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Bad Schwartaus Umweltpreis für Orchideenschützer und Entenretter

Die Schülerinnen vom Pädagogium Bad Schwartau um Fachlehrer Volker Stark (3.v.li) freuen sich ebenso über die Auszeichnung durch Stadtpräsidentin Wiebke Zweig (2.v.li.) und Bürgermeisterin Dr. Katrin Engel (re.) wie Henning Völkl (2.v.re.), Martin Engelbrecht und Dr. Anja Stähle (Vorstand NABU).

Die Schülerinnen vom Pädagogium Bad Schwartau um Fachlehrer Volker Stark (3.v.li) freuen sich ebenso über die Auszeichnung durch Stadtpräsidentin Wiebke Zweig (2.v.li.) und Bürgermeisterin Dr. Katrin Engel (re.) wie Henning Völkl (2.v.re.), Martin Engelbrecht und Dr. Anja Stähle (Vorstand NABU).

Bild: Stefan Setje-Eilers

Bad Schwartau. Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt Bad Schwartau wurde auch diesmal eine Auszeichnung an Personen beziehungsweise Einrichtungen verliehen, die sich im besonderem Maße um den Natur- und Umweltschutz in der Stadt verdient gemacht haben. Dabei geht der mit 300 Euro dotiertte Umweltpreis 2024 in diesem Jahr an zwei Preisträger.

Zum Finale des Neujahrsempfangs baten Stadtpräsidentin Wiebke Zweig und Bürgermeisterin Dr. Katrin Engeln Henning Völkl und Martin Engelbrecht vom Naturschutzbund Ostholstein-Süd sowie eine Schülergruppe des Pädagogiums Bad Schwartau mit ihrem Fachlehrer Volker Stark zu sich.

„Uns ist es wichtig, dass wir dem Ehrenamt ein Gesicht geben“, betonte Wiebke Zweig und begann mit dem Engagement von Henning Völkl und Martin Engelbrecht, die sich seit Jahren um den Schutz und die Pflege heimischer Orchideen kümmern. „Orchideen sind selten und zeigen den Zustand eines Lebensraumes an. Je mehr seltene Pflanzen es auf einer Wiese gibt, umso mehr seltene Tiere leben dort und umso wertvoller ist dieser Lebensraum“, erklärte sie. „Knochenarbeit“ leisteten die beiden Preisträger seit Jahren, um die Orchideen und ihren Lebensraum zu schützen.

Die von ihnen betreuten Wiesen in Bad Schwartau sind dabei oftmals nicht mit dem Auto zu erreichen. Ihre schweren Arbeitsgeräte müssen sie bis zu einem Kilometer zu Fuß transportieren. Vor Ort markieren Völkel und Engelbrecht die Orchideen, dann wird je nach Größe der Wiese ein bis zwei Stunden mit dem 15 Kilogramm schweren Freischneider oder per Hand mit der Sense gemäht und die Orchideen werden freigelegt – auch wenn es nieselt, schwül oder heiß ist und zudem viele Mücken unterwegs sind. Später wird das Mähgut zusammengeharkt und gesammelt. „Für diese Arbeit opfern sie ihre Freizeit und Wochenenden und ob ihre Arbeit erfolgreich war, zeigt sich erst im darauf folgenden Jahr“, so die Stadtpräsidentin, die hervorhob, dass Pflanzen wie das dreiblättrige Knabenkraut ohne diesen Einsatz aus Bad Schwartaus Umwelt verschwinden würden.

Sie dankte den beiden Preisträgern für dieses Engagement und wendete sich an Volker Stark und seine Schülergruppe. Die Schüler haben Ende Mai 2024 die neun Küken einer Gänsesägerfamilie auf dem Schulgelände des Pädagogiums gerettet, nachdem die Mutter und ein frisch geschlüpftes Küken beim Überqueren der Auguststraße tötlich verletzt wurden. „Dadurch“, so Wiebke Zweig, „entstand mit Unterstützung durch den Fachlehrer Volker Stark ein beispielhaftes Schulprojekt, um die erst einen Tag alten Küken aufzuziehen.“

Die Rettungsaktion erforderte den Bau einer Voliere und ein mehrmonatiges Aufzuchtprogramm. Im Sommer konnten die fast ausgewachsenen Enten nach Übergabe an den Vogelpark Niendorf/Ostsee ausgewildert werden.

Gäsesäger zählen zu den in Bad Schwartau äußerst seltenen Entenarten. Die Küken ernähren sich ausschließlich von kleinen Fischen. Daher ist eine Aufzucht besonders zeit- und kostenintensiv. Zur Organisation der Aufzucht initiierte die Schülergruppe unter anderem eine Spendenaktion mit Schulbasar, aus der die erfogreiche, monatelange Rettungsaktion resultierte. „Das Schulprojekt der Schülergruppe verdient besondere Anerkennung“, schloss die Stadtpräsidentin ihre Laudatio und überreichte gemeinsam mit Dr. Katrin Engeln die zwei überdimensionierten symbolischen Schecks in Höhe von jeweils 150 Euro an die neuen Preisträger. (SE)

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