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Nehmten: Neue Tragschichten auf alten Straßen

Nehmten / Ascheberg (los). Wo es derzeit nach Bitumen duftet, kann Gut Nehmten nicht weit sein. Der Grund: Der Schwarzdeckenunterhaltungsverband hat begonnen, insgesamt acht Kilometer Gemeindestraßen im Amt Großer Plöner See zu erneuern – davon 1,2 Kilomter in Nehmten. Die Arbeiten sind in der Straße im Sande an der Zufahrt zum Gutshof gestartet.
Über die Asphaltierungsarbeiten in den kommenden Wochen informierten Verbandsvorsteher Björn Rüter, Verbandsingenieur Matthias Münter und der Bürgermeister der Gemeinde Nehmten Johannes Hintz. Weitere Erneuerungen maroder Straßendecken sind in Dersau, Kalübbe, Dörnick, Rathjensdorf, Lebrade, Grebin und Rantzau für 2024 genehmigt und geplant.
Der Schwarzdeckenunterhaltungsverband Verband zählt aktuell 70 Gemeinden Mitglieder, die ihre jährlichen Beiträge in die Solidargemeinschaft einzahlen. Für die kleineren Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten betreibt der Verband in Ascheberg einen eigenen Bauhof. Große Maßnahmen mit Erneuerung der Asphalttragschicht werden ausgeschrieben.
Insgesamt 37.500 Quadratmeter werden von der Firma Schleswiger Asphaltsplitt Werke aus Kiel-Wellsee mit 5700 Tonnen Asphaltmischgut zunächst überzogen und dann mit der Walze verdichtet. Das Bauvolumen beläuft sich auf rund 922.000 Euro, etwa 100.000 Euro koste der Kilometer Straße, erläutert Matthias Münter. Diesen fertigzustellen nehme ohne Vor- und Nacharbeiten bei trockenem Wetter etwa zwei Tage in Anspruch, so der Verbandsingenieur. In diesem Jahr hätte er 16 Kilomter bauen können, doch nur acht wurden genehmigt, so auch die Straße in Nehmten, die Bürgermeister Johannes Hintz beizeiten angemeldet hatte. Und da deren bestehende alte Fahrbahndecke quasi unangetastet frisch überzogen werden konnte, sich das Wetter zudem als ausreichend niederschlagsarm erwies, gestaltete sich die Ausführung zügig: „Gestern wurden vier Zentimeter einer gröberen Mischung aufgetragen, heute zweieinhalb“, erläutert Matthias Münter. Lediglich eine dünne Bitumenschicht sei zum Einwirken über Nacht auf die erste Schicht aufgesprüht worden. Darauf kommt der nächste Belag. Die Beschaffenheit dieses Mischguts ist etwas feiner als die untere Tragschicht zusammengesetzt.
Fremdkörper wie Steine müssen während der Asphaltierung sofort entfernt und so entstandene Löcher mit Material gefüllt werden. Ständig werde auch die richtige Schichtstärke des noch weichen Auftrags geprüft, hierzu müsse regelmäßig eine Art Messstab hineingepiekt werden, erklärt Matthias Münter. 160 Grad Celsius messe die Asphaltmischung, wenn sie auf die Fahrbahn trifft. Dies ermögliche ein doppelwandig beschaffener Thermo-Lkw. „Die Baufahrzeuge fahren mit 10 Grad mehr in Kiel los und sind gut isoliert“, erklärt der Verbandsingenieur. Ein Zeitfenster von mehreren Stunden sei damit gegeben.
Die Vorbereitungsarbeiten, zu denen das Abfegen und Reinigen der Oberfläche zählt, nehmen je nach Voraussetzungen unterschiedlich viel Zeit in Anspruch: Länger dauert es bei Straßen mit Schächten („Gullys“) und Schiebern (für Gas- oder Wasserzuführung), erläutert Matthias Münter. Diese gibt es an dieser Straße in Nehmten nicht, hier wird die neue Asphaltdecke einfach aufgetragen. Dabei wird die Straße automatisch ein bisschen höher und breiter. Um das Niveau anzugleichen, müsse in der Nachbereitung nur noch der Bankettstreifen aufgefüllt werden, so Münter. Fertig ist die Gemeindestraße für die nächsten 25 Jahre.


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