Kleine Segensbringer zogen von Haus zu Haus
Preetz (tg). Mit der Botschaft „Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte, für Kinder in Kenia, Kolumbien und überall auf der Welt“ waren um den Dreikönigstag herum wieder Dutzende kleine und große Königinnen und Könige in der Region ausgeschwärmt. Unterstützt von zahlreichen Helfern und verkleidet als die heiligen drei Könige, Caspar, Melchior und Balthasar, zogen die Sternsingkinder durch das Preetzer Stadtgebiet und die umliegenden Dörfer. Es ging von Haustür zu Haustür. Dabei wurden Lieder gesungen und der traditionelle Segen zum Jahresanfang mit Kreide über die Haustür geschrieben: 20*C M B 25 – „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus). Alternativ gab es einen Aufkleber.
Wie in jedem Jahr wurden auch dieses Mal Spenden gesammelt, um benachteiligte Kinder weltweit zu unterstützen. Pastorin Yasmin Glatthor und ihr Organisationsteam hatten in diesem Jahr eine besonders große logistische Aufgabe zu lösen: Hunderte zu besuchende Haushalte standen auf dem Plan. Allerdings standen, vermutlich bedingt durch die langen Weihnachtsferien, mit rund 50 Kindern viel weniger Sternsinger für Besuchsgruppen zur Verfügung. Eine Herausforderung, die das Organisationsteam routiniert und mit Geschick gestemmt hat.
In der Schusterstadt wird das Sternsingen seit 1996 ökumenisch organsiert, gemeinsam von der katholischen Christus-Erlöser-Gemeinde und der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde. Zum eingespielten Organisationsteam gehören neben Pastorin Glatthor auch Simone Czemper und Hermann Dick. Mit einem Aussendegottesdienst in der Stadtkirche begann für die Sternsinger und ihre Begleiter am Freitagnachmittag ihre dreitägige Mission. „Unser Ziel ist, den Bewohnern Segen spenden, der sie das ganze Jahr über begleitet“, gab Simone Czemper den Kindern und Helfern mit auf ihren Weg. Nach einem Gebet und Liedern wurden die Kreide, Aufkleber, Sterne und alle Beteiligten gesegnet. Danach schnappten sich die Begleiter die Schützlinge ihrer Gruppe und machten sich auf den Weg. Stellvertretend für rund 300.000 Sternsinger in ganz Deutschland strömten nun rund 50 Preetzer Segensbringer ins Stadtgebiet aus.
Eine der ersten Stationen der Kinder war das Preetzer Krankenhaus. Hier waren zwei Gruppen unterwegs. Tim (13 Jahre), Milena (10), Tyra (12) und Victoria (10) wurden dabei von Milenas Mama Carina begleitet. „Ich bin durch einen Nachbar zum Sternsingen gekommen und hatte Lust mitzumachen“, schildert Tim, zum dritten Mal dabei, seine Motivation. Die restliche Gruppe, ebenfalls zum dritten Mal dabei, war über die Schule zu den Sternsingern gestoßen. „Ich habe Spaß daran, und auch die Spenden für die Kirche sind wichtig“, findet Victoria. „Mir ist das Motto auch sehr wichtig“, ergänzt Tim.
Die zweite Gruppe wurde von Pastorin Glatthor begleitet. Aufgeteilt ging es im Krankenhaus von Station zu Station. „Den Segen können wir aber gebrauchen“, freute sich eine Schwester, als die Sternsinger vor dem Schwesternzimmer ihr Lied und ihren Segensspruch aufsagten. „Cool, Du hast auch schon Naschi bekommen“, stellten die Kinder am Ende des Rundgangs durch das Krankenhaus fest. „Am Ende des Tages werden alle Süßigkeiten unter den Kindern auf einem großen Tisch gerecht verteilt“, erklärt Yasmin Glatthor.
Ihre Gruppe machte sich anschließend auf ins Preetzer Kloster. Hier standen für Greta (7 Jahre), Hannah (7), Mila (5) und Jarne (9) noch 20 Haushalte auf ihrer Besuchsliste. Nach den ersten Besuchen saßen die Texte und Lieder immer sicherer und die Spendendose füllte sich. Der Lohn der Mühen: An den drei Tagen kamen insgesamt rund 13.100 Euro für bedürftige Kinder in der Welt zusammen.