Antje Kosemund berichtete in Ahrensbök über die Opfer der Nazi-Euthanasie
Ahrensbök (jr). In der Gedenkstätte Ahrensbök fand am Sonntag eine bewegende Lesung statt, die tief unter die Haut ging. Die Autorin des Buches „Sperlingskinder. Opfer der Nazi-Euthanasie“, eine 94-jährige Hamburgerin namens Antje Kosemund, hat während und nach den Kriegsjahren Schreckliches erlebt und erfahren. Ihre Lebensarbeit besteht aus Recherche, Unterstützung und dem Schutz der Opfer des nationalsozialistischen Regimes, insbesondere jener, die sich am wenigsten gegen die Gräueltaten wehren konnten und unschuldig den Nazi-Verbrechen zum Opfer fielen.
Die Zuhörer lauschten gebannt den Erzählungen von Antje Kosemund und waren schockiert über die Enthüllungen der Grausamkeiten, die während der Nazizeit möglich waren. Die Autobiografie „Sperlingskinder: Opfer der Nazi-Euthanasie“ erzählt Antje Kosemunds Geschichte, wobei die Hauptprotagonistin ihre jüngere Schwester Irma ist. Diese wurde bereits im Kleinkindalter in die Psychiatrie eingewiesen, weil sie nicht dem gewünschten Normbild entsprach. Die Lesung enthüllte die schrecklichen Geschehnisse und den Kampf, den Antje Kosemund führen musste, um sicherzustellen, dass die sterblichen Überreste ihrer Schwester nicht in einer entwürdigenden Ausstellung in Wien endeten, sondern in einem würdigen, respektvollen Begräbnis, das einem Menschen gebührt.
Abschließend sei erwähnt, dass diese aufwühlende Lesung nur einen Einblick in die fesselnde Geschichte von Antje Kosemund und ihrer Schwester Irma und anderer bot. Wer mehr über ihre Geschichte erfahren und tiefer in diese faszinierende, aber zugleich erschütternde Geschichte eintauchen möchte, hat die Möglichkeit, das Buch „Sperlingskinder: Opfer der Nazi-Euthanasie“ zu erwerben. Es ist für 21 Euro erhältlich und gibt den Lesern einen noch intensiveren Einblick in diese wichtige Periode der Historie. Es ist eine Gelegenheit, sich tiefer mit der Thematik auseinanderzusetzen und die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten.