Glasau (t). Der „MarktTreff“ in Glasau ist vom Landesverband des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) mit dem „Gütesiegel für ein besonderes Engagement für die Teilhabe von behinderten und älteren Menschen in der Gesellschaft“ ausgezeichnet worden. Mit dieser Ehrung würdigt der SoVD die erfolgreichen Bemühungen der Gemeinde bei der Bauplanung und des Betriebs im „MarktTreff“ – sowohl in Café und Backshop als auch im „Tante Enso Supermarkt“.
„Ein gutes Beispel: Überlegt geplant – an behinderte und ältere Mitbürger gedacht“ ist auf der Plakette, die jetzt überreicht wurde, zu lesen. Und es stimmt: Der Innen- und Außenbereich sind komplett ebenerdig und ohne Schwellen. Alle Türen sind mindestens einen Meter breit. Durch je eine gläserne Automatiktür gelangt man in den Laden oder das Café. Beide Gebäudeteile sind durch eine weitere Glastür verbunden, die während der personalbesetzten Zeiten dauerhaft geöffnet ist. Alle Parkplätze sind großzügig angelegt und entsprechen den Vorgaben für Behindertenparkplätze, einer ist als solcher ausgewiesen. Im Supermarkt sind die Gänge extra breit ausgelegt und auf Anregung des SoVD wird demnächst auch ein rollstuhlgerechter Einkaufswagen vor Ort sein. „Wir sind dankbar für diesen Hinweis und werden Glasau als ersten unserer Standorte damit ausstatten“, so Thorsten Bausch, Gründer und Geschäftsführer von „Tante Enso“.
Der SoVD-Landesvorsitzende Alfred Bornhalm zeigte sich anlässlich der Übergabe des Gütesiegels begeistert vom „MarktTreff“ in Glasau: „Wir zeichnen heute einen besonderen Leuchtturm in Schleswig-Holstein aus. Das, was hier umgesetzt wurde, ist für die Menschen vor Ort so wertvoll. Integration betrifft uns alle, und mit dem ,MarktTreff‘ hat der Ort eine neue lebendige Mitte bekommen.“
SoVD-Experte Mario Eggers hatte im Sommer eine Begehung des „MarktTreffs“ vorgenommen und dem Vorstand die Empfehlung zur Verleihung des Gütesiegels gegeben. „Hier ist sehr viel richtig gemacht worden, und man spürt, dass man sich hier um die Belange der Menschen kümmert, egal ob sie ein Handicap haben oder nicht“, betont er. „Wir als Gemeinde sind sehr stolz darauf, die Gütesiegel-Auszeichnung zu erhalten. Unser ,MarktTreff‘ von Anfang an auch als ein sozialer Treffpunkt geplant. Heute freuen wir uns jeden Tag darüber, wie zahlreich dieses Angebot angenommen wird“, so Bernhard Horstmann, stellvertretender Bürgermeister und „MarktTreff“-Koordinator.
Freimut-Christian Tiesmeyer-Roller vom „MarktTreff“-Projektmanagement erläuterte im Rahmen der Auszeichnung ein gerade gestartetes landesweites Projekt. Unter dem Motto „Mehr Inklusion“ hat das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz gemeinsam mit dem landesweiten „MarktTreff“-Projektnetzwerk, der Lebenshilfe, der Diakonie Schleswig-Holstein sowie einigen „MarktTreff“-Standorten – unter anderem Glasau – einen Inklusionsleitfaden für die schleswig-holsteinischen Einrichtungen erarbeitet. Damit sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie einerseits das Einkaufen für Menschen mit Unterstützungsbedarf in den „MarktTreffs“ noch angenehmer gestaltet werden und andererseits ihre Einbindung und Teilhabe besser gelingen kann.