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Petition: Kinder schützen – Schulstraßen einrichten

Das Verkehrschaos durch Elterntaxis vor der Preetzer Ebert-Schule hat die Einreichung der Petition ausgelöst.

Das Verkehrschaos durch Elterntaxis vor der Preetzer Ebert-Schule hat die Einreichung der Petition ausgelöst.

Bild: hfr

Preetz (vg). Elterntaxis und kein Ende: Die schwierige Verkehrssituation an der Friedrich-Ebert-Schule in Preetz, die beispielhaft für viele Schulen in Schleswig-Holstein steht, hat zahlreiche Verbände und Initiativen veranlasst, beim Schleswig-Holsteinischen Landtag eine Petition einzureichen.
Unter dem Titel „Kinder schützen – Schulstraßen für Schleswig-Holstein“ ist das Gesuch jetzt auf der Website www.landtag.ltsh.de/petitionen zu finden und kann online unterzeichnet werden.
Der Lohmühlenweg, an der der Haupteingang der Grundschule liegt, sei für die vielen in kurzer Zeit ankommenden Elterntaxis schlicht nicht ausgelegt. Die Autofahrer würden über die Gehwege fahren, vor dem Schultor wenden, den Übergang zur Schule versperren und so die Mehrheit der zu Fuß, mit Tretroller oder Fahrrad ankommenden Kinder massiv gefährden. „Seit 2022 setzen wir uns gemeinsam mit der ADFC-Kreisgruppe Plön und dem NABU Preetz-Probstei intensiv für Verbesserungen der Kinder-Verkehrssicherheit an der Schule ein“, sagt Antje Seebens-Hoyer von der Initiative Kidical Mass Preetz. Gemeinsam mit der Schule und der Stadt Preetz seien viele Versuche unternommen worden, das Problem zu lösen – allerdings vergebens.
Nur mit sogenannten Schulstraßen-Aktionen, bei denen die Straße jeweils für eine Woche im Jahr morgens in Form einer angemeldeten Demonstration für Elterntaxis gesperrt wurde, konnte gezeigt werden, dass eine Schulstraße an der Friedrich-Ebert-Schule funktioniert und sich die Verkehrssicherheit im Umfeld der Schule deutlich erhöht. Um also dem gefährlichen Verkehrschaos wirksam begegnen zu können und allen Kindern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen, fordern die Aktivisten, dass in Schleswig-Holstein unkompliziert Schulstraßen eingerichtet werden können.
Es handelt sich dabei um Straßen im Nahbereich von Schulen, die für den Autoverkehr rund um Schulanfang und -ende gesperrt werden dürfen. „Wir möchten damit erreichen, dass alle Kinder eigenständig, sicher und entspannt zur Schule gelangen können und die Anzahl der Elterntaxis dauerhaft sinkt“, so Antje Seebens-Hoyer. Die Einrichtung von Schulstraßen sei bereits in 30 deutschen Städten in der Praxis erprobt worden und habe sich bewährt.
In ihrer Petition fordern die Initiatoren – und mit ihnen 15 weitere Vereine und Verbände wie die Initiative Fahrradfreundliches Eutin, das Preetzer Aktionsforum Nachhaltigkeit und Klimaschutz, der Kinder-Fahrradkorso Amt Schrevenborn und der BUND Preetz –, nun vor allem die Erstellung eines Schulstraßen-Erlasses durch das Verkehrsministerium, sodass rechtliche, technische und gestalterische Möglichkeiten für die Verkehrsbehörde der Kreise und kreisfreien Städte übersichtlich dargestellt werden. So könne der Weg für Schulstraßen schnell frei gemacht werden.
Die Petition kann noch 34 Tage lang unterstützt werden. Wenn mindestens 2000 Personen unterzeichnen, findet eine öffentliche Anhörung vor dem Petitionsausschuss statt, wo die Initiatoren ihr Anliegen ausführlich darlegen können.

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