Fundgrube für Lego- und Playmobil-Fans
Preetz (vg). „Unser Event beweist, dass Lego und Playmobil generationenunabhängige Medien sind“, betont Sönke Jensen. Zusammen mit Initiator Jan Birk stellt der Sammler allmonatlich einen Flohmarkt in Preetz auf die Beine, auf dem nur Spielzeug dieser beiden legendären Hersteller gehandelt wird. Auf der mittlerweile 80. Veranstaltung tummelten sich Anfang Januar wieder Alt und Jung im Capitol-Kino, um zu verkaufen, kaufen, tauschen oder sich mit anderen Fans auszutauschen. Der nächste Termin ist am Sonnabend, 1. Februar.
Im Winter stellt Kinobetreiber Thies Harm die Flure des Filmtheaters für die Flohmarktfreunde zur Verfügung, im Sommer können die Sammler und Händler den Cathrinplatz nutzen. 2016 hatte Jan Birk erstmals zum Flohmarkt geladen, Sönke Jensen stieß gleich danach als Mitorganisator dazu. „Über die gesamte Zeit hat sich die Anzahl der Käufer und Verkäufer auf einem guten Level gehalten. Auch nach der Corona-Zeit waren alle Stammkunden und -aussteller wieder da. Der Flohmarkt hat eine stabile Struktur und immer ausreichend Kundschaft“, sagt Jensen. „Hier findet man immer wieder etwas Neues, rund die Hälfte der Verkäufer wechselt von Mal zu Mal.“
Seine alten Lego-Steine hat Jensen einst vom elterlichen Dachboden geholt, um für seinen Sohn Spielzeug daheim zu haben. Inzwischen studiert der Junior in Weimar Architektur und beide hat die Sammelleidenschaft nicht mehr losgelassen. „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Lego-Architektur-Modelle mit dazu geführt haben, dass mein Sohn dieses Studienfach gewählt hat.“ Sönke Jensen selbst hat seinen Schwerpunkt auf Lego-Fahrzeuge gelegt. „Das liegt wohl daran, dass meine Großeltern einen Lkw-Handel hatten.“
„Ich bin über meine Enkel und Urenkel auf dieses Hobby gekommen“, erzählt Hermann Andresen aus Bordeholm. „Opa musste oft beim Zusammenbauen helfen, wegen der Technik heute ist es ja nicht immer ganz einfach. Und was an Lego und Playmobil aussortiert wurde, verkaufe ich hier auf dem Flohmarkt“, so der 82-Jährige. Gerade hat er schon zwei Elektroautos verkauft, oft sind es aber auch die kleinen Teile und Figuren, die besser gehen. „Lego ist nun einmal leider teuer“, meint das Flohmarkt-Urgestein. Auf der anderen Seite ist das Gute, dass auf diesem Spezialflohmarkt Kunden sind, die genau wissen, was man für das Kult-Spielzeug hinblättern muss.
„Die Leute kennen die Preise und wissen sie zu schätzen“, sagt auch Oliver Brock. Lego-City und Lego-Eisenbahn sind die Sammelbereiche, auf die er selbst ganz heiß ist. Der Kieler Lego-Sammler gibt nur das ab, was er bei zahlreichen Gelegenheiten zusätzlich miterstehen musste – beim Kauf von Konvoluten – oder Schnäppchen, die er nicht liegenlassen konnte. Jede Packung wird, bevor sie auf den Verkaufstisch kommt, stets von ihm noch einmal auf Vollständigkeit geprüft – Ehrensache. „Inzwischen wissen auch Arbeitskollegen, dass ich hin und wieder auf dem Preetzer Flohmarkt bin, und geben mir Kisten mit ihrem alten Lego-Spielzeug mit“, schmunzelt Brock.
An einem anderen Stand sagt ein Kind zu seinem Vater: „Hier ist nur Lego-Friends, da brauchen wir gar nicht gucken.“ Selbst die Lütten wissen ganz genau, was sie wollen. Und auch Jannis Ebner ist ganz konsequent. Der elfjährige Junge aus Vogelsdorf ist der jüngsten Verkäufer vor Ort und betont im Hinblick auf seine Ware: „Damit habe ich schon gespielt und bin jetzt zu alt dafür. Ich verkaufe alles, was ich nicht mehr brauche, weiter.“ Einzelne Playmobil-Figuren oder ein Lego-Star-Wars-Raumschiff zum Beispiel. Und natürlich schlägt er auch jedes Mal selbst zu, wenn bei den anderen Ausstellern interessante Dinge locken …
Im Capitol folgt am 1. Februar von 10 bis 13 Uhr der nächste Flohmarkt. Der Eintritt ist stets frei, auch eine Standgebühr wird nicht erhoben. Für nähere Infos stehen die Organisatoren zur Verfügung. Kontakt zu Sönke Jensen gibt es per E-Mail an jensen77@aol.com, Jan Birk ist unter Telefon 0178-2300353 oder per E-Mail an jan.birk@gmx.de zu erreichen.