Die Initiatoren wollen zunächst abwarten, ob ihre Einladung auf den Marktplatz Zuspruch findet; und vor allem sind die Menschen zu Gesprächen eingeladen.
Der Aufruf zur Demo ist so formuliert, dass klar wird, dass die Bürger in erster Linie für Errungenschaften unserer freiheitlichen Demokratie auf die Straße gehen: „Preetz zeigt Flagge für die Achtung des Grundgesetzes, für eine Zukunft in Freiheit und Sicherheit, für ein tolerantes, friedliches Europa, für ein respektvolles Miteinander und für kulturelle Vielfalt.“ Aber Brandstiftern bietet man glasklar die Stirn: „Preetz zeigt Flagge gegen Ausländerfeinde, Antisemiten und Faschisten“, heißt es weiter in der Einladung zur Demonstration.

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